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Harry

Unser Urlaub war zu Ende und uns erwartete eine lange Heimreise. Über 16 Stunden Flugzeit mit einem Zwischenstopp in Hong Kong. So sehr ich unseren Urlaub genoss und die Zweisamkeit liebte, so sehr vermisste ich auch meine eigene vier Wände und auch mein Studio. Ich hatte Kraft und Energie im Urlaub gesammelt und war bereit für neues. Natürlich wollte ich die Zeit weiterhin zum Entspannen nutzten, aber warum nicht auch an ein paar neuen Songs arbeiten. Immerhin hatte mir Maddie dieses wundervolle Notizbuch geschenkt. Ich war bereit die leeren Seiten zu füllen und die ersten Worte standen auch schon drin. Nicht meine, aber ihre.

You're so Golden

Doch das war nicht alles. Das beste am nach Hause kommen, war zu wissen, dass Maddie endlich bei mir einziehen würde. Auch wenn es in mir ein komisches Gefühl auslöste. Ich war mir nicht mehr sicher, ob ich sie damit nicht noch mehr einschränken würde. Mit dem Einzug würde es auch nicht allzu lange dauern, bis irgendwann der Öffentlichkeit klar sein würde, dass sie nicht nur meine Fotografin ist. Aber sollte mir das nicht egal sein, was die Außenwelt denken könnte? Eigentlich schon. Aber leider wusste ich nur allzu gut, was die Presse und auch die Fans anstellen konnten, um den Menschen an meiner Seite zu schaden. Hatte ich ihr zu viel damit zu gemutet? Würde das für sie eine zerreisprobe werden? Gott ich musste diesen Gedanken abschütteln und mich auf die schönen Dinge konzentrieren. Was mir allerdings nicht so leicht fiel, bei dem Geschaukel im Flugzeug. Unser Rückflug entwickelte sich holprigen als erwartet.

Maddie umfasste fest meine Hand als wir durch die Turbulenzen flogen. „Alles wird gut.", versuchte ich sie zu beruhigen. Ein gequältes Lächeln brachte sie hervor und kniff fest die Augen zu. Nach einer Stunde beruhigte sich das Wetter und der restliche Flug verlief ganz entspannt. In Hong Kong verlief dann auch alles problemlos. Jedoch war ich der Meinung, dass uns ein paar Leute erkannt hatten. Jedoch hatten sie so viel Respekt, dass niemand uns ansprach. Trotzdem verhielten wir uns ruhig und klebten nicht wie die Kletten aneinander.

Auf der zweiten Hälfte des Fluges nach Los Angeles kritzelte ich etwas in meinen Notizbuch herum, während Maddie ins Traumland wanderte. Wir mussten früh raus und der Stress mit den Turbulenzen setzte ihr etwas zu. Sie war trotz der gebräunten Haut blass und leichte Augenringe waren zu erkennen. Eines war klar, lange Flugreisen waren nicht gut für sie. Dennoch sah sie schlafend hinreißend aus.

Golden, golden, golden as I open my eyes

Hold it, focus, hoping, take me back to the light

Schrieb ich schnell meine Gedanken auf, klappte das Notizbuch zur Seite und legte meine Hand auf ihre. Nun packte auch mich erneut die Müdigkeit und mir fielen schnell die Augen zu. Erst die Stimme der Flugbegleitung ließ mich wieder wach werden. „Sir? Sie müssen sich anschnallen, wir landen in ein paar Minuten!", wies sie mich hin. Ich setzte mich gerade hin und bedankte mich bei ihr. Ich beugte mich zu Maddie. „Honey, aufwachen!", begann ich und streichelte ihr sanft über das Gesicht. Sie regte sich und sah mich kurz drauf verschlafen an. „Guten Morgen", hauchte sie und rieb sich die Augen. „Guten Morgen Schlafmütze.", lachte ich und setzte mich wieder zurück in meinen Sitz. „Wir sollen uns anschnallen. Wir laden gleich!", wiederholte ich die Aufforderung der Flugbegleitung. Noch total verschlafen griff sie nach dem Gurt, schnallte sich an und ließ den Kopf zurück in den Sitz fallen.

„Alles okay?", fragte ich sie, weil sich ihre Erschöpfung bis nach der Landung zog und sie in Sicherheitsbereich eine Pause einlegen musste. „Ja... ich.. brauch nur eine Dusche und einen kräftigen Schwarztee.", scherzte sie. Doch mein Blick blieb musternd auf ihr haften. „Harry sieh mich nicht so an. Es ist alles okay. Wirklich!", beteuerte sie und stand auf. „Okay. Na, dann los. Hank müsste auch gleich da sein." Sie begann breit zu grinsen und sah an mir vorbei. „Haaank!", rief sie und eher ich mich versah stürmte sie an mir vorbei und sprang dem großen grimmig dreinschauendem Mann in die Arme. „Hey Kleines, willkommen zu Hause!", begrüßte er sie und hielt sie mit einem Arm fest. Irgendwie war dieser Anblick echt niedlich. Wie ein Vater der seine Tochter abholte. Hanks Gesichtsausdruck hellte auf und setzte Maddie wieder auf ihre Füße ab. Auch ich ließ es mir nicht nehmen und nahm Hank zur Begrüßung in den Arm. „Willkommen daheim Boss!", hieß er mich willkommen und klopfte mir fest auf den Rücken. „Hank, lass das. Hör auf mich Boss zu nennen.", lachte ich auf und boxte ihm gegen die Schulter. „Geht klar!"

Hold my Hand (h.s.) [+18]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt