Liebe und Selbstsucht

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“Hat sich Haruki etwa schon wieder frei genommen?” Mein überraschter Ton wurde von meinem wissenden Schmunzeln betrogen.

Man müsste schon blind und taub sein, um die wachsende Beziehung zwischen Kento und ihr nicht wahrzunehmen.

Seit dem Sommerfest vor gut zwei Wochen schon, wo die beiden einfach verschwunden waren, verging kein Tag an dem die beiden nicht entweder frei nahmen oder an der Jujutsu Tech gemeinsam ihrer Arbeit nachgingen.

Wobei ihr turteln vermutlich nur möglich war, da sich die Anzahl an Missionen schon seit Wochen in den Nullbereich katapultiert hatten.

Ein Umstand, der uns zwar allen eine wohlverdiente Pause gönnte, aber mir ein ungutes Gefühl erster Güte bescherte.

Besonders da Gojo immer noch nicht von seinem Erkundungs Feldzug zurück war.

Am Anfang der ausbleibenden Missionen war ich dem armen Ijichi zu Leibe gerückt, in der Annahme, dass Gojo da seine Finger im Spiel hatte. Doch dieser war viel zu gutmütig gewesen, um mir einen Bären auf zu binden, selbst wenn es seine Aufgabe gewesen wäre, mich abzuwimmeln.

“Wer könnte es ihr denn verübeln.”

antwortete Shoko, ohne von ihrer mehr trivialen Arbeit auf zu sehen, während ich mich gelangweilt auf einem ihrer Rollhocker um die eigene Achse drehte.

Seitdem meine Tauch Sessions (wie ich sie neuerdings nannte) an Intensität aufgenommen hatten, die ohne Zweifel von meiner wachsenden Schmerzresistenz her rührte, war Shoko dazu übergegangen mich in ihrer Obhut zu behalten nach dem Ende des Trainings.

Was vermutlich unterm Strich eine faire Sache war, uns beiden gegenüber.

“Was meinst du?” Natürlich wusste ich, dass Kento mit seiner fürsorglichen Art im Dating Game einen ziemlich guten Fang abgab, aber Shoko sah mir nicht wie der Romantiker unter uns beiden aus.

“Du glaubst doch nicht wirklich, dass die beiden den ganzen Tag nur Bücher lesen.”

Mein Schwung starb mitten in der Drehung und ließ mich etwas schwindelig zurück.

Hat sie gerade?

“Was ist?” Shoko musste mein Starren bemerkt haben, denn sie hob das erste Mal seit sie begonnen hatte ihren Blick von dem Karteikasten mit Akten.

“Kommt es dir so abwegig vor, dass eine Beziehung aus Ablenkung bestehen könnte statt aus Gefühlen?”

Ich stutzte und dachte an den Tag des Sommerfestes zurück und die Gespräche, die ich mit den beiden gehabt hatte.

Eigentlich waren mir die beiden zu zurückhaltend und gedankenvoll gegenüber dem anderen vorgekommen, als dass es sich wirklich um etwas Nebensächliches zwischen ihnen handeln könnte. Als ob keiner von beiden einen falschen Schritt in eine Richtung machen wollte. Aber so wie Shoko es ausgedrückt hatte, kam es mir so vor, als wollte sie mich auf etwas hinweisen.

Dann fiel es mir beinahe wie Schuppen von den Augen.

“Du und Kento?”

Shoko nickte und gab mir damit gleichzeitig einen metaphorischen Tritt zwischen die Rippen. Ich versuchte mich allerdings nicht zu sehr darauf aufzuhängen, wieso sie mir als ihrer Freundin nicht früher davon erzählt hat, sondern versuchte die Tatsache, dass sie jetzt mit mir darüber reden wollte, als das Privileg anzunehmen, das es war.

“Macht es dir denn gar nichts aus, dass er jetzt mit Haruki…”

Zu meiner, wie ich feststellte, nicht allzu großen Überraschung zuckte Shoko nur mit den Schultern.

One Coke and your Curse to go  *°• GojoXOc •°* a Jujutsu Kaisen StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt