Wenn die Gewissheit gegen das bisherige Leben rebelliert

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Tsuki

"Bei allen Göttern!" rief Haizawa bevor er mich in eine knochen brechende Umarmung zog "Mach so etwas bitte nie wieder!" ich tätschelte seinen Rücken zur Beruhigung, denn ich bezweifelte das ich in nächster Zeit dieses Versprechen halten konnte. Zumindest was das plötzliche Verschwinden anging

"Tut mir Leid wegen des Wagens."

nuschelte ich gegen seine Schulter

"Vergiss den Wagen! Der ist leicht ersetzt."

Ich war mir fast sicher das da unser Chef anderer Meinung wäre

"Nimm dir so viel frei wie du brauchst."

Fügte er noch hinzu, bevor er mich endlich losließ. Ich lächelte ihn verwirrt an

"Aber wer übernimmt dann die Tour?"

Haizawa winkte ab

"Wir werden das schon schaffen. Das haben wir doch immer."

Unter seinen Augen bildeten sich schon schwarze Schatten, und wenn ich lang genug hinsah, konnte ich auch eine Sorgenfalte auf seiner Stirn ausmachen.

Vermutlich würde er keine Ruhe finden wenn ich gleich wieder anfing zu arbeiten

"Na gut, aber nur bis morgen."

Er zog die Augenbrauen zusammen und sagte mit einer Stimme die keinen Widerspruch duldete

"Vor nächster Woche brauchst du dich nicht blicken lassen." Ich schluckte.

Haizawas Lächeln kehrte zurück als er meinen besorgten Ausdruck sah

"Mach dir mal keine Sorgen und denk ausnahmsweise auch mal an dich."

Mit diesen Worten und einer Reihe von Anweisungen, wie ich mich entspannen sollte, schob er mich aus seinem Büro.

Kento wartete nicht allzu weit vom Eingang entfernt, mit verschränkten Armen auf mich "Wie lief es?"

Ich ließ einen frustrierten Seufzer raus

"Die guten Nachrichten sind, dass er wie erwartet an einen einfachen Autounfall glaubt." Kento musterte mich abwartend

"Die schlechten sind, dass ich bis zum Ende der Woche frei bekommen hab."

Er schüttelte schmunzelnd den Kopf

"Da wir das nun erledigt haben, können wir uns ja was zu essen holen."

Mein schmerzlich grummelnder Magen erinnerte mich zeitgleich daran, dass meine letzte Mahlzeit bereits mehr als 24 Stunden her war. Widerwillig fügte ich mich also meines Schicksals und folgte Kento zu dem nächsten Imbiss.

Für gewöhnlich war es zwischen uns nie lange still, wenn wir uns auf einen Kaffee trafen, doch dieser Tag würde sich sicher nicht in die Kategorie gewöhnlich einordnen.

Erdrückendes schweigen breitete sich über meinem Kopf aus, während ich auf meinen Soba Nudeln herum kaute.

Ich rechnete es Kento hoch an, dass er mich nicht dazu drängte, darüber zu sprechen. Doch dass er stattdessen schweigend vor mir saß und von seinem Sandwich abbiss, darauf wartend, dass ich den ersten Schritt machte, war beinahe noch schlimmer.

Ich schluckte und nippte an meiner Cola.

Eine Bedienung räumte irgendwo klirrend einen Tisch ab, während ein paar Teenager sich lautstark über ein neues Spiel unterhielten.

Von meinem Platz aus konnte ich auch den Verkehr draußen durch eine Glasscheibe beobachten.

Einige wenige Autos zogen in einem zügigen Tempo vorbei. Angesichts der Uhrzeit war aber nur wenig auf der Straße los. Vor meinem inneren Auge tauchte wieder die Straße auf, die sich wie von selbst entzündet hatte, als wäre jemand mit einem undichten Kanister Benzin herumgelaufen. Als meine Augen wieder zurück zu Kento wanderten, beobachtete dieser mich bereits mit verschränkten Armen. Seine Geduld schien langsam zu bröckeln.

One Coke and your Curse to go  *°• GojoXOc •°* a Jujutsu Kaisen StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt