Sofort zog der Mistkerl mir den Hörer weg und grinste fies auf sein Handy. "Wenn du willst, dass sie zumindest ein bisschen älter wird, solltest du mir in einer halben Stunde das Geld bringen. Du weißt wohin...Achja und James?" Er machte eine Pause, als wartete er darauf eine Erlaubnis erteilt zu bekommen. "Sie ist echt scharf, also würde ich mir nicht zu viel Zeit lassen..."Und schon legte er auf. Ich wusste nicht wo wir waren- aber James konnte unmöglich 20 000 Euro PLUS Zinsen auftreiben...? In diesem Moment wurde mir klar, dass ich diese Nacht noch viel aushalten müsste. Bei der Vorstellung, was dieses Sackgesicht noch mit mir vorhatte begann ich zu zittern und mir kamen die Tränen. "Ich würde an deiner Stelle nicht heulen. Ich mag es wenn Mädchen weinen..." und schon wieder grinste er so dreckig. "Mach mich los",erwiederte ich nur und hielt ein Schluchzen zurück. Er tat so als ob er nachdenken würde und kratzte sich am Kopf. Dann antwortete er "Ähm...Nö", und begann zu grinsen, wobei mir ein Schauer über den Rücken lief. Ich schwieg und versuchte mich selbst zu beruhigen. In der Zwischenzeit setzte der Mann sich auf eine Couch, die ich jetzt zum ersten Mal verschwommen wahrnahm. Er zog etwas unter der Couch hervor, dass ich als Buch herausstellte. Der kann lesen?
"Wie heißt du eigentlich?", fragte er nach einer Ewigkeit des Schweigens. "Wieso willst du das wissen? Du wirst mich doch sowieso umlegen",antwortete ich schlicht und versuchte unbekümmert zu klingen. Der Mann lachte auf und hob seinen Blick vom Buch und sah mir ins Gesicht "Du hast ja großes Vertrauen in James." Ich musste schlucken. Natürlich vertraute ich James, doch um diese Uhrzeit hatte keine Bank mehr offen und selbst wenn bekam er mit Sicherheit keinen Kredit. Abgesehen davon ging ich davon aus, dass sojemand wie der einen ohnehin umlegt, sobald er sein Geld hat. "Außerdem, hab' ich so einen Grundsatz...",fügte er hinzu und grinste verschmitzt "Ich töte niemanden, dessen Namen ich nicht weiß." Ich lachte kurz auf, doch mein Kopf dröhnte und ich zckte zusammen "Dann sollte ich ihn dir vielleicht nicht sagen." "Ich werde dich nicht töten." Ich war verwirrt. Wieso sagte er sowas? Sollte er nicht viel eher sagen 'Eine falsche Bewegung und du bist tot.'? "Wieso sollte ich dir glauben?", ich lachte erneut kurz auf, hörte bei dem höllischen Schmerz, der meinen Hinterkopf und meine Wange durchzog,abrupt auf. Sofort stand er auf und ging mit großen Schritten auf mich zu. Bravo Katie. Kannst du nicht ganz normal verängstig sein und ihm alles sagen, was er wis- WAS?! Er beugte sich zu mir herunter und machte irgendetwas mit meinen Handgelenken. Nein- mit meinen Handschellen...?
Ich spürte wie sich der Druck um meine Arme löste und zog meine Hände zu meinem Körper herunter. Mein Kidnapper hob mich auf und legte mich behutsam auf die Couch. Dann seufzte er auf meinen verwirrten Blick. "Mein Name ist James",dann überdrehte er kurz die Augen über sich selbst. "Eigentlich nicht. Mein echter Name ist Christopher. Es ist so. Peers, Kennedy und ich haben vor ein paar Jahren eine Gang gegründet. Mit der stupiden Idee, dass jedes Mitglied James als Vornamen annehmen musste-" "Wer ist Kennedy?", fragte ich während ich mich vorsichtig aufsetzte. "Dein James. Sein richtiger Name ist Leo Kennedy. Jedenfalls sind wir recht gut ins Drogengeschäft eingestiegen. Wenn wir das Gras, das wir kaufen nicht wieder verkaufen, müssen wir aus eigener Tasche zahlen. Ich konnte Leo nicht einfach gehen lassen. Was denkst du was bei mir auf dem Spiel steht?! Ich bin verheiratet, habe einen Sohn. Ich kann nicht riskieren, dass ihnen etwas passiert." Christopher fuhr sich mit der Hand durch die Haare und seufzte "Ich wollte dich nicht schlagen. Wirklich. Ich hasse es jemanden zu verprügeln, vorallem Frauen. Ich musste dir Angst machen und du warst echt schwer einzuschüchtern. Entweder Leo zahlt oder ich muss dafür bezahlen und das möchte ich nicht riskieren." Er rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht. So hatte ich das nicht betrachtet. Gut möglich, dass er log, aber es wirkte so echt. "W-Warum erzählst du mir das?" "Ich muss dich nicht mehr einschüchtern. Wir haben schon mit Leo telefoniert, und du musst nicht mehr verängstigt wirken."Es war selstam wie schnell die Stimmung umgeschlagen hatte. Ich glaubte ihm, wieso sollte er lügen, immerhin könnte er mich jederzeit easy-peasy umbringen."Und wenn Jam-Leo nicht zahlt?" Christopher sah mir tief in die Augen."Leo wird zahlen. Er liebt dich. Er hatte schon zahlreiche Affären, aber er wollte sich noch nie für ein Mädchen ändern. Und es gibt keinen anderen Grund warum er austeigen sollte..." Ich sah ihn an und meine Sicht verschwamm. Meine Augen füllten sich langsam mit Tränen.
Ich schwieg bis ich schließlich flüsterte "Katie. Mein Name ist Katie." Christopher lächelte erleichtert und verließ den Raum. Nach ein paar Sekunden kam er mit einem kleinen Köfferchen zurück und bedeutete mir mich mit dem Rücken zu ihm hinzu setzen. Als ich zögerte meinte er nur "Ich bin hauptberuflich Arzt. Lass mich deine Wunden nähen." Ich schluckte wandte mich aber doch um. Chris reichte mir ein kleines Glas mit Wasser darin, dass ich sofort austrank. Als ich alles getrunken hatte brannte mein Mund . Ich hustete und keuchte "Was war das?!" Christopher lachte kurz auf und erwiederte "Vodka. Ich habe kein Betäubungsmittel, und wenn du ein bisschen beschwibst bist, spürst du weniger." Ich spürte ein Piksen in meinem Hinterkopf und wusste, dass er begonnen hatte zu nähen.
Nachdem Chris auch mit meiner Wange fertig war und mir einen Eisbeutel zur Kühlung meiner Wange gebracht hatte, saßen wir neben einander und schwiegen. "Wieso braucht er nur so lange?",kaum hatte Chris die Frage ausgesprochen wurde die Tür aufgerissen und jemand schrie "Polizei! Hände hoch!" Wir sprangen auf und streckten die Hände über den Kopf. Ich war noch ziemlich betrunken von dem ganzen Glas Vodka, dass ich getrunken hatte, und taumelte. Ein Polizist fing mich im letzten Moment auf und wir fielen beide zu Boden. Als ich in die wunderschönen blaugrauen Augen des 'Polizistens' blickte, erkannte ich Ja- Leo. "Katie!" Er drückte mich fest an sich und ich flüsterte "Leo?"

DU LIEST GERADE
Kiss the Rain...
Novela JuvenilDas ist eine meiner ersten Geschichten und obwohl ich hoffe, dass sie euch gefällt, ist sie wahrscheinlich nicht für jeden was. Lest doch einfach mal rein und entscheidet für euch selbst... Viel Spaß beim Lesen!