Chapter 12

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Es ist 23 Uhr, Zeit zu schlafen.

Seit heute Mittag weiß ich, dass du zurück bist, mich wachhalten wirst.
Und ich mit dir diskutieren werde, nur um dich zu stillen.

Du?
Du bist die Angst.

Du bist das Gefühl, welches getriggert wurde durch einen simplen Vorfall und mich seitdem nichtmehr loslässt.

23:05 Uhr, ich liege immer noch wach.

Du bist mir so vertraut.
Wie viele Stunden haben wir schon zusammen verbracht?
Zu viele.
Zu viele, denn du tust mir nicht gut.
Du machst mich fertig.

Ich dachte wir haben uns auseinandergelebt.
Warum bist du jetzt wieder da?

23:20 Uhr, ich kann nicht aufhören an dich zu denken.

Du bist eigentlich so allgemein unbedeutend, doch gerade gibt es nichts bedeutenderes für mich.

Ich kenne dich nun gut genug.
Dachte ich zumindest.
Und trotzdem ist es immer wieder so schwer dich zu akzeptieren, mich zu überwinden, dich zuzulassen nur damit du gehst.

Und jedesmal wenn du das tust vergesse ich dich in der Hoffnung, dass du nie wieder zurückkehrst.

Doch gerade,
Gerade bist du wieder da und ich habe so eine Angst.
Weil ich so lange keine Angst mehr vor dir hatte.

23:45 Uhr, du willst nichtmehr gehen.

Reicht es nicht die Kontrolle über meine Gefühle zu haben?
Reicht es nicht, dass ich jeden verliere nur durch dich?

Klar, wärst du nicht, wer wäre ich dann?

Weiß nicht wie es vor dir war.
Weiß auch nichtmehr wie es sich angefühlt hat ausgeglichen zu sein.
Und wie es ist sich nicht für alles selbst zu hassen.

Ich wünsche du wärst niemals zu mir gekommen.
Wünsche du wärst nie zurückgekommen.
Nun bist du wieder da und kontrollierst alles.

Sage ich alles, meine ich auch wirklich alles.
Jedes noch so kleine Detail wird von dir kontrolliert.
Denn es muss alles perfekt für dich sein und für mich eine reine Qual.

Ganz oder garnicht.
Schwarz oder Weiß.
Kein zwischendrin, keine Grautöne oder gar irgendwelche Farben.
Du erlaubst mir nichts dazwischen.

Wie halte ich das nur weiter aus?

Lässt mich übertreiben oder alles runter reden.
Entweder nichts essen, oder den ganzen Teller leeren.
Ganz oder garnicht.

Aber der stärkste Grund, warum ich dich so hasse ist alleine das, was du mir antust.

Alles was du tust, ist es zu manipulieren.

Wie oft du mir doch einredest, ich sollte bestraft werden.
Ich hab alles falsch gemacht.
Das ist alles meine Schuld.
Ich verdiene es so schlecht behandelt zu werden.
Sie sind alle besser dran ohne mich.

Wenige deiner Sätze, um mich zu manipulieren.

Du zwingst mich, alles zu zerstören in meinem Leben.

Du beeinflusst meinen Alltag.
Wegen dir traue ich mich zu viel nicht.
Durch dich fange ich Streit an.
Reagiere über.
Sage Dinge, die ich niemals so meinen würde.

Also danke.
Danke, dass du mir alles zerstörst.

Die Angst, die ich nach so langem kämpfen endlich tief in mir eingesperrt habe, ist entkommen.
Entkommen aus ihrem Käfig.
Nachdem sie so sehr gegengehämmert hat.
Mich nicht schlafen lassen hat.
Und mich ohne Vorwarnung runtergezogen hat.
Runter in das dunkle Loch meiner Vergangenheit.

Meine Erinnerungen kommen wieder hoch.
Meine Erinnerungen an diesen einen Tag.
Diesen einen Abend.
Draußen im Park.
Und plötzlich war alles anders.

Schweratmend greife ich nach meinem Handy.
01:13 Uhr.

Mit bleiben noch fünf Stunden, bis ich wieder aufstehen muss.
Fünf Stunden.
Fünf Stunden, in denen ich hoffentlich schlafen kann.

Fünf Stunden.

Hoffentlich ohne diese Panik in mir.

(Ein etwas kürzeres Kapitel, dafür aber auch etwas anders als die vorherigen.

Ich hoffe es gefällt euch trotzdem!

Liebe euch🫶🏼)

Tomorrow's promise - A Jude Bellingham story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt