Kapitel 17

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Ich ohrfeigte ihn so fest, dass er ein paar Schritte zur Seite taumelte. Er starrte mich an- entgeistert. Meine Reaktion unterschied sich nicht sonderlich von seiner-ich schlug die Hände vor den Mund und riss die Augen weit auf." Oh Gott, e-es tut mir Leid-Ich wollte doch nicht...- Ich hatte Angst, dass du das wirklich versuchst und... Verdammt ich weiß ja auch nicht wieso..-Tut's sehr weh?"


James kriegte sich wieder in den Griff . Er schüttelte den Kopf und zog langsam seine Hand von seiner Wange. Auch wenn die Straßenlaternen unsnur wenig Licht spendete konnte ich meine Fingerabdrücke auf seiner Wange sehen. "Es tut mir wirklich Leid! Ich weiß nicht was in mich gefahr-" " Ich schon" , seine Stimme war ruhig, er schien weder wütend noch verängstigt oder sonst irgendetwas. Er redete neutral, wenn nicht sogar sanft auf mich ein "Ich weiß warum du mich geschlagen hast. Danke!- Nein wirklich, wahrscheinlich hast du Recht . Es ist nur... ich kann einfach nicht damit umgehen wenn jemand das Mädchen... ärgert, das..." er biss sich auf seine Unterlippe und suchte nach den richtigen Worten, zumindest schien es so" neu auf der Schule ist. Ich fffinde, dass man jemanden zuerst kennenlernen sollte. Ich..." Ich sah, dass seine Kiefermuskeln sich wieder anspannten.


Ich griff nach seiner Hand und der Zorn in seinem Gesicht verschwand und er wirkte verlegen. Als ich ihm in die Augen sah, merkte ich dass wir auf einmal viel näher beieinander standen, als erwartet. Aber es machte mir nichts aus- ganz im Gegenteil, ich genoss seine Nähe, ich fühlte mich geborgen und sicher, als könnte nichts auf dieser Welt mir auch nur in irgendeiner Art und Weise schaden.

"Was hast du so spät überhaupt noch gemacht?" Ich seufzte "Ich war sparzieren und habe wohl die Zeit vergessen..." James legte seine Handflächen an meine Wangen und lehnte sich näher an mich heran.Ich konnte nicht mehr alleine stehen, wenn er so nahe bei mir war und lehnte mich deswegen an die Hauswand hinter mir. "Und du bist ganz zufällig vorbeigekommen?" Ich konnte kaum noch atmen, doch es machte mir nichts aus. Meine Stimme war nur noch ein Flüstern- ja ein Hauchen- und er hörte mich nicht. Zumindest antwortete er nicht. Zumindest nicht so wie man es erwarten würde- also mit Wörtern und so.


Er lehnte seine Stirn gegen meine und ich konnte seinen Atem auf meiner Haut spüren. Überall wo seine Luft mich berührte bekam ich eine Gänsehaut. Nicht so eine übliche, die irgendwie kalt war, sondern eine warme, angenehme Gänsehaut. Er fuhr mit einer Hand durch meine Haare und unsere Lippen näherten sich einander.

Ich schloss die Augen- böser Fehler. In diesem Moment sah ich die Bilder von vorhin vor mir.


Flashback


Kaum war ich zum Greifen nahe, packte mich ein Junge am Arm und zog mich an sich. Sein Atem kroch über mein Gesicht, er stank wiederlich nach Alkohol und Zigaretten. Ich musste mich beherrschen um ihm nicht vor die Füße zu kotzen. Man muss ja nicht gleich noch mehr provozieren.


Ich versuchte mich aus seinem Schraubstockgriff zu befreien, was natürlich vergeblich war, denn er war ein, ungefähr 1,90m großer, Schrank und ich war mit meinen 1,65m natürlich machtlos. Er merkte meine Versuche, weg zu laufen, wahrscheinlich gar nicht.

Ich blickte zu Boden, damit ich seinen ekelhaften Atem nicht mehr so intensiv riechen musste. Der Schrank begann zu lachen und die anderen lachten gleich mit. Er ließ meine Arme los, umfasste stattdessen meine Taille und drückte mich gegen eine Hauswand. Das ich meine Arme gegen ihn stemmte, schien ihm allerdings nichts auszumachen.

"Lass mich los!", Ich versuchte ihn zu treten, doch er lehnte sich nur mit seinem ganzen Gewicht an mich, nahm eine Hand von meiner Taille und drückte mit dieser mein Kinn zurecht, sodass ich ihn ansehen musste.


Er beugte sich nach vorne um mich zu küssen, während seine Hände immer tiefer zu meiner Hüfte glitten. Er flüsterte noch "Babe"


-Flashback Ende-


Ich riss die Augen auf, drückte James weg und blickte zu Boden. Meine Atmung war unregelmäßig und mein Herz drohte zu explodieren. Ich zitterte am ganzen Körper- vorhin hatte ich noch nicht wirklich realisiert was da eigentlich war.


Ich hob den Kopf und zwang mich James anzusehen. Katie, dass ist James. Nicht Peers. James. Er hat dir nichts getan-er hat dich gerettet! James Gesichtsausdruck war besorgt und verletzt, doch er fragte nicht nach was los war. Er stand einfach nur da und sah mich an. "Es ist nur... Ich kann nicht. Zumindest nicht heute, nicht jetzt, nicht so..." Er kam die zwei Schritte auf mich zu, die ich ihn zuvor weggestoßen hatte, und umarmte mich. Es war keine normale oder beiläufige Umarmung. Er drückte mich fest an sich und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. "Es tut mir so leid, Katie. I-Ich hätte früher bei dir sein sollen, aber ich wusste doch nicht... Glaub mir, damit kommt er nicht ungestraft davon, dafür sorge ich." James wollte mich los lassen, und wahrscheinlich auch gehen, doch ich krallte mich an ihm fest. Ich konnte nicht mehr alleine stehen. Und ich wollte jetzt auch nicht alleine sein. Und ich wollte schon gar nicht, dass er sich so mit einem Footballspieler prügelt.


James schlang seine Arme wieder um mich und hielt mich fest. Ich weiß nicht wie lange wir so dastanden, aber irgendwann, als ich mir zutraute wieder alleine zu stehen, ließ ich ihn los. "Da-Danke, James. F-Für alles." Naja wenn meine Stimme schon nicht merh funktioniert, dann bin ich froh, dass meine Beine mich noch trugen.


Beziehungsweise, falsch gedacht. Meine Beine knickten unter mir ein und ich fiel.

Kiss the Rain...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt