James gab mir eine Kuss auf den Scheitel und flüsterte "Es ist alles gut..." Ich hatte aufgehört zu weinen und blickte zu ihm hoch. Seine grau-blauen Augen waren so wunderschön. James legte seine hand an meine Wange und lächelte leicht. Er beugte sich vorsichtig zu mir herunter und sein Blick sprang, genau wie meiner, zwischen meinen Augen und Lippen hin und her. Als unsere Lippen sich fast berührten, schloss ich die Augen. Ich spürte James Atem auf meinen Lippen, doch plötzlich verschwand er und ich öffnete meine Augen wieder. James war einige Meter entfernt und sein Blick war düster "Du gehst jetzt besser." "Was?", war meine einfallsreiche Antwort. "Geh." Einen Moment stand ich noch perplex da, dann ging ich einen Schritt auf ihn zu "Warum?" Sein Blick durchbohrte mich und ich fühlte mich extrem unwohl, trotzdem würde ich seine Wohnung nicht verlassen, bis er mir sagte, was los war. "Es ist besser so." In seinem Blick waren so viele Emotionen, die ich aber nicht deuten konnte. "Jam-" "Verschwinde. Ich will dich nicht hier haben!", er schien ruhig, was ihn umso gefährlicher wirken lies. Ich schluckte. Was war nur los mit ihm? Wieso war er so? "Nein!", meine Stimme war klar und fest und somit genau das Gegenteil von meinen Gefühlen. "Katie, wenn du nicht sofort verschindest, dann...", er atmete schwer und war zwei Schritte auf mich zu gekommen. Ich hatte Angst und stolperte einige Schritte zurück, bis ich mit dem Rücken zur Tür stoß.James sah mich kalt an und mir lief ein Schauer über den Rücken. "Was stimmt denn nicht mit dir?!", warf ich ihm an den Kopf, riss die Tür auf und lief die Treppe nach unten und raus. Wieso? Wieso wollte er mich zurerst küssen und dann reagiert er so? Das macht doch keinen Sinn!
Ich unterdrückte ein Schluchzen und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich war gerade mal ein paar Schritte gegangen, als es zu regnen begann. Ich musste sogar kurz lächeln, als ich den ersten Tropfen Wasser auf meiner Haut spürte. In den zwei Monaten in denen ich nun hier war, hatte es erst einmal geregnet. Ich ließ mir Zeit, nach Hause zu kommen und genoss den Regen auf meiner Haut. Ein weiterer Vorteil im Regen? Man konnte weinen und niemand merkte es. Niemand fragte einen warum man so unglücklich wirkte, denn im Zweifelsfall war der Regen Schuld.
Als ich mich wieder einiger Maßen beruhigt hatte dachte ich etwas genauser über James nach. Wie war seine Mutter gestorben? Was für Mist hatte er wohl gebaut? Wieso war seine Pflegemutter froh ihn los zu sein? Wieso wollte Will nicht, dass ich mich mit James traf? Wieso hatte James so reagiert, nachdem er mich fast geküsst hätte? Wieso hatte James mich schon einmal für zwei Wochen ignoriert? Würde er mich dieses Mal wieder links liegen lassen und mir nur seine Aufmerksamkeit schenken, wenn ich von Peers attackiert würde oder er schon wieder eine Kugel im Bein hatte?
Wieso stellte ich mir überhaupt so viele Fragen über ihn?!
Der kann mir doch egal sein. Wer nicht will der hat schon. Ist ja immerhin sein Problem und nicht meins.Er kann mich mal. Ist mir komplett schnuppe, wie's ihm geht. Interresiert mich kein bisschen. Mein Handy klingelte und ich kramte es so schnell aus meiner Tasche, dass es mir beinahe aus der Hand viel "Hallo!", rief ich hoffnungsvoll hinein. "Hi, Katie. Hast du lust dich mit mir zu treffen?" Ich seufzte enttäuscht. Ja, Katie, man sieht mal wieder, dass er dir total am Arsch vorbei geht, oder wie war das? Ich überdrehte die Augen über mich selbst und antwortete Bill "Bill, gerade ist es schlecht. Ich bin eine halbe Stunde im Regen unterwegs gewesen und ich", ich drückte meine Haustür auf "bin gerade erst nachhause gekommen!" "Ok Sunshine! Wie wäre dann folgender Vorschlag: Ich komm in, sagen wir, einer Stunde vorbei und bringe ein paar DVDs und Schokolade mit?" Ich musste Lachen. Bill war der son unserer Direktorin und hatte mich ein paar Mal vom Krankenhaus abgeholt, beziehungsweise mich hingebracht. Er war einfach immer gut drauf und ich konnte ihn gut leiden. Ich seufzte theatralisch "Wie kann ich denn nein sagen, wenn du Schokolade hast?" Bill lachte und erwiederte noch ein "Bis gleich!", bevor er auflegte.

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Kiss the Rain...
Genç KurguDas ist eine meiner ersten Geschichten und obwohl ich hoffe, dass sie euch gefällt, ist sie wahrscheinlich nicht für jeden was. Lest doch einfach mal rein und entscheidet für euch selbst... Viel Spaß beim Lesen!