Meine Sixeyes waren mit jedem Funken ihres seins auf Tsuki gerichtet, die immer noch mit dem Rücken zu mir stand, vor ihr eine diabolisch funkelnde Mei Mei.
Es würde mich nicht wundern, wenn der alte Gakuganji sie auf Tsuki gehetzt hatte um in ihr Unmut zu schüren. Allerdings würde es die Sache nicht besser machen, wenn ich einfach dazwischen ging.
Am Ende spielte ich ihnen noch in die Hände, wenn ich zu sehr den Beschützer raushängen ließ. Etwas, das mir mehr Anstrengung abverlangte als noch vor ein paar Wochen, so ungern ich es mir auch eingestehen wollte.
Mit jedem Tag mehr, an dem ich in ihrer Nähe war, fühlte es sich an, als würde ich hungern, nach etwas von dem ich dachte, dass es für immer außerhalb meiner Reichweite sein würde. Und in jeder Sekunde, seitdem Tsuki hier war, lungerte der Schatten sie zu verlieren, über meinem Verlangen ihr nah zu sein.
Es war einfach unerträglich geworden und würde mich noch in den Wahnsinn treiben. Spätestens wenn sie mich ein weiteres Mal so ansah, wie sie es an dem Morgen nach ihrem Albtraum getan hatte.
Wenn Nobara nicht an der Tür gewesen wäre und meinen vom schlaftrunkenen Tagtraum in der Luft zerrissen hätte, wäre wohl der letzte Rest meiner Willenskraft in diesem Bett gestorben.
Würde ich nicht auf einem Baseballfeld stehen, würde ich wohl über meine Selbstsucht lachen. Am Ende des Tages war es doch wieder ihre Entscheidung, ob sie mich wollte
“Out!” Mehrere Rufe wurden auf dem Platz laut, doch was mich schlussendlich aus dem Gedanken riss, war Megumis ungeduldiges “Oi Gojo-sensei.”
Ich grinste meinen Schüler an der mit seinem üblichen mürrischen Gesichtsausdruck vor mir stand.
Mit viel Trara überkreuzte ich meine Unterarme über meinem Kopf und rief das Out quer über das Spielfeld aus.
Als mein Blick erneut an den Rand des Platzes glitt, stand nur noch Mei Mei mit verschränkten Armen da und wirkte mit ihren hohen Schuhen und Designer Kleid völlig fehl am Platz.
Am Ende holte Tokyo den Sieg mit einem astreinen Homerun von Yuji, der den Baseball in die Versenkung katapultierte.
Und so lange das Hochgefühl des Sieges auch anhielt, von Tsuki war allerdings den restlichen Tag nichts mehr zu sehen gewesen. Gedanklich setzte ich eine angemessene Frist fest, bevor ich am nächsten Morgen zu ihr gehen würde.
Das meine Six Eyes mich aber konstant daran erinnerten, dass sie nur drei Türen von mir entfernt war, half nicht gerade meinem Schlafzyklus.
Irgendwann zwischen drei und vier Uhr morgens gab ich es dann letztendlich auf und setzte mich an die Berichte des Austausch Events. Und als dieser Stapel abgearbeitet war gab ich dem Aufstufen von Maki auf Grade drei eine neue Runde und füllte das Formular aus das bei den Zenins dann erneut in der Luft zerrissen werden konnte. Aber wenn sie dachten, dass ich meine Schülerin einfach fallen lassen würde nach dem xten Versuch, hatten sich diese sturen Böcke aber geschnitten. Als das dann auch erledigt war, fühlten sich meine Augenlider schwer an und meine Muskeln steif.
Ich kniff mir kurz in den Nasenrücken, um das wachsende Gefühl der Müdigkeit zu vertreiben und fand den Fokus meiner angeborenen Technik erneut auf das kleine flackernde Bündel Fluchkraft am anderen Ende des Ganges.
Bis auf drei kurze Intervalle, in denen ihre Emotionen hochgekocht waren, schien wenigstens Tsuki ruhig geschlafen zu haben. Eine Morgenroutine und zwei kleine Abstecher unter anderem zum besten Coffeeshop in Tokyo später, stand ich vor Tsukis Zimmertür die sich öffnete bevor ich überhaupt daran Klopfen konnte
“Wenn du so Sehnsucht nach mir hattest..”
“Verkneifs dir Gojo, ich bin heute nicht in Stimmung.” fuhr sie mich an und schob sich in ihrer Uniform ohne einen zweiten Blick an mir vorbei
“Bist du wütend?” fragte ich direkt und nahm mit Leichtigkeit die Verfolgung auf
“Wie kommst du darauf?” mein Blick glitt zurück zur Tür mit der sie mich beinahe ausgeknockt hätte und zog eine Augenbraue nach oben
“Männliche Intuition.” antwortete ich langsam und schenkte ihr darauf ein Lächeln, das sich erschöpft anfühlte.
Tsuki schnaubte aber ihre Gesichtszüge wurden weicher als sie mich ansah
“Ich bin nicht wütend.” antwortete sie, doch es klang irgendwie unsicher. Ich beschloss es für den Moment dabei zu belassen
“Und wo gehen wir so früh am Morgen frohen Mutes hin?” ich hielt ihr den Kaffeebecher unter die Nase bis sie ihn mit einem murmelnden Arigato annahm
“Im Gegensatz zu dir habe ich eine Mission zu erledigen.” gab sie in einem bissigen Tonfall zurück, der mitten im Satz verrutschte, als ich ihr eine Papiertüte in die Hand drückte, von der ein betörender Geruch aufstieg. Tsuki blieb stehen und starrte mich mit nun vollen Händen an, in ihren Augen stand aber alles andere als Wut.
“Machst du das mit Absicht?” ich nahm einen langen Schluck von meinem eigenen To Go Becher, ließ die zuckrige Flüssigkeit meine Kehle hinab rinnen bevor sich meine Hand wieder senkte
“Dir Frühstück bringen? Offensichtlich. Dich auf deine Mission begleiten? Mit dem größten Vergnügen. Der wohl gutaussehendste Freund sein, den du je haben wirst?” Sie unterbrach mich mit einer einfachen Geste und sah aus als hätte sie sich ein Augenrollen verkneifen müssen
“Vergiss es, und wie kommst du darauf mich auf eine Grade drei Mission zu begleiten?” Weil ich unfähig bin dich allein zu lassen. Aber das sage ich natürlich nicht laut, sondern legte meinen Unterarm auf ihrer Schulter ab und sah mit einem Lächeln auf sie herab
"Nicht, dass du es nötig hättest, aber wenn ich dir kurz auf die Sprünge helfen darf.”
Ich senkte meinen Kopf etwas näher an ihren heran und unterdrückte das Kribbeln in meinem Nacken
“Niemand unter Grade eins agiert bei Missionen allein.” zumindest nicht unter meiner Aufsicht. Es war schon ein schwieriges Unterfangen gewesen, Ijichi in Form zu kriegen, um es durchzusetzen, nachdem sich die Higher Ups dahingehend quer gestellt hatten.
Tsukis Kiefer mahlten einen Augenblick lang nachdenklich, bevor sie schließlich doch nachgab und meinen Arm von ihrer Schulter schubste.
Einige Momente später waren wir auf unserem Weg. Leises rascheln Durchschnitt das unterschwellige Brummen des Motors
“Ist das ein Bestechungsversuch?”
In ihrer Stimme lag ein Lächeln statt einem Vorwurf, was meine eigenen Mundwinkel zucken ließ. Ich setzte den Blinker nach links und kaum dass wir an der Kreuzung zum stehen kamen, konnte ich nicht anders als zu ihr herüber zu linsen.
Ihre Onyx gleichen Augen betrachteten den kleinen Kuchen als wäre es das schönste, was sie je gesehen hatte.
Diesen Blick kannte ich nur zu gut an ihr. Sie rammte die Plastik Gabel in das weiche Gebäck, als ginge es um ihr Leben, bevor ein Stück, das beinahe so groß war wie ihre Handfläche, in ihrem Mund verschwand. Ich schluckte, als meine Bauchmuskeln sich zusammenzogen und wandte meine Aufmerksamkeit wieder der Straße zu.
“Ich bin nicht der Typ für Bestechungen, zumindest nicht wenn es um dich geht.”
Es blieb einige Herzschläge lang still zwischen uns, aber das lag wohl eher daran, dass ihr Mund voll war.
“Du willst mir doch nicht erzählen, dass du alles bisher aus reiner Nächstenliebe getan hast.” Sie klang amüsiert, als wäre sie sich so sicher, dass es nicht so war
“Autsch, du weißt wirklich, wie man die Gefühle eines Mannes verletzt, Tsuki-chan." Auch wenn es nicht so war, kam es ernster raus als beabsichtigt. Schweigen breitete sich erneut zwischen uns aus und gerade als ich mit einem der sinnbefreitesten Sprüche die Sache auflockern wollte, ploppte ein Stück Kuchen unter meiner Nase auf
“Gomen ne*.” flüsterte Tsuki.
Ein Grinsen zupfte an meinen Mundwinkeln und ehe ich es mir zweimal sagen ließ, verschlang ich den Bissen mit einem genüsslichen Summen an dessen Ende ein Umai** hing.
Der Kuchen war restlos verputzt, noch bevor wir Tokyo verließen und mein Hunger für einen weiteren Happen würde über die ganze Mission hinweg anhalten.
In der Präfektur Tochigi angekommen, fanden wir uns kurzerhand auf einer Anhöhe wieder. Bereits auf den steinernen Treppenstufen den Hügel hinauf war die schwache Präsenz des Fluchs spürbar. Als wir den höchsten Punkt erreichten, lag vor uns ein halb zerfallener Schrein, der einen lallenden Brocken von einem Fluchgeist beherbergte, der über die verwitterten Pflastersteine schlurfte.
Mein Blick wanderte kritisch über das Gelände, doch außer dem, der selbst für Grade drei zu schwach schien, um uns zu bemerken, war nichts im Umkreis meiner Reichweite. Ich war gewillt die Sache mit einem Krümmen meines Fingers zu erledigen, doch da stapfte Tsuki schon an mir vorbei und verpasste dem Ding einen wütenden Tritt.
Beeindruckt von ihrer kontrollierten Wut und den präzisen Treffern, beobachtete ich sie mit den Händen tief in meinen Hosentaschen. Doch irgendwann zwischen den schwungvollen Schlägen, als wäre ihr Gegner ihr persönlicher Boxsack und ihrem Versuch, das frustrierte Grollen zu unterdrücken, begann ihre Beherrschung zu kippen.
Feuer floss wie flüssige Lava zwischen ihren verkrampften Fäusten hervor und ließ die Reste des Fluchs die noch übrig waren schrill auf schreien als diese an ihm leckten bevor auch der letzte Rest in einem Aschehäufchen zu ihren Füßen lag.
Mein pfiff durchbrach die aufgeladene Stille die darauf folgte
“Du bist nicht nur der Albtraum eines jeden Mannes sondern auch jedes Fluchgeistes.” Tsuki stand immer noch mit dem Rücken zu mir, als sie in einem fast lachhaft gleichgültigen Ton den ich ihr keine Sekunde lang abkaufte.
“Ist das der Grund wieso du nicht willst das ich in den Grade Rängen nach oben steige?”
Kuso*** was hatte Mei Mei ihr nur erzählt? Ein Muskel zuckte in meinem Kiefer bevor sich ein Lächeln zur maskierung auf meinem Gesicht ausbreitete.
“Geht es hier um dein Gespräch mit einem gewissen weiblichen Jujutsu Sorcerer?”
Tsuki wandte sich mir endlich zu und hatte die Nase vor Wut kraus gezogen.
“Nein.” Presste sie hervor und beendete endlich ihre Technik, bevor die Flammen noch mehr Schaden anrichten konnten.
“Aber du glaubst, was sie dir erzählt hat?” Ihre Rage schien ungebrochen, doch nun mischte sich noch etwas anderes in ihre Augen, die mich nieder starrten, obwohl sie mir gerade einmal bis zur Schulter reichte.
"Natürlich nicht. Aber es ist auch nicht gerade so, dass du ein äußerst mitteilsamer Trottel bist.”
Mein Lächeln verrutschte für den Bruchteil einer Sekunde, bevor es erneut an Ort und Stelle war.
“Jetzt wirf nicht gleich mit Beleidigungen um dich Tsuki-chan. Es ist- “
Finsternis so pechschwarz, dass man keinen Millimeter sehen konnte, breitete sich um uns herum aus. Ich handelte schneller, als dass meine Synapsen die Lage erfassten und krachte beinahe gegen Tsuki im Versuch, sie so weit wie möglich abzuschirmen. Dann erreichten die ersten Informationen meiner Sixeyes meine Nervenenden, ließen mich Mugen auf Tsuki ausbreiten, die sich gegen meine Seite presste, ihre Wut zu ihrem eigenen Schutz für den Augenblick vergessen. Nichts anderes hatte ich von meinem klugen Mädchen erwartet.
Geladen vor Anspannung verharrten wir in der Düsternis, die ihre Grenze etwa fünfzig Fuß in jede Richtung hatte. Es war ausgeschlossen, dass etwas so Simples eine Domain war, aber von einem Schleier mit diesem Effekt hatte ich bisher nichts gehört. Ein erwartungsvolles Kribbeln breitete sich von meinen Fingerspitzen aus und wanderte meine Arme nach oben.
“Du wirst mir nicht zufällig mit einem deiner kleinen Tricks beschreiben können, wo genau der Gegner ist, den ich abfackeln kann?” wandte Tsuki ein und drückte ihren wohlgeformten Körper gegen mich, was mir kurz jeden klaren Gedanken raubte. Diese Frau würde irgendwann noch mein Tod sein, da war ich mir sicher.
“Wenn du erlaubst, würde ich gerne erst etwas angeben.” Trotz der undurchdringlichen Finsternis war ich mir sicher das ihr Blick einer der Sorte war bei dem man am liebsten das weite Suchen würde. Zumindest was andere anging.
“Ich weis diese Mission ist unglaublich weit unter deiner Liga, aber kannst du die Sache nicht einmal ernst nehmen?”
Ein Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, das sie natürlich nicht sehen konnte. Ihr war wohl nicht klar, dass ich wohl kaum Mugen auf sie ausgebreitet hätte, wenn mir der Ernst der Lage nicht bewusst gewesen wäre.
“Wir könnten uns jetzt darüber streiten, aber wer besiegt dann den Gegner?”
Bevor Tsuki protestieren konnte, schlang ich einen Arm um ihre Taille und hob sie dank unseres Größenunterschieds von den Füßen. Dann streckte ich meine freie Hand aus und füllte die Finsternis mit Ao, bis die Grenzen der Barriere zu zittern begannen. Zu meiner großen Überraschung flog uns nichts oder niemand entgegen, doch das änderte sich schlagartig, als sich die Schwärze um uns herum auflöste. Im selben Wimpernschlag wie der Haufen Flüche auf uns zu schoss, beendete ich Ao und ließ Tsuki mit einer fließenden Bewegung zurück auf den Boden gleiten. Brummend schob sie sich vor mich und hob ihre Arme wie zwei Waagschalen, auf ihren Handflächen loderten Flammen auf die keine weitere Sekunde verharrten bevor sie auf den Haufen vor uns zu flogen. Das letzte, was ich sah, bevor ich mich der Meute hinter uns zuwandte, war wie einer ihrer lodernden Pfeilgeschosse sich glatt nach dem ersten Kontakt bereits durch die Mitte des Fluchs gefressen hatte.
Mir war schon während des Austauschs aufgefallen, dass sich ihre Technik langsam wieder ihrem alten Niveau annäherte. Hier und da konnte sie noch an ihrer Nahkampftechnik feilen, aber ansonsten würde sie bald die Grenzen ihres Möglichen erreichen. Zumindest wenn die Blockaden des Fluchs intakt waren, wovon ich dank ihrer vielen beinahe Blackouts beim Training ausging.
Doch es war unbestreitbar, dass es einen Weg gab, auch nur vorübergehend diese auszuhebeln. Allerdings gehörte es zu den Sachen, die ich in ihrem Fall nicht erzwingen wollte. Das letzte, was ich jetzt noch gebrauchen konnte, war ein Todesurteil, das über Tsukis Kopf hing.
Zwei von dieser Sorte waren mehr als genug für meinen Geschmack.
Rücken an Rücken mit Tsuki mähte ich mit Aka eine perfekte Schneise in die Reihen der Gegner. Auch wenn es nur niedrig Rangige Flüche waren, machte ihre Zahl die ganze Sache wieder wett.
“Hast du noch etwas Fluchkraft übrig?”
Fragte ich über meine Schulter hinweg, während Tsuki sich einen Fluch mit einem Faustschlag, der sie das Gesicht verziehen ließ, vom Leibe hielt.
“Nicht mehr viel.” Gab sie zerknirscht zu und funkelte mich ihrerseits verwirrt an.
Natürlich hätte ich die Sache auch ganz einfach allein beenden können, doch das wäre mehr als nur Regelwidrig gewesen und für den Fall, dass dieser Mist hier ein Einfall der Higher Ups gewesen war, wollte ich mal auf Nummer sicher gehen.
“Wenn ich dir ein Zeichen gebe möchte ich das du mir einer deiner Flammen entgegen wirfst.” Ihre Augen wurden groß und Panik machte sich sichtbar in ihr breit.
“Baka****! Das ist wirklich der ungünstigste Zeitpunkt für einen deiner schlechten Witze!” fuhr sie mich wütend an, doch ihre Stimme wackelte bei jedem Wort mehr.
“Tu es einfach.” warf ich in einem ernsteren Ton ein, als einer der Flüche nach ihrem Bein schnappte.
“Aber…” sie kickte den Kopf des Fluchs weg, bevor dieser sich an Mugen die Zähne ausbeißen konnte.
In einem Impuls heraus riss ich mir die Augenbinde runter, blinzelte kurz gegen das helle Licht an, bevor ich zu Tsuki herum wirbelte und sie an ihren Schultern umdrehte. Der Schock stand ihr ins Gesicht geschrieben, als sie genauso wie ich wahrnahm, dass die Flüche unsere ungeschützten Kehrseiten ins Visier nahmen. Ihre Finger krallten sich in den Stoff meiner Ärmel, aber sie zuckte nicht einmal mit der Wimper als die Fluchgeister einer nach dem anderen an Mugen abprallten wie Hüpfbälle.
“Habe ich dir jemals einen Grund gegeben, mir nicht zu vertrauen?” Die Frage war eigentlich im selben Moment hinfällig geworden, doch so selbstsüchtig wie ich war, wollte ich es aus ihrem Mund hören. Tsuki schluckte und reckte ihr Kinn nach oben, um mir in die Augen zu sehen.
“Nein.” Ihre Antwort war nur ein Hauch und wäre beinahe von den gurgelnden Geräuschen der Flüche verschluckt worden. Ich setzte ein Lächeln auf und ließ ihre Schultern los, um einige Schritte rückwärts zu gehen. Mugen breitete sich nach meinem Willen hin aus, um Tsuki weiterhin von den gierigen Mäulern abzuschirmen, die sich unablässig gegen die unsichtbare Barriere warfen.
Als ich auf Position war, nickte ich Tsuki zu, die mich keine Sekunde aus den Augen gelassen hatte. Ein kurzes Zögern, dann beschwor sie doch ein kleines Flämmchen herauf das sie mir wie einen Baseball entgegen warf.
Ich fing das schwarze Knäuel mit meiner rechten Hand, in der bereits ein Körnchen Ao darauf wartete, sich mit Tsukis Technik zu verbinden. Die Hitze versenkte meine Haut, obwohl es nur Sekunden waren, bevor ich Ao mehr von meiner Fluchkraft gab und die Technik so weit wachsen ließ, dass es nur ein Krümmen meines Fingers benötigte, um die Hälfte der grotesken Figuren in ihr Verderben zu ziehen.
Während sich unsere verwobene Fluchtechnik durch die Reihen frass und das zahlreiche gurgeln langsam verstummte, schob sich Tsuki bis auf einen mickrigen Schritt an mich heran.
Staunend verfolgte sie unseren gemeinsamen Trick, bis auch der letzte Fluch in Asche verwandelt worden war.
Ein zufriedenes Seufzen entfuhr mir, als sich die dunkelblaue Mischung erst kleiner wurde und schließlich zerstobte der Rest in einem vorbeiziehenden Windhauch.
Penibel ließ ich meine Six Eyes über das Gelände wandern, doch wer auch immer dafür verantwortlich gewesen war, konnte sich entweder hervorragend verbergen oder war bereits über alle Berge.
Meine Gedanken wollten schon in die strategischen Kluften hinab springen, als Tsuki nach meiner Hand griff und sie auf Verbrennungen inspizierte.
“Mach dir keine Sorgen.” sagte ich sanft, als sich eine Furche zwischen ihren Brauen bildete und hob meine Handfläche präsentierend nach oben
“Das hier wird gleich wie neu sein, als wäre nie etwas passiert.” versicherte ich ihr mit einem Grinsen und bettete ihre weitaus zerschundenere Hände in meine
“Wir sollten dich aber schleunigst zu Shoko bringen. Ich bin zwar kein Meister darin, aber ich denke, im Auto sollte noch etwas Verbandszeug sein.”
Sie nickte stumm und ich konnte nicht wirklich sagen, ob ihre plötzliche Stille von dem niedrigen Stand ihrer Fluchkraft kam oder von etwas anderem.
Nachdem ich sicher war, dass es zu keinen weiteren Überraschungen kam, schickte ich Tsuki zum Wagen vor, während ich ein Team beorderte, das sich die Gegend nochmal anschauen sollte.
Auch wenn ich nichts in meiner Reichweite wahrnahm, das auch nur im entferntesten mit einer Fluchsignatur zu tun hatte, wollte ich kein Risiko eingehen.
Als ich das Auto erreichte, saß Tsuki bereits mit zwei Rollen Mullbinde seitlich auf dem Beifahrersitz und versuchte, sich selbst zu verbinden.
“So stur wie eh und je Tsuki-chan.”
Sagte ich mit dem Geist eines Lächelns auf den Lippen und kniete mich vor sie hin, begann ihren kläglichen Versuch wieder auf zu wickeln. Schweigend beobachtete sie mich eine Weile, wie ich ihre gerötete Haut behutsam ein wickelte.
“Möchtest du mir vielleicht verraten, was in deinem hübschen kleinen Köpfchen gerade so vorgeht?” säuselte ich langsam und auch wenn meine Augenbinde wieder an Ort und Stelle war, verbat ich mir den Blick auf ihre porzellanfarbenen Beine.
Sperrte das im Moment mehr als unangebracht verlangen aus ihre Haut unter meinen Fingern zu spüren, die Innenseite ihrer Beine von ihren Knöcheln beginnend mit federleichten Berührungen zu liebkosen bis sie unter meiner Hand erschauerte und ihre Augen mich um mehr anflehen würden.
“Wird es immer so bleiben, dass ich mich in meinem eigenen Leben wie ein Fremder fühle?” Ihre Antwort riss mich aus allen Wolken, in denen ich eben noch gehangen hatte. Allerdings dauerte es noch einen weiteren Moment, bis ich wieder hier unten angekommen war. Ich steckte das Ende der ersten Mullbinde zwischen den Schichten fest und wandte mich der zweiten Hand zu.
“Nur wenn du es so weit kommen lässt.”
Tsukis Wut von vorhin war wie weggeblasen. Ein guter Kampf war eben eins der besten Mittel, um wieder einen klaren Kopf zu kriegen. Obwohl ich nun noch dringender aus Tsuki herauskitzeln wollte, welchen Floh Mei Mei ihr ins Ohr gesetzt hatte. Aber vor allem würde ich dafür sorgen, dass Mei Mei sich in Zukunft so weit wie möglich von Tsuki fern hielt.
Denn so wie manche ihrer Blicke mich auf die Knie schicken konnten, weckte das Glänzen in ihrem jetzigen den Wunsch in mir etwas zu zerschlagen.
“Lass uns endlich von hier verschwinden, wir könnten uns auf dem Rückweg nochmal einen von diesen Kuchen holen. Diesmal füttere auch ich dich.”
Mit einem Grinsen steckte ich die zweite Mullbinde fest und fühlte mich sofort ein klein weniger hilflos, als sie es mit einem Schmunzeln erwiderte.*Entschuldige
**Lecker
***Fuck
****Trottel
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One Coke and your Curse to go *°• GojoXOc •°* a Jujutsu Kaisen Story
FanfictionOhne Auftrieb oder wirkliche Perspektive pendelt Tsuki in ihrem simplen Job als Automatenbefüllerin in Tokyo von Tag zu Tag. Geplagt von zerstörerischen schwarzen Flammen in ihren Träumen könnte es eigentlich nicht mehr schlimmer kommen, bis sich di...