Ich starrte nachdenklich auf meine nun wieder unversehrte Handfläche.
Meine reverse Fluchtechnik brauchte eindeutig länger, unter dem Einfluss von Tsukis Flammen etwas zu heilen, als bei anderen Wunden. Ein Umstand, der mich beunruhigte, aber gleichzeitig froh stimmte das sie nun wieder in meiner Nähe war. Nicht das ich mich vor ihr selbst fürchten würde. Eher davor, dass der nächste, der sie in die Finger bekam, keine Skrupel hatte, ihre Technik gegen mich einzusetzen.
Ich ballte eine Faust und öffnete sie.
Was ein Ereignisreicher Tag doch heute war. Mir kam es beinahe hoch.
Yuji war Opfer einer Machenschaft der Higher ups geworden, um sich ihm diskret zu entledigen. Doch sie hatten ihre Rechnung ohne Sukuna gemacht, der endlich seinen ersten Zug beendete.
Glücklicherweise war es für meinen Schüler glimpflich ausgegangen, worauf ich bei Tsuki nicht wetten würde, wenn sie die Karte bei ihr ausgespielt hätten.
Hinzu kam die Frage, wer hinter der Anfrage steckte, sie wieder auf das Gelände der Jujutsu High zu kriegen.
Am liebsten würde ich sie einfach irgendwo hin verfrachten, wo sie sicher wäre, bis ich aus dem redseligen König der Flüche ein paar Antworten herauskitzeln konnte.
Aber das kam wohl nicht in Frage.
Also was blieb mir eigentlich noch anderes übrig?
Ich fuhr mit einer Hand durch meine bereits zerzausten Strähnen.
Warf den Handteller großen Ball, den ich einsam und verlassen auf dem Dach gefunden hatte, nach oben und ließ ihn einen Moment mit Ao im Kreis schweben.
Es war vermutlich bereits weit nach Mitternacht, doch ich konnte mich einfach nicht dazu bringen, sie allein zu lassen.
Nicht, nachdem ich beinahe bei Yuji versagt hätte. Nein.
Nicht nach meinem Versagen bei Yujis Schutz. Das durfte kein zweites Mal passieren. Sonst würden alle noch auf die Idee kommen in Aktion zu treten.
Es wurde also höchste Zeit dafür zu Sorgen dass sie bei meiner nächsten Abwesenheit ihr blaues Wunder erlebten.
Was Yuji anging, war dieser gut versteckt im Gojo Anwesen untergebracht und übte sein Training so weit selbstständig aus.
Und da er für die nächste Zeit noch als tot gelten würde, brauchte ich mir um ihn vorerst keine Gedanken zu machen.
Obwohl es eine Sorge gab, die ich gerne um seinetwillen aus der Welt schaffen würde. Allerdings war ich selbst dafür zu ausgelastet und musste das wohl oder übel an Nanami abgeben.
Ich musste nur noch die Zeit dazu finden, mit ihm unter vier Augen darüber zu reden.
Ihn dazu zu bringen, sich Yuji anzunehmen, würde aber vermutlich mehr Fingerspitzengefühl brauchen als bei der Sache mit Tsuki. Eine Tirade über letzteres blieb mir dabei wohl eher weniger erspart.
Aber zur Abwechslung war ich mir bewusst, dass ich die mehr als nur verdiente. Und so wie Tsuki mich heute angesehen hatte, war ihr auch nicht mehr entgangen, dass ich ihr aus dem Weg ging.
Ein leises Lachen zupfte an meinen Stimmbändern.
Ich war so ein herzloser Idiot.
Aber das alles ließ einem kaum eine andere Wahl, weshalb ich auch gar nicht erst nach einer Entschuldigung suchte.
Nicht für mich, oder irgendjemand anderen. Es war wie es war.
Der Ball fiel neben mir auf die Dachterrasse und hüpfte leise über den Beton, bevor er irgendwo liegen blieb.
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One Coke and your Curse to go *°• GojoXOc •°* a Jujutsu Kaisen Story
FanfictionOhne Auftrieb oder wirkliche Perspektive pendelt Tsuki in ihrem simplen Job als Automatenbefüllerin in Tokyo von Tag zu Tag. Geplagt von zerstörerischen schwarzen Flammen in ihren Träumen könnte es eigentlich nicht mehr schlimmer kommen, bis sich di...