Chapter 14

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Und schon wieder haben wir Sonntag.
Morgen ist also mein erster Arbeitstag.

Morgens wache ich ziemlich früh auf.
Kann nichtmehr weiterschlafen.
Stehe daher einfach auf und gehe in die Küche.
Bereite mir Frühstück zu.

Ich stelle mich an den Herd.
Lege die Pfanne rauf und schlage Eier rein.

Etwa zehn Minuten später sitze ich schon am Tisch.
Rührei und Brot auf meinem Teller und dazu natürlich einen Kaffee.

Ich stöbere ein wenig durch Instagram.
Gehe auch auf den BVB Account und schaue mir die neuen Storys an.
Und schon bekomme ich wieder dieses komische Gefühl.
Ich werde nervös.

Was ist, wenn ich den Job nicht gut mache und gefeuert werde?

Dann bin ich wieder arbeitslos.
Dabei möchte ich so unbedingte einen Job haben.
Ich will nichtmehr von dem Geld meiner Eltern leben müssen.
Ich bin alt genug um mein Leben selbst zu finanzieren.

Ich schüttle meinen Kopf.
Versuche die schlechten Gedanken abzuschütteln und widme mich wieder meinem Frühstück.

Den leeren Teller stelle ich dann in die Spülmaschine und wasche die Pfanne ab.

Ich sehe mich im Haus um.
Und bekomme beinahe einen Herzinfarkt.
Es ist total unordentlich.

Die letzten Tage habe ich wohl eher weniger auf die Ordnung hier geachtet.
Nun, jetzt darf ich das alles erstmal wieder schön aufräumen.

Ich fange an im Wohnzimmer.
Nehme den Müll vom Tisch und werfe ihn weg.
Richte die Kissen auf dem Sofa und lege die Fernbedienungen wieder ordentlich hin.

In meinem Zimmer schmeiße ich die dreckige Wäsche in meinem Wäschekorb und trage ihn in den Keller.
Werfe dort die Wäsche in die Waschmaschine und schalte sie ein.

So gehts weiter im Badezimmer und im Flur, bis alles wieder aufgeräumt ist.
Dann wische ich alles ab.
Der ganze Staub muss von den Möbeln.
Den Boden wische ich auch.
Das hat mich dann auch tatsächlich den Rest des Tages gekostet.

Der Montag bricht an.
Und somit rückt meine erste Schicht bei meiner neuen Arbeit immer näher.

Schon in einer halben Stunde muss ich beim Trainingsgelände sein und mit der Arbeit anfangen.

Ich schlage meine Bettdecke zur Seite und stehe auf.
Ziehe mir ein passendes Outfit für den Tag an und gehe schließlich nach unten ins Wohnzimmer.

Vor lauter Aufregung ist mir wirklich der Appetit vergangen.
Eine Scheibe Toast wird dann wohl heute mein einziges Frühstück sein.

Und nur wenige Minuten später finde ich mich auf dem Parkplatz von Trainingsgelände wieder.
Ich atme einmal tief durch.
Und steige dann aus.

Ich bin wirklich aufgeregt.
Auch wenn ich total nervös bin, die Vorfreude steht mir praktisch ins Gesicht geschrieben.

Aber vor allem freue ich mich auf eines:
Ich werde Jude öfter sehen.

Jetzt wo ich beim BVB arbeite, werde ich viel mit ihm zusammenarbeiten.
Und das.
Ja das ist das allerbeste an diesem Job.

Ich gehe also auf den Trainingsplatz, wo ich direkt den Trainer treffe.

"Schön dich zu sehen" begrüßt Edin mich.
Lächelnd schüttle ich ihm die Hand.
"Freut mich auch"
"Heute wirst du die Jungs erstmal mit Fotos beim Training begleiten" erklärt er mir. "Nach dem Training zeige ich dir dann dann dein Büro und du kannst dich dort dann erstmal einrichten."
Ich nicke verstehend.

Und dann kommen auch schon die Spieler aus den Kabinen.
Allerdings ohne Jude.

Ich folge Edin auf den Platz und stelle mich neben ihn.
Die Jungs bilden einen Kreis.
Mein Blick wandert zu Karim, Nico, Mats und co.
Sie alle schauen mich verwirrt an.
Offenbar wurden sie noch nicht über ihre neue content creatorin informiert.

"Heute möchte ich euch jemanden vorstellen" Edin deutet mit seinen beiden Händen auf mich. "Das ist Hannah."
Ich lächle einmal in die Runde.
Das ist mir hier irgendwie zu viel Aufmerksamkeit.
"Hannah ist unsere neue content creatorin und wird euch heute mit Fotos beim Training begleiten."
Dann gibt es erstmal Applaus, bevor Edin wieder an den Rand geht und die Jungs sich auf dem Platz verteilen.
Alle, bis auf Karim, Nico und Marco.

Lächelnd kommen sie auf mich zu.

"Hey" begrüßen sie mich.
"Na ihr"
"Wie cool, dass du jetzt hier arbeitest" lächelt Karim.
Ich nicke.
"Finde ich auch" antworte ich.

"Seit wann hast du den Job?" frägt mich Marco. "Wir haben absolut nichts davon mitbekommen."
"Ich hab ihn tatsächlich erst vorgestern angenommen" ich lache leise.
"Na das erklärt einiges" lacht auch Nico.

"Wo ist eigentlich Jude?" fragen ich dann.
Er ist nämlich immer noch nicht aufgetaucht.

Das Lachen der Jungs verschwindet plötzlich.
Sie schauen sich gegenseitig an.
Scheinen traurig zu sein.

"Was ist los?" Frage ich verwirrt.
"Er hat's dir nicht erzählt?" frägt Nico leise.
"Was erzählt?" hacke ich nach.

Stille.

"Jude spielt nichtmehr bei uns Hannah" spricht Karim dann leise.

Und diese Antwort verpasst mir einen Stich ins Herz.
Als würde mir jemand mit einem Messer rein stechen.
Sprachlos blicke ich zwischen den Jungs her.

"Was soll das heißen er spielt nichtmehr hier?" frage ich mit Tränen in den Augen.
"Jude ist gewechselt" antwortet Marco. "Er spielt jetzt bei Real Madrid."

Das Messer in meinem Herz gleitet tiefer.
Verpasst mir noch mehr schmerzen.

"Real Madrid?" frage ich leise nach. "Du meinst er ist jetzt in Spanien?"
Die Jungs nicken stumm.

Und dann bricht für mich alles zusammen.
Die Tränen fließen mir über die Wangen.
Mein Kopf fängt an zu schmerzen.
Mein Schluchzen wird lauter.
Und meine Beine immer schwerer.

"Es tut mir so leid Hannah" flüstert Karim leise.
Nimmt mich in den Arm.
Und ich halte mich an ihm fest.
Lasse ihn nicht los.
Und heule mir meine Augen aus.

Jude ist nichtmehr da.
Er ist weg.
Weit weg.
Und ich werde ihn wahrscheinlich nie mehr Wiedersehen.

Tomorrow's promise - A Jude Bellingham story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt