Kapitel 47

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„Charles, lass mich", kichere ich und drehe mich von ihm weg.

Wir sitzen gerade am Pool im Hotel, wo ich meinen Unterricht auf meinem Laptop verfolge. Die Sonne scheint, es ist warm, es weht kein Wind, der Himmel ist blau und wir sind so ziemlich die einzigen die hier sind. Joris und Pierre liegen neben uns und Antoine ist auch hier irgendwo unterwegs. Irgendwie hätte ich es mir denken können, dass auch er hier bleibt. Aber Charles hat irgendwie immer nur von Joris und Pierre gesprochen.

„Hm, nein. Schenk mir Aufmerksamkeit, mir ist langweilig", schmollt er und zieht mir einen Kopfhörer aus dem Ohren, nur um ihn sich selbst rein zu stecken.

Ich hab den Jungs vorgeschlagen, dass sie ohne mich in die Stadt fahren oder irgendwas unternehmen, aber sie wollten nicht. Mehrmals hab ich sie darauf hingewiesen, dass ich bis 15:20 Uhr heute Unterricht habe, aber sie wollten lieber hier im Hotel bei mir bleiben. Jetzt ist es 14:18 Uhr und Charles wird langsam langweilig. Seit ein paar Minuten sitzt er bei mir auf der Liege, versucht mit mir zu reden und mich irgendwie abzulenken.

„Um was geht es da bitte?" Verwirrt sitzt er neben mir.

„Um die Zahlenanalyse in einem Verlag", erkläre ich ihm.

„Wie lang noch?", fragt er nach ein paar Minuten ungeduldig.

„Fast eine Stunde", antworte ich ihm dann.

Er legt seinen Kopf von hinten auf meine Schulter und schlingt mir die Arme um den Bauch. So bleiben wir sitzen, während ich meinen Unterricht fertig mache. Manchmal habe ich das Gefühl er ist eingeschlafen, aber dann zeichnet er mit dem Finger Muster auf meinen nackten Oberschenkel oder dreht den Kopf. Pierre und Joris beschließen dann irgendwann in den Pool zu gehen. Mitleid hab ich mit den beiden keins, denn sie hätten ruhig was unternehmen können heute. Ich hab niemanden gezwungen heute bei mir zu bleiben.

Als sich mein Dozent dann verabschiedet, sogar zehn Minuten eher als geplant, setzt sich Charles direkt auf und macht meinen Laptop aus, sobald der Bildschirm schwarz wird. Dann klappt er ihn sogar noch zu und steht auf. „Leute, sie ist fertig!"

Belustigt sehe ich ihm zu, als er meine ganzen Sachen dann sogar noch in meine Tasche packt und mir dann die Hand entgegen streckt. „Was hast du es denn jetzt so eilig?" Kichernd nehme ich seine Hand und lasse mich von ihm auf die Beine ziehen, nur damit er direkt mit mir an der Hand los rennt.

„Wir fahren jetzt dann in die Stadt und so wie du aussiehst, können wir nicht fahren." Er bleibt stehen und dreht sich zu mir um. „So hab ich das nicht gemeint! Du siehst immer gut aus, aber du willst dich doch sicher noch umziehen."

Lachend sehe ich an mir runter. Ich trage Shorts und ein altes xxl Shirt. Natürlich will ich mich umziehen. „Das ist mir schon klar, wie du das gemeint hast."

„Treffen wir uns in einer halben Stunde unten?" Die Frage stellt er seinen Freunden, die ihre Daumen hochrecken.

Zu zweit fahren wir in unser Zimmer hoch. Gestern bin ich noch bei Charles im Zimmer eingezogen. Ja, wir teilen uns ein Zimmer. Es war einfach irgendwie logisch für uns. Max ist gestern noch nach Hause geflogen und wir werden uns dann am Mittwoch vermutlich wieder sehen. Ich bin ja im Hotel von Red Bull eingebucht, daher ist es ja eigentlich logisch.

Oben angekommen suche ich aus meinem Koffer eine helle Jeans und eine rosa Bluse mit luftigen Ärmeln raus, schnappe mir meine Sandalen und verschwinde im Bad. Dort binde ich mir meine Haare zu einem Zopf zusammen und schminke mich, nachdem ich mein Gesicht gereinigt habe. Nur ein bisschen Make-up und Mascara und meine Lippenpflege. Fertig angezogen gehe ich dann wieder aus dem Bad. Charles hat sich auch umgezogen, Jeans und ein T-Shirt, ein Pulli liegt noch auf dem Bett. Er geht noch schnell ins Bad, damit er sich seine Haare ein bisschen richten kann, dann kommt er wieder raus und legt sich den Pulli um die Schultern und nimmt eine Jeansjacke noch mit. So kalt ist es draußen doch auch abends nicht.

You belong with me - Charles Leclerc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt