Chapter 31

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Jude schläft friedlich, als ich mich aus seinen Armen löse und aus dem Bett aufstehe.
Ganz vorsichtig, um ihn ja nicht aufzuwecken.
Und dann gehe ich einfach.
Etwas wackelig auf den Beinen.
Langsam öffne ich die Tür und begebe mich ins Badezimmer nebenan.

Ich werfe noch einen letzten Blick auf ihn.
Seine schönen braunen Augen sind fest geschlossen.

Ich schließe die Tür hinter mir und blicke in den Spiegel.
Meine Augen sind rot und geschwollen.
Meine Lippen ebenfalls.
Meine Haare völlig zerzaust.
Ich sehe schrecklich aus.

Ich stütze mich mit beiden Armen am Waschbecken ab.

Und dann beginnen mir die Tränen über die Wangen zu laufen.
Meine Beine knicken fast weg, so sehr zittere ich.
Ich bekomme keine Luft mehr.
Die Angst schnürt mir den Hals ab.
Ich horche auf Schritte draußen im Flur und versuche krampfhaft mein Schluchzen zu unterdrücken.

Die Stimmen in meinem Kopf werden lauter, machen mich unsicher.
Sie lassen mich verzweifeln.

Der vergangene Abend spielt sich wieder und wieder vor meinen Augen ab.

Ich atme ein.
Und hektisch wieder aus.
Presse mir die Hände auf die Augen, als könne ich so die Bilder aus meinem Kopf loswerden.
Als könnte ich so die Dinge einfach vergessen.

Die Erinnerungen haben mich wieder eingeholt.

Ewig lange habe ich mich im Bett herum gedreht und konnte einfach nicht einschlafen.
Jude war schon längst eingeschlafen.
Ganz friedlich neben mir.

Gestern sind alle alten Wunden wieder aufgerissen.
All der Schmerz zurückgekehrt.
Aber es hat sich so richtig angefühlt, ihm davon zu erzählen.
Er hatte die Wahrheit verdient.
Auch, wenn es noch so sehr schmerzt.
Der Ausdruck in seinen Augen, war wie der von jedem anderen, der meine Geschichte kennt.
Entsetzen.
Schock.
Trauer.
Schmerz.
Wut.

In meinen Träumen verfolgt mich sein Gesicht.
Dieses düstere Lächeln auf seinen Lippen, nachdem er zugeschlagen hat.
Sein Lachen hallt in meinen Ohren wieder, als er meine Angst sah.
Er lachte mich aus, während ich völlig verängstigt auf dem Boden lag.

Den Klang seiner Schritte werde ich niemals vergessen.
Wie sie sich dem Badezimmer nähern und davor stehen bleiben.
Wohlwissen, dass ich zitternd und schluchzend dadrinnen sitze.
Sein klopfen an der Tür, ich solle doch bitte aufmachen.
Die liebevoll geflüsterten Worte, die mich täuschen sollten.
Die mich getäuscht haben.
Dann wiederum sein lautes brüllen, nachdem ich die Tür geöffnet habe, dass mich an ganzen Körpern hat zittern lassen.
Pure Angst in meinem ganzen Körper.
Der eiskalte Griff seiner Hand an meinem Nacken.

"Love?", Jude's Stimme ertönt auf der anderen Seite der Tür "Are you okay?"

Gott, was habe ich getan.

Ich habe ihm alles erzählt.
Jedes Detail.
Ihm meine Herz ausgeschüttet.
Ich hab mich so verwundbar gemacht.

Es klopft an der Tür.

"Love?"

Ich spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht.
Die Erinnerungen sind wie in meine Netzhaut gebrannt.
Ich werde sie nicht los.
Ich atme tief durch und kehre dem Spiegel den Rücken zu, um langsam die Tür zu öffnen.

Sofort blicke ich ihn Jude's besorgtes Gesicht.
Er kommt einen Schritt auf mich zu und nimmt vorsichtig mein Gesicht in die Hände.
Seine Augen durchforschen meine und augenblicklich legt er seine Arme um mich und drückt mich an ihn.

Meine Finger krallen sich in seinen Rücken und geben mir Halt.

"Do you wanna talk?", murmelt Jude in meinen Haaransatz.
"I panicked", nuschle ich weinend an seine Brust.
"That's okay", beruhigend streicht er mir über den Hinterkopf "Everything will be fine."
"But what if not?", spreche ich meine Angst aus.

Eine Riesen Angst.
So viel größer, als mein Selbstbewusstsein.
Die Angst umschlingt mich, fesselt mich, zieht mich immer tiefer und tiefer in den Schmerz.

"What do you mean, love?", Jude schaut mir in die Augen.

Seine wunderschönen Braunen Augen.
Gefüllt mit so viel Liebe.
So viel vertrauen.
Aber auch so viel Besorgnis.

"What if not everything turns out well?", meine Augen füllen sich erneut mit Wasser "What if I will be afraid forever?
What if no one can ever love me again?
What if I can never trust to be loved again?"
Jude's Blick in meine Augen vertieft sich.
Dann seufzt er.
"That won't happen, love", Jude nimmt meine Hände in seine und lächelt mich aufmunternd an "You will feel better. You will be able to laugh again without being overtaken by fear.
I'm here for you and I will never leave you alone again, do you understand me?"
Schwach beginne ich zu nicken.

"Thank you, Jude", meine Stimme ist ganz leise "Thank you for always listening to me."
"Don't thank me for it, love", seine Lippen berühren ganz sanft meinen Scheitel "You are so, so strong, do you know that?"
Mein Blick findet seinen und lässt mich durchatmen.

"I love you", flüstere ich und lächle sanft.
"I love you", entgegnet Jude ebenfalls lächelnd und beugt sich langsam zu mir runter.
Seine Lippen finden meine und lassen mich all den Schmerz vergessen.
Wenigstens für einen kurzen Augenblick.

Ein kurzer Augenblick, der sich mit Jude wie eine Ewigkeit anfühlt.

Er lässt mich vergessen.
Er erfüllt mich mit Liebe.

So unglaublich viel Liebe.

Tomorrow's promise - A Jude Bellingham story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt