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Harry

Ich könnte mich immer noch dafür Ohrfeigen, das ich so unbedacht gehandelt hatte. Durch mich hätte es auch noch schlimmer kommen können. Erleichtert darüber, dass sie eingeschlafen war, ging ich erschöpft runter zu den anderen. Sofort schauten mich Luna, Paige und Ashley besorgt an. Auch Hank stand mit angespannter Miene vor dem Sofa und wartete drauf, dass ich was sagte. „Sie schläft jetzt.", war das einzige, was ich gerade raus bekam. Ich kämpfte darum Fassung zu bewahren.

„Ich möchte nicht taktlos oder neugierig erscheinen, aber was ist passiert?", hörte ich die zurückhaltende Frage von Luna. Was sollte ich ihnen sagen? Die Wahrheit? Reite ich sie dann auch noch mit rein? Oder habe ich sie schon mit gezogen? Ich lief in die Küche und nahm mir ein Glas und einen Schluck Whiskey. „Harry, sie ist meine beste Freundin. Sie ist unser Freundin. Wir habe ein recht zu erfahren was passiert ist, damit wir wissen, wie wir damit umgehen können oder müssen.", rief sie mir zu und stellt sich vor mir. Nur der Tressen zur Küche trennte uns. In ihren Augen lag Furcht und Angst um ihre Freundin. „Ihr habt recht!", begann ich, doch wurde ich durch Hank unterbrochen. „Überleg dir das gut. Jeff ist noch nicht hier. Das muss vorher abgeklärt werden."

„Denkst du das weis ich nicht?", schrie ich schon fast an. Ich war wütend. Wütend auf mich und dieses Leben. Auf diese verkackte Situation. Jungs in meinem Alter sollten Spaß habe, einen drauf machen, durch die Gegend vögeln und sich nicht Gedanken machen müssen, wen sie Daten oder wo sie gesehen werden könnten. „Wir warten auch so lange!", warf Ashley ein und Luna, sowie Paige nickten. Das wäre noch eine Maßnahme. „Okay. Ich weiß ihr seit Freunde von Ihr und macht euch sorgen. Ich werde alles aufklären, wenn mein Manger Jeff hier ist. Solange wie ihr hier seid, möchte ich euch bitte eure Handys bei Hank ab zugeben. Nicht dass ich euch nicht vertraue, es ist nur eine kleine Schutzmaßnahme. Für eure Sicherheit, Madows und auch meine. Wenn das geklärt ist, bekommt ihr sie wieder.", schlug ich vor. Ich betete inständig, dass sie mir das hier nicht übelnahmen. Aber ich konnte nicht einfach aus dem Nähkästchen plaudern.

„Okay keine Problem Harry. Du kannst uns vertrauen.", meinte Paige mit ruhiger Stimme, zog ihr Handy aus der Tasche und reichte es Hank. Auch Luna und Ashley übergaben ihre Handys an Hank. „Ich danke euch. Ich entschuldige mich das ich euch damit reingezogen habe. Solange wir warten, fühlt euch wie zu Hause. Die Terrasse steht euch offen, macht es euch bequem. Wollt ihr etwas trinken?", bot ich an und versuchte diese Situation etwas angenehmer zu machen. „Kaffee wäre toll.", meinte Luna und die andern Mädels stimmten mit ein. Also machte ich Kaffee für alle. Hank begleitete Paige und Ashley nach draußen, während Luna mir mit dem Kaffee half.

„Sag mal Harry, wie ging es Madow in den letzten Wochen. Hatte sie noch mal solche Attacken wie eben?", fragte sie flüstern und sah prüfend nach draußen. „Nein, ihr ging es gut. Sie war fit, voller Elan und hat gut gegessen." Nun war ich derjenige, der prüfend nach draußen sah, um sicher zu gehen das mich niemand außer Luna hören konnte. „Wir waren vor Neujahr noch beim Arzt und haben sie mal durchchecken lassen. Der Doc meinte es sei nur eine Erschöpfung durch Stress ausgelöst. Er hat ihr etwas gegeben und danach war alles wieder gut.", gestand ich ihr im Vertrauen. Luna war nur mal ihr engste Freundin und sie hatte mich damals gebeten auf sie aufzupassen und ihr zu erzählen, wenn etwas nicht stimmte. „Okay. Das ist gut.", kam es beruhigt von ihr. „Wieso fragst du?", hinterfragte ich nun neugierig. „Ich glaub ich bin nicht ganz unschuldige an ihrer Attacke!", offenbarte sie mir und reichte mir die zweite Tasse. „Wie meinst du das?", wollte ich wissen. „Im Café wirkte sie so komisch, wie als hatte sie eine Attacke. Ich sprach sie darauf an. Aber so dass es auch Ashley und Paige mit bekamen. Die beiden wissen nichts von der Situation und den Erlebnissen mit Chris. Das hat sie schon verunsichert und Angst gemacht. Sie wollte nicht, dass die beiden davon erfahren und ich hätte mich fast verplappert. Ich fühl mich so schlecht deswegen. Und dann kam dein Anruf und sie war wie eine Salzsäule.", machte sie sich vorwürfe und reichte mir die nächste Tasse. „Luna, hör auf dir die Schuld zu geben. Du trägst keine Schuld. Die trage nur ich. Ich habe nicht aufgepasst und nicht nachgedacht als ich sie angerufen habe.", versuchte ich ihr die Last abzunehmen. „Bitte Harry, verrate mir eines. Geht es um Chris? Ist er wieder da?", wollte sie wissen und ich hörte deutlich die Angst in ihre Stimme. „Nein. Nein es hat nichts mit ihm zu tun. Wirklich, das kann ich dir versichern.", nahm ich ihr die Angst.

Hold my Hand (h.s.) [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt