You belong with me - Charles Leclerc FF

Kapitel 5

Mai 2019

Heute fliege ich zum Monaco GP. Noch nie in meinem Leben war ich so aufgeregt wie heute. Mein Flug geht in einer Stunde und ich sitze schon am Gate. Carla schreibt mir dauernd Nachrichten, dass sie sich schon freut. Nachdem ich heute angekommen bin, werde ich erst einmal mit dem Zug nach Monaco fahren und dort dann von Carla erwartet. Es wäre absoluter Schwachsinn, wenn mich jemand aus Nizza abholen würde. Wenn ich so an die Bilder denke, die ich aus dem Fernsehen kenne, dann muss es doch die absolute Hölle sein, jetzt in Monaco zu fahren.

Beim Boarding drängeln schon wieder alle ins Flugzeug rein. Was bringt es den Menschen, wenn sie eher ins Flugzeug kommen? Wir fliegen auch nicht eher ab! Ich sehe das ganze entspannter und bin tatsächlich eine der letzten, die einsteigt. Da ich dieses Mal einen Platz am Gang habe, bin ich dann wohl mal eine der ersten, die aussteigt. Deswegen sind mir die Plätze am Fenster lieber: ich hab keinen Stress mit dem aussteigen.

Während dem Flug höre ich Musik und schließe noch ein bisschen die Augen. Der Flug ist zwar nur etwas mehr wie eine Stunde lang, aber trotzdem. In Nizza scheint schon richtig die Sonne und ich schiebe mir meine Sonnenbrille auf die Nase, als ich den Flughafen mit meinem kleinen Koffer verlasse. Dieses Mal schaffe ich es ohne Google Maps zum Bahnsteig. Der Weg ist ja nicht so kompliziert. Dort kaufe ich mir erstmal ein Zugticket und schon als ich an den Bahnsteig komme, bereue ich meine Entscheidung mit dem Zug zu fahren. Es stehen unglaublich viele Menschen hier, was ja eigentlich an einem GP Wochenende klar ist.

Als dann der Zug kommt, schaffe ich es gerade so noch rein und stehe eingequetscht mit den anderen Passagieren im Wagon. Während wir hier so da stehen, bereue ich meine Klamottenwahl für den heutigen Tag ein bisschen. Es soll ja schon wärmer werden dieses Wochenende und deswegen trage ich einen kurzen beigen Rock mit einem weißen Top, das lilane und petrolfarbene Akzente hat. Dazu bin ich in Sneaker geschlüpft, wenn ich so an meinen ersten Besuch in Monaco denke.

Wir fahren ein bisschen mehr wie eine Dreiviertel Stunde nach Monaco und ich flüchte mich quasi aus dem Zug nach draußen und atme erst einmal tief durch. Trotzdem kann ich nicht lange stehen bleiben, denn hinter mir kommen noch die ganzen anderen Menschen aus dem Zug und in der riesigen Menschenmenge gehen wir alle zu den Rolltreppen, die uns zu den Aufzügen bringen. Dort komme ich erst in den zweiten Aufzug und dann muss ich nochmal mit der Rolltreppe nach oben fahren und bin endlich draußen aus dem Bahnhof. Suchend sehe ich mich nach Carla um, kann diese aber nirgends entdecken.

Leider hab ich keine wirkliche Ahnung, wie ich von hier zu ihrer Wohnung komme, sonst würde ich laufen. Also setze ich mich auf die Steinbank davor und suche nach dem öffentlichen WLAN, das es hier gibt. Und schon bekomme ich eine Nachricht von Carla, dass sie sich ein paar Minuten verspäten wird. Also warte ich geduldig auf sie und beobachte die Menschen. Es ist so viel mehr los wie im März als ich hier war, aber es ist schon klar während dem Grand Prix.

„Leo", ertönt die Stimme von Carla und mit einem Lächeln stehe ich auf und gehe in ihre Richtung. Wie immer umarmen wir uns fest und dann grinsen wir uns an. „Na los, wir haben heute noch viel vor!"

Sie schnappt sich meine Hand und zieht mich in die Richtung ihrer Wohnung. Dort angekommen bringe ich meine Sachen ins Gästezimmer, wo ich dieses Wochenende schlafen werde. Tante Marie und Onkel Stefan sind in der Arbeit, deswegen sind wir noch kurz alleine.

„Der hier gehört noch dir", grinst Carla und hängt mir einen Paddock Pass um den Hals. Als ich ihn mir ansehe, kann ich das Ferrari Logo erkennen.

„Ferrari?", frage ich.

Carla nickt. „Ja, Charles fährt ja für Ferrari."

Okaaaayyyyyy.

„Komm schon, wir sollten langsam mal los!"