Shibuya Incident《5》

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31.10.2018
23:05
An einem der östlichen Eingänge
der Shibuya Station

Vielleicht lag es am Blutverlust, oder an meiner Gereiztheit jedweder neuen Enthüllung gegenüber.
Aber nachdem der erste Schock abklang, war ich einfach nur noch angepisst.
So musste sich Kento also fühlen, wenn er über seine reguläre Arbeitszeit kam.
Bei dem Gedanken an meinen Freund wurde es mir ganz mulmig zumute.
Hoffentlich war er zusammen mit den anderen weit außerhalb von Sukunas Reichweite gewesen.
Kalter Schweiß lief mir den Rücken hinab, als ich endlich mit einer genervten Sora im Schlepptau den vorübergehenden Schutz des Bahnhofeingangs erreichte.
Das grelle Licht brachte mich zum Blinzeln, doch auch so war ich mir sicher, dass sich kein Gegner in unmittelbarer Nähe aufhielt.
Zumindest von der offensichtlichen Gefahr, die neben mir stand, mal abgesehen.
Mein beinahe vollständig nutzloser Arm pochte wütend, als er mit der kühlen verglasten Wand Bekanntschaft machte, an die ich mich schwankend fallen ließ.
Mit tiefen, unebenen Atemzügen glitt ich von Soras abschätzigen Blicken durchbohrt das Glas hinab, bis ich endlich auf meinem Allerwertesten saß.
“Du verlierst Blut.”
Ihre Oberlippe kräuselte sich nach oben, als ob es sie anwiderte dem fließen meines Blutes beizuwohnen.
Ein makaberes Keuchen, das ein Lachen sein sollte, kratzte über meine Stimmbänder und verzerrte den Ton.
“Ach wirklich, ist mir bei all den Schrammen noch gar nicht aufgefallen.”
Sora schnaubte als Antwort und wandte ihren Kopf ins Innere des Bahnhofs.
Ich folgte ihrem Blick, doch da war weit und breit weder was zu sehen noch zu hören.
“Er trödelt mal wieder.”
warf sie abwertend mehr zu sich selbst ein, während ich versuchte mit meiner anderen Hand so fest wie es eben ging auf die Wunde an meiner Schulter zu drücken.
Ich wusste wirklich nicht, ob ich noch mehr solcher guter Gesellschaft vertragen würde, aber so wie es um mich stand, hatte ich wohl keine andere Wahl.
Anstatt aber auf besagten Trödler schweigend zu warten, griff ich die Information auf, mit der mich meine sogenannte Schwester praktisch beworfen hatte.
“Also.” ich dehnte das Wort unnötig in die Länge, bis sich Gold geränderte Augen endlich wieder mir zu wandten.
“In mir soll die Mondgöttin versiegelt worden sein?”
Die Worte kamen viel zu gelassen über meine Lippen, als wäre es eher ein Kapitel in einem Manga denn ein fundamentale Enthüllung meines Daseins.
Aber dem Riss in meinem Inneren einen Grund zu geben, größer zu werden, war genauso keine Option.
Also balancierte ich fürs erste weiter auf der dünnen Schneide meiner Verdrängung.
“Und wann genau soll das passiert sein? An sowas würde ich mich doch wohl- “
Sora unterbrach meinen Versuch, die ganze Sache klein zu reden und beendete meinen Satz mit einer skeptisch hochgezogenen Augenbraue.
“Erinnern?”
Ich presste meine aufgesprungenen Lippen zusammen, während sie fortfuhr.
“Ganz davon abgesehen das dir ein paar Dinge entfallen sind verstehst du es völlig falsch.” die Überraschung das mein Erinnerungsverlust damit in Verbindung stand hielt sich in Grenzen, vor allem da ich ohnehin schon der Ansicht war das der Fluch der ja anscheinend keiner ist dafür verantwortlich sein könnte.
Stattdessen ergriff ein Anflug von Sarkasmus meine Zunge.
“Dann bitte, oh große Sora-kamisama klär mich auf.” Ein beinahe zufriedenes Grinsen zierte die Lippen meines Zwillings bei der übertriebenen Anrede.
“Wenn das alles vorbei ist, kannst du mich gerne weiterhin so nennen.”
Ich starrte zu ihr hoch und unterdrückte den Drang, ihr meinen Mittelfinger entgegen zu strecken.
“Die Mondgöttin wurde nicht in dir versiegelt wie ein gewöhnlicher Yūrei*.”
Begann sie zu erklären und klang dabei wie jemand, der ein Märchen vorlas.
“Du bist Tsukiyomi no Mikoto seit dem Moment deiner Geburt an, als ihre Seele in dir inkarnierte.”
Mein Arm protestierte schmerzend, als ich mich unweigerlich bei Soras Worten versteifte. Sie hatte scheinbar wenig Gründe mir einen Bären auf zu binden, aber trotzdem würde jeder gesunde Menschenverstand zuerst daran zweifeln.
“Das ist unmöglich.”
Sie schien nicht gerade überrascht von meiner Reaktion, dennoch wirkte sie von meinem Unglauben seltsam brüskiert.
“Genauso wie es unmöglich sein sollte, dass in diesem ewigen Zyklus Zwillinge geboren werden, von denen eine das Fragment der anderen in sich trägt.
Aber hier steh ich nun mal.”
Einen Augenblick konnte ich nichts tun, außer sie anzustarren.
Ich wusste, dass es eine einfache Berechnung war, mir Informationen über sie selbst auszuhändigen, um schneller ihr Ziel zu erreichen.
Nicht zuletzt weil wir langsam anscheinend beide auf Zeit spielten.
Doch trotzdem wollte eine Sache nicht annähernd zu dem ganzen Spielchen passen.
“Wozu hast du Gojo dann vor Wochen diese Falle gestellt?”
Es ergab einfach keinen Sinn.
Wenn sie Gojo wirklich außer Gefecht setzen wollte, wäre es eine verspielte Gelegenheit gewesen, ihn nicht an Ort und Stelle zu versiegeln. Oder schlimmeres.
Bei dem Gedanken allein fuhr mir ein Schauer schmerzhaft über das Rückgrat.
“Weil er Gojo Satoru ist, und wenn jemand dich dazu gebracht hätte, die Versiegelung freiwillig zu lösen, dann er.”
Sora sagte das mit solcher Berechnung, dass es fast schon gruselig war, bevor sie mit den Schultern zuckte.
“Blöd nur das er dir die uneingeschränkte Wahl lassen wollte, trotz der offensichtlichen Gefahr.”
Mein Herzschlag stolperte kurz über die neue Information. Auch wenn ich bereits gewusst hatte, dass Gojo mir die Wahl dabei überließ, klang es so, als ob es ihm bewusst gewesen war, dass es sich nicht um einen Fluch handelte.
Sora konnte sich aber auch irren.
Genauso wie ich.
“Den Teil hat er dir wohl nicht erzählt, huh?" sie legte den Kopf schief.
Der Spott in ihrer Stimme ließ neue Wut in meinen Adern aufflammen.
“Wieso glaubst du, dass gerade er dazu in der Lage gewesen wäre? Es hätte auch Kento oder einer der anderen von der Jujutsu Tech sein können.”
Ihre Gesichtszüge wurden kühl und hinterließen ein ungutes Gefühl, das in meinem Nacken kribbelte, noch bevor sie den Mund zu einer Erklärung öffnete.
“Unsere Seelen fühlen sich einzig zu denen hingezogen, die mit uns auf einer Wellenlänge sind.”
Unglaube lähmte mich zu dem Punkt, dass ich selbst meinen flachen Atem nicht wahrnahm.
“Und das ist in deinem Fall Gojo Satoru.”
In meinen Ohren rauschte es so laut, dass beinahe meine eigene Stimme darin unterging.
“Das heißt- .”
Ich brachte es nicht fertig die Möglichkeit auszusprechen. Doch das musste ich auch gar nicht.
“Er fühlt sich nur wegen deiner Stärke zu dir hingezogen und du dich zu ihm.”
Mein Brustkorb wurde eng, quetschte meine Lunge zusammen, die stockend ihre Arbeit pausierte, um dem einen schmerzenden Herzschlag zu lauschen, bevor sich ein tiefer Riss darin bildete, der einer fatalen Wunde gleichkam.
Das konnte nicht die Wahrheit sein.
Das durfte sie nicht sein.
Doch in Soras Augen stand etwas, das mich ebenso schockiert wie rasend machte. Verständnis.
“Und das ist auch gut so. Liebe ist etwas, das für mächtige Individuen wie uns ohnehin zum Verhängnis werden könnte.”
Sie sagte das, als ob es darüber keinen Verhandlungsspielraum gab.
Meine Kehle brannte, als ich den Kloß hinunter schluckte, der dort fest saß.
“Hast du dich deswegen mit Pseudo Geto zusammengetan, um ihn zu versiegeln?”
Am liebsten hätte ich meinem reißenden Schmerz die Genugtuung gegeben irgendetwas niederzubrennen, wenn ich nicht so verdammt schwach wäre.
Stattdessen weidete ich mich praktisch an der Grimasse, die Sora zog.
“Nenn ihn nicht so. Der Bastard heißt Kenjaku.” keifte sie mir entgegen bevor ihre Fassung zurückkehrte.
“Unglücklicherweise gibt es nur zwei Möglichkeiten eine Versiegelung zu lösen.”
Fuhr sie fort, als ob mein Herz nicht genauso am verbluten war wie der Rest von mir. Vielleicht war ich trotz allem verflucht vom Schicksal höchst selbst, das sich weigerte, mir etwas Gutes in meinem Leben übrig zu lassen.
“Die erste beinhaltet die Person, auf deren Mist diese gewachsen ist, was für uns leider keine Option ist.”
Ich blinzelte meinen Zwilling an.
“Warum nicht?”
Soras Lippen bildeten eine harte, unnachgiebige Linie.
“Weil sie tot ist.”
Es schockierte mich nicht im geringsten, eher befiel für den Bruchteil einer Sekunde eine zutiefste Erleichterung meinen Körper. Dann fuhr Sora fort.
“Und die zweite ist, sie allein durch Willenskraft zu brechen, was einen sehr starken Gegner oder Gegenstand beinhaltet, der einen an die Grenze und darüber treibt.”
Kalte Unruhe machte sich in mir breit, fraß sich durch die Überreste meines schmerzenden Herzens.
“Was die Versiegelungspläne deines Lovers ins Spiel bringt.”
Bei dem Wort Lover wäre ich ihr am liebsten an die Kehle gesprungen.
Doch letztendlich würde es ohnehin nichts mehr nützen. Gojo war bereits versiegelt.
Und so wie es aussah, war mein Unvermögen, mich von dieser Versiegelung zu befreien, einer der Zünder dazu gewesen. Um mich schließlich zu zwingen, etwas uraltes freizusetzen, das ich weder verstand noch wusste, ob es mich verändern würde.
“Das Gefängnis Portal ist etwas Beispielloses und sollte in der Lage sein, dir lange genug stand zu halten, bis die Versiegelung bricht.”
Misstrauisch zog ich die Augenbrauen zusammen und funkelte Sora von meiner niedrigeren Position aus an.
“Heißt das, ich könnte gar nicht dazu fähig sein, ihn daraus zu befreien?”
fuhr ich mein Gegenüber wütend an und bekam nur wieder ein sorgloses Schulter zucken von ihr.
“Das kann ich dir nicht so genau sagen, habs immerhin selbst nie probiert.”
Die Ungewissheit grub sich tiefer in meine Knochen, setzte sich fest wie ein Leiden, das mich langsam auffrass.
“Ist es dir denn vollkommen egal, dass du ein Leben für deine eigenen Ziele ins Feuer wirfst?”
Meine Wut flaute ab, machte einer Müdigkeit Platz, die meine Stimme in Fassungslosigkeit tränkte.
Gojo ist immerhin nicht nur für mich wichtig als Mensch, sondern auch seinen Schülern als ihr Mentor und dem Rest von Japan als der stärkste unter uns.
Von ihm hing noch so viel ab, dass es ungerechtfertigt war, sein Verschwinden von der Welt zu riskieren, nur um ein Druckmittel in der Hand zu haben.
Sora starrte mich lange einfach nur an, urteilte über das, was sie sicher in meinem Gesicht lesen konnte.
“Sagen wir einfach, dass ich damit eine Rechnung begleiche, und außerdem habe ich darauf gebaut, dass dir sein Schicksal alles andere als egal sein würde.”
Ich schluckte die giftige Erwiderung auf meiner Zunge erneut herunter und dachte einen Moment darüber nach, was meine Optionen in der jetzigen Situation waren.
“Und das was Sukuna vor hatte- “
Sora unterbrach mein verzweifeltes Gedankenspiel mit einem wütenden Funkeln in den Augen.
“Hätte deine Seele zerstört und deinen Geist gleich mit.”
Ich schnappte nach Luft bei der Endgültigkeit, die mir ihre Worte entgegen schleuderte und mich gegen eine Ecke pressten, umzingelt von einem fatalen Ausgang nach dem anderen.
In meinem Kopf zerfetzten sich die Eventualitäten unterdessen zu kleinem Konfetti, das mich wie versteinert zurückließ. Hinzu kam der sengende Schmerz in meiner Brust von dem Verlust, der mit ziemlicher Sicherheit auf die eine oder andere Weise kommen würde.
Und mit einer Reihe schnell näher kommenden Schritten schien auch der scheinbar normalste Teil meines Lebens in ein gefährliches Schlingern zu verfallen, als ein bekanntes Gesicht vor Anstrengung schnaufend aus dem Inneren des Bahnhofs auftauchte.
Mein erster Impuls war es, ihm entgegen zu schreien, dass er verflucht nochmal von hier verschwinden sollte, doch er sah nicht ansatzweise so aus, als wäre er von unserem Anblick inmitten dieser Massenzerstörung überrascht.
Ganz im Gegenteil.
“Was zur Hölle hast du getrieben?!”
fuhr Sora den Kerl an, von dem ich eigentlich dachte, dass ich ihn kannte.
Haizawa holte noch einige Male tief Luft nach seinem Spurt bevor er sich als erstes ihr zuwandte.
“Ich bin auch froh, dass es mir gut geht, danke der Nachfrage.”
fing er mit einer gehörigen Portion Sarkasmus in der Stimme an, bevor es in eine beinahe Hysterie umschlug.
“Aber falls es dir entfallen sein sollte Sora, bin ich hier derjenige von uns, der eigentlich nichts inmitten eines verdammten Gemetzels ausrichten kann!”
Meine Augen lagen starr auf ihm, betrachteten jeden Winkel, der genauso aussah wie immer und gleichzeitig so fremd als wären wir uns nie begegnet.
Ich wusste nicht mehr, ob überhaupt noch etwas in mir zerbrechen konnte, nachdem bereits so viele Scherben existierten, dass sich bei jedem Schritt ein Dutzend davon in mein Fleisch bohren würden.
So vieles, woran ich mein Leben in den letzten Wochen festgesetzt hatte, war zertrümmert worden, dass nun eigentlich gar nichts mehr von mir übrig war, das es wert wäre, erneut aufzubauen.
Meine Fingerkuppen berührten leicht den kleinen Anhänger an meinem Kragen, doch der Trost war nur ein kleiner Stern in einer mondlosen Nacht.
“Was für ein abgekartetes Schauspiel ist das hier eigentlich?”
Auch wenn sich in meinem Kopf alles drehte, änderte es nichts an dem Vorwurf, der meinen Tonfall harsch werden ließ.
Haizawa wandte sich zu mir um und sah schon beinahe überrascht aus das ich ihn nicht mit offenen Armen empfing.
“Tsuki hör mir zu- .”
Etwas schnappte in mir zu, wie eine Tür, die man fest ins Schloss warf, um etwas oder jemanden auszusperren.
“Ich bin fertig mit zuhören!”
Ich wollte zurück zu den Morgen Stunden, in Gojos warme Umarmung, die mich von der ganzen Welt abzuschotten schien.
Nur diesmal würde ich ihm zustimmen, dass es die bessere Wahl wäre, im Bett zu bleiben. Wo uns dieser Tag niemals gefunden hätte und diese Wahrheiten oder auch nicht Wahrheiten weiter begraben geblieben wären.
“Das kann ich verstehen aber- .”
Haizawa hob die Hände als müsste er ein verängstigtes Tier beruhigen, doch alles was noch in mir regierte war gleichgültiger Zorn der für jede Vernunft taub war.
"Nein, kannst du nicht!”
Mein Schrei dröhnte selbst mir in den Ohren, aber er half, um genug Adrenalin zu produzieren, damit ich meinen Körper dazu bringen konnte, sich langsam an der Wand hoch zu stemmen.
Eiskalter Schweiß lief mir in die Augen, verschwamm meine Sicht zusammen mit den schwarzen Punkten, die am Rand tanzten. Aber immerhin stand ich endlich wieder aufrecht, naja zumindest halbwegs.
“Was hast du vor?”
Haizawa streckte mir seine Arme entgegen als wollte er mich stützen, überlegte es sich aber schnell anders als er meinen Blick traf.
Er konnte froh sein, dass ich keine Energie mehr darauf verschwenden konnte, ihm eine zu verpassen. Ich zwang meine Beine, sich zu bewegen, steuerte das Innere des Bahnhofs an.
“Mit etwas Glück meinen Freund befreien, oder vermutlich einfach bei dem Versuch drauf gehen.”
In meiner Brust fing jeder keuchende Atemzug an zu schmerzen, als würde jemand meine Lungenflügel gewaltsam zusammendrücken.
“In dem Zustand wohl eher letzteres.”
hörte ich Sora zischen, bevor sie sich vor mich schob wie ein Spiegel, dem ich nicht entkommen konnte.
Ihre gold geränderten Augen starrten mich ein paar viel zu langsame Herzschläge nieder, als ob sie nun endgültig die Geduld mit mir verloren hätte, dann warf sie ihn Haizawa zu.
“Versorg sie so schnell es geht, uns läuft die Zeit davon. Da ich bezweifle, dass der Bastard den Würfel unbewacht lassen würde, hat es sich wohl erledigt mit Gojos kleinen Widerstand Tricks.”
Ich konnte die Information kaum richtig verarbeiten, als Haizawa erneut in meinem Blickfeld auftauchte und mich gegen die Wand drückte.
Dann flackerte seine Fluchkraft auf und streckte sich, als ob sie gerade erst erwacht wäre.
All diese verfluchten Jahre über.
Ein elektrisierendes Kribbeln breitete sich von meiner Schulter aus, an der er mich festhielt. Es fühlte sich anders an als die vielen Male bei Shoko.
Jetzt betrachtete ich Haizawa doch näher, während seine Technik wie ein Stromfluss durch mich hindurch raste.
Doch das vertraute Abbild seiner zerzausten schwarzen Haare und seiner üblichen Kombi aus einem hellen Shirt und einer dunklen Jeans wollte sich nicht in den Fakt, dass er Fluchkraft besaß, einfügen. Zumindest bis ich seine Iris bemerkte, die sonst einem hellen Haselnussbraun geglichen hatte, doch jetzt eher einem stürmischen Himmel über dem offenen Meer ähnlich war.
Ich zwang mich nicht näher hin zu sehen und konzentrierte mich stattdessen auf meinen Körper, der sich binnen weniger Augenblicke an fühlte, als wäre nie etwas gewesen. Zumindest was die physischen Schmerzen an ging.
Meine Muskeln spannten sich an, um ihre Funktion zu testen und um für die Müdigkeit gewappnet zu sein, mit der ich bereits vertraut war.
Die allerdings nicht eintrat.
Mehr noch schienen meine Zellen geradezu vor Energie zu vibrieren.
“Unglücklicherweise endet meine Hilfe für dich hier. Lass dich also nicht umbringen, wäre echt schade, den ganzen Aufwand für nichts betrieben zu haben.”
Noch etwas desorientiert von dem plötzlichen Boost hob ich meinen Kopf, doch Sora war bereits aus dem Eingang verschwunden, was mich mit Haizawa allein zurückließ.
Bedauerlicherweise waren selbst die ein dutzend Herzschläge an Zeit die ich meinem Körper zugestand um sich wieder zu ordnen genug damit mein ehemaliger Kollege Worte fand.
“Auch wenn du mir das jetzt vielleicht nicht glauben wirst, aber ich habe alles versucht, um dir zu helfen.”
Ich weigerte mich, ihn ein weiteres Mal anzusehen, ließ meinen Blick stattdessen zu der dürftig beleuchteten Kreuzung nach draußen schweifen, die noch nie verlassener ausgesehen hatte.
“Erzähl das den Leuten, die in den letzten drei Stunden wegen eurer Hilfe getötet wurden.”
Dann sprintete ich hinaus in die Nacht.
Die kühle Herbstluft in der Nase folgte ich meinem Zorn, der selbst bereit war, den Tod zu riskieren, für etwas, das vielleicht nie wieder Mein sein konnte.





















*Geister (Seelen der Unterwelt)

One Coke and your Curse to go  *°• GojoXOc •°* a Jujutsu Kaisen StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt