Kapitel 45

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Charles liegt immer noch fest schlafend vor mir, als ich am nächsten Morgen aufwache. Mit einem Lächeln streiche ich ihm eine Haarsträhne aus der Stirn. Darauf reagiert er gar nicht, sondern seufzt nur leise. Gott, er wird einen Kater haben wenn er später aufwacht.

Nach ein paar Minuten stehe ich auf, nehme mir mein Handy vom Nachttisch und schleiche aus dem Schlafzimmer, nachdem ich in Shorts von Charles geschlüpft bin, die auf seinem Boden liegen. Die Bänder muss ich mir zwar fest ziehen, damit die nicht rutschen, aber es wird schon funktionieren solange ich hier bin. Es ist erst kurz nach 11:00 Uhr, deswegen wird die Schlafmütze da drinnen noch ein bisschen schlafen.

Im Wohnzimmer setze ich mich auf die Couch und schaue mir die Bilder von gestern an, die wir gemacht haben. Ein paar sind ganz gut geworden und sehen nicht sehr verwackelt aus. Man bemerkt so richtig, ab wann der Alkohol bei allen eingesetzt hat zu wirken. Carla, Marta und Isa haben mir auch Bilder und Videos von gestern geschickt und kichernd sehe ich sie mir an.

Das mache ich zumindest solange, bis mich Max gegen 12:30 Uhr anruft. Hm, hat der schon ausgeschlafen? Er hat gestern nur wenig weniger getrunken wie Charles. „Du kannst schon klar denken?", gehe ich deswegen ans Telefon.

„Eigentlich nicht und das ist mein Problem", sagt er, bevor er im nächsten Moment flucht. „Ich hab ein Problem und du musst mir helfen."

So ernst wie er sich anhört, setze ich mich gerade auf. „Was ist denn passiert?"

„Ich wollte kochen für Kelly und Penelope und ich hab es versaut. Die beiden kommen um 14:00 Uhr, du musst mir den Arsch retten", bettelt er.

Ach du Scheiße. „Wieso hast du mir nicht schon vorher Bescheid gegeben? Dann hätten wir gestern was vorbereiten können."

„Kannst du mir vielleicht später Vorhaltungen machen, wenn du bei mir bist? Ich kann dich in 10 Minuten abholen und dann können wir einkaufen", sagt er.

Zweifelnd sehe ich an mir hinunter. So wie ich aussehe, kann ich nicht einkaufen gehen. Bei aller Liebe und Freundschaft zu Max nicht. Außer ich ziehe meine Klamotten von gestern nochmal an. Ja, das sollte funktionieren. „Du musst mich bei Charles abholen", sage ich dann schließlich.

„Wieso- egal. Das besprechen wir auch später. In zehn Minuten bin ich da", sagt er und legt auf.

Mein Handy lasse ich auf der Couch liegen, als ich mich in Charles Schlafzimmer schleiche. Er liegt quer über das Bett auf dem Bauch und schläft noch. Im Badezimmer binde ich mir meine Haare zusammen, putze mir die Zähne und schlüpfe dann wieder in mein Kleid von gestern. Naja, all zu gut sehe ich nicht aus, aber besser wird es nicht. Er schläft immer noch, deswegen krabble ich zu Charles ins Bett und rüttle sanft an seiner Schulter.

„Charles", flüstere ich, was ihn leise grummeln lässt. „Charlie, ich muss gehen."

Grummelnd dreht er den Kopf zu mir. „Was ist?"

Ein bisschen lächeln muss ich. „Ich muss leider weg, Max braucht meine Hilfe. Meld dich, wenn du wach bist."

Zum Abschluss drücke ich ihm einen Kuss auf seine Wange, bevor ich aufstehe und mir meine Schuhe schnappe. Meine Tasche finde ich bei der Eingangstür, schlüpfe in meine Schuhe und schnappe mir mein Handy, bevor ich aus der Wohnung gehe. Unten erwartet mich Max schon ein wenig ungeduldig in seinem Auto.

„Hi", sage ich und steige ein.

„Na endlich", grummelt er und fährt los.

„Bitte, lange gewartet hast du nicht", meine ich und schnalle mich an. „Also, was willst du kochen?"

„Irgendwas das einjährige gerne essen?", stellt er mir die Gegenfrage.

Ein wenig geschockt sehe ich ihn an. „Du hast dir noch keine Gedanken gemacht deswegen? Aber ich dachte, du hast beim kochen einen Fehler gemacht?"

You belong with me - Charles Leclerc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt