Chapter 35

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Mein Herz hämmert in meiner Brust, während ich durch die dunklen Straßen renne.
Der kalte Wind beißt scharf in mein Gesicht, und die Dunkelheit scheint mich wie ein erdrückendes Tuch zu umhüllen.
Die Kälte dringt durch meine Kleidung und verstärkt das Gefühl der Leere in meinem Inneren.
Jeder Schritt fühlt sich schwer an, als ob ich durch einen undurchdringlichen Nebel laufe, der mich sowohl körperlich als auch emotional lähmt.

Die Worte von Amara hallen immer wieder in meinem Kopf wider.
Sie schneiden wie scharfe Klingen durch meine Gedanken, und die Enttäuschung, die ich gerade erlebt habe, lässt mich fast ersticken.
Es fühlt sich an, als ob mir der Boden unter den Füßen weggerissen wurde, und ich schwanke zwischen dem Bedürfnis, einfach weiterzulaufen und dem Drang, mich zusammenzubrechen. Meine Tränen fließen unaufhörlich und die Kälte und die Dunkelheit vermischen sich mit meinem Schmerz.

Am Rande der Stadt entdecke ich schließlich ein kleines Café.
Die Fenster sind sanft beleuchtet, und ein warmer, einladender Schein dringt nach außen. Der Gedanke an Wärme und Geborgenheit zieht mich beinahe magisch an, und ich entscheide mich, einen Moment der Ruhe zu suchen.
Als ich die Tür des Cafés öffne, werde ich von der warmen Luft empfangen.

Ich lasse mich an einem Tisch in der Ecke nieder, weit weg von der Theke, als ob ich Abstand von der Welt um mich herum nehmen möchte.

Mit zitternden Händen greife ich nach meinem Handy.
Die Gedanken wirbeln umher und ich überlege einen Augenblick lang, Karim anzurufen, da er sich wahrscheinlich Sorgen macht.
Während ich den Kontakt suche, bemerke ich die Türglocke des Cafés klingeln und hebe meinen Blick.
Mein Herz setzt einen Schlag aus, als ich Jude sehe, der nervös und unsicher hereinkommt.
Seine Augen suchen den Raum ab, bis sie schließlich auf mich fallen.

Jude geht langsam auf mich zu.
Jeder Schritt wirkt schwerfällig, als ob auch er die Last unserer Konfrontation mit sich herumträgt.
Seine Augen sind gerötet und geschwollen, und es ist offensichtlich, dass auch er die Tränen nicht zurückhalten konnte.
Der Raum zwischen uns fühlt sich plötzlich wie ein unüberwindbarer Abgrund an, und doch liegt darin auch eine vage Hoffnung.

Als er an meinem Tisch angekommen ist, bleibt er stehen und sieht mich an.
"Hannah", sagt er, seine Stimme bricht beinahe unter dem Gewicht seiner eigenen Emotionen.

"Jude, what are you doing here?", frage ich, meine Stimme zittert, als ich ihn ansehe.

Jude nimmt an meinem Tisch Platz, seine Bewegungen sind langsam und unsicher, als ob er sich fragt, ob er hier willkommen ist.
Ein tiefes Seufzen entfährt ihm, und er lässt sich in den Stuhl sinken.
Seine Augen, die noch immer geschwollen von den Tränen sind, suchen die meine, als ob er nach einer Antwort sucht, die ihm gerade entglitten ist.

„Hannah", beginnt er und seine Stimme bricht leicht. "I wanted to follow you, but I didn't know how. I thought you might have given up on me already."

Ich schüttle den Kopf und versuche, meine Tränen zu kontrollieren.
"I haven't given up on you, Jude. It was just... it was just too much for me. When I saw Amara getting close to you, I couldn't just stay calm. It crushed me, this fear that I could lose you."

Jude seufzt tief und lehnt sich zurück, als ob er sich den Schmerz von der Brust drücken möchte. "I understand that, I really do. But I didn't expect it to end like this. I didn't want you to be estranged from me. I just wanted to try and get back a part of my life that I've been missing for years."

„And I understand that", sage ich, meine Stimme wird ein wenig fester, auch wenn ich mich noch immer nicht ganz beruhigen kann. "But I never thought it would end like this. It was like a slap in the face when Amara made it clear to me that she sees you as much more than just a friend."

"I know", sagt Jude hastig, seine Stimme wirkt fast verzweifelt. "Amara is a part of my past, but you are my here and now. When she came back into my life, it was like an echo from another time. I talked to her because I had the feeling that I could somehow win back that old friendship. But I didn't think about how painful that would be for you."

"Why didn't you tell me?" frage ich, mein Herz ist schwer vor Vorwürfen und Enttäuschung. "Shouldn't you have realized how painful it could be for me?"

"I should have done that", gibt Jude zu, seine Stimme ist nun ein gebrochenes Flüstern. "I was so busy sorting out my own feelings that I didn't think about how much it could hurt you. I didn't want you to feel withdrawn from me. I wanted you to feel safe and loved."

"But instead you threw me in at the deep end", sage ich, und die Tränen laufen mir weiter über die Wangen. "Amara made me feel like I wasn't good enough and you put me in that situation with your behavior. I was jealous and hurt, and I said things I regret. But that doesn't mean I wasn't hurt too."

Jude schließt kurz die Augen, als ob er die Schärfe der Situation abmildern möchte.
"I didn't know how to tell you what was going on inside me. When Amara showed up, I thought it would be better to receive her than to make the situation even more complicated. But I made a huge mistake."

"We should have talked to each other", erwidere ich, "not only about the good things, but also about the difficult ones. I felt left alone and that only made the situation worse. I should have communicated my fear and anger to you better."

Jude nickt langsam und sieht mich mit einem Ausdruck von tiefer Reue an.
"Yes, we should have done that."

"I don't want our relationship to be defined only by such moments", sage ich. "I want us to work together and support each other, even when it gets hard. I love you, and that means we have to work on ourselves — even if it's painful."

"I love you too", sagt Jude leise, seine Stimme jetzt voller Entschlossenheit. "I love you so much and I don't want anything like that to ever come between us again."

Vorsichtig beuge ich mich zu ihm rüber und lege meine Lippen auf seine.
Judes Lippen sind warm und sanft auf meinen. Der Kuss ist ein Ausdruck unseres stillen Versprechens, an unserer Beziehung zu arbeiten. Als wir uns voneinander lösen, ist die Erleichterung spürbar, auch wenn die Last der letzten Ereignisse noch immer schwer auf uns liegt.

"We need to communicate better", sage ich leise.
"This should not be our path. We need to learn to talk openly about our feelings before problems arise."

Jude nickt zustimmend.
"I saw how my carelessness hurt you. I should have been more open with you, especially with someone like Amara, who comes from my past."

"Right", antworte ich. "And I shouldn't have reacted like that without talking to you about it first. But we can change that. We have to change it."

"Yes, we must", stimmt Jude zu. "I don't want us to live apart like this again. I will do my best to explain my feelings better, and I hope you will too."

"I will", sage ich und schaue ihm in die Augen.

Jude lächelt.
Ich lächle.

Langsam legt er seine Hand an meine Wange und zieht mich erneut an ihn heran.
Seine weichen Lippen treffen meine und lassen mein Herz explodieren.

Tomorrow's promise - A Jude Bellingham story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt