Gojo und Geto funkelten sich von einer beträchtlichen Distanz an wie Wildkatzen, die sich jeden Moment gegenseitig zerfleischen würden
“Mach dich bereit, deiner Niederlage entgegen zu sehen, Satoru."
Gojos dunkles kichern bescherte einem beinahe eine Gänsehaut
“Wenn du es dir zu Weihnachten wünscht, stell ich mich vielleicht tot, Suguru.”
Er streckte seinem Freund den Mittelfinger entgegen, an dem Sugurus Haargummi hing.
Diese verfluchten Schwachköpfe hatten wirklich nichts besseres zu tun in ihrer freien Zeit.
Shoko blies neben mir unbeeindruckt kleine Rauchwölkchen in die Luft.
Bei diesen Temperaturen musste ich dafür nicht mal Raucherin sein
“Was machst du an Weihnachten?” fragte ich die Zweitklässlerin, während Gojo seinen mehr als imposanten Drachenfluch mit flatternden Haarsträhnen Richtung Gojo schickte
“Weiß nicht, der Tag ist ja eigentlich nur für Pärchen was besonderes.”
Gojo sprang in die Luft, um dem Angriff zu entkommen und landete grinsend auf dem Rücken des Drachen, sprintete einige große Schritte auf ihm, bevor er wieder Boden unter den Füßen hatte
“Stimmt schon, aber lass uns doch trotzdem mit allen anderen was zusammen machen.”
wandte ich aufgeregt ein und lehnte mich gegen Shoko und zog schließlich einen bittenden Schmollmund. Währenddessen bedeutete Gojo seinem Freund mit dem Zeigefinger näher zu kommen, was er ohne seinen eigenen Willen und dank Gojos Technik auch tat.
Nur flog Geto eher auf ihn zu als das er tatsächlich seine Beine benutzte
“Also schön.” nuschelte Shoko schließlich und nickte in die Richtung wo die beiden anderen Zweitklässler sich ineinander verheddert einen erbitterten Kampf lieferten
“Aber wir nehmen sicher nicht nur die beiden Vollpfosten mit.”
Es dauerte nicht lange, bis Geto die Oberhand dabei gewann und Gojo in einem recht kompliziert aussehenden Schwitzkasten hatte und ihm schlussendlich das Haargummi vom Finger klaubte, bevor er ihn wieder frei ließ.
Ich kicherte kurz über die Szenerie vor uns und gab Shoko schließlich recht, bevor Geto mit seinem ewig charmanten Lächeln herüber geschlendert kam.
Seine offenen Strähnen lagen dank des leichten Windes wirr in seinem Gesicht, was ihn irgendwie in Sachen anziehungskraft mit Gojo konkurrieren ließ.
Manchmal war es mir schon ein Rätsel, wieso keiner von den beiden eine feste Freundin hatte. Bei Geto manchmal mehr als bei Gojo
“Worüber tuschelt ihr beiden denn da?”
Shoko pustete ihm mit einem Lächeln einen Schwall Rauch entgegen
“Wir haben beschlossen, Weihnachten mit euch und den anderen beiden Erstklässlern zu verbringen.” Gojo tauchte hinter Getos Lächeln mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck auf und legte seinem Freund einen Arm um die Schultern
“Ist Weihnachten nicht eher etwas für Liebespaare?”
wandte dieser mit einem eher spöttischen Grinsen ein
“Wir können dich auch mit deinem Spiegelbild allein lassen, wenn du das möchtest.”
pfefferte Shoko zurück und ließ Asche auf den Boden regnen.
Gojo presste genervt seine Kiefer aufeinander, während Geto nachlässig mit dem Kopf schüttelte. Das könnte wohl das besinnlichste Weihnachten werden, das ich je erlebt hatte.
Als ich es am nächsten Tag nach unserer Klasse ansprach, schien Nanami im ersten Moment von der Idee nicht so begeistert zu sein, ließ sich aber wie immer von Haibara und mir dazu überreden zu zusagen
“Habt ihr schon einen Vorschlag, was wir machen könnten?”
hatte Gojo eines Abends gefragt während er auf seinem Loli rum kaute wie ein sechsjähriger
“Wir könnten in eins dieser Themen Cafés gehen.”
schlug Haibara enthusiastisch vor und nahm einen weiteren bissen seines Abendessens
“Nur hätten wir dafür schon vor Monaten reservieren müssen.”
wandte Nanami dagegen ein und setzte sein Glas an die Lippen
“Auf jeden Fall sollten wir etwas machen, das uns von diesem Gelände kriegt.”
setzte Shoko hinzu und setzte sich mit einer dampfenden Schüssel Nudeln zu uns an den Tisch. So ging es eine Weile weiter, bis wir uns endlich auf eine Sache einigten.
Und so fanden wir uns am vierundzwanzigsten Dezember dann vor dem Eingang eines Karaoke Restaurants wieder. Nachdem uns das Zimmer gezeigt wurde und wir die halbe Karte bestellt hatten, ließen wir uns alle nacheinander auf die Couch fallen.
Natürlich war Gojo der erste, der sich voller Elan das Tablet schnappte und durch die Songs tippte, auf der Suche nach der Performance seines Lebens.
Als Gojo fündig geworden war stupste er Geto an und hielt ihm das Ding unter die Nase
“Auf geht´s Suguru, nicht so schüchtern.”
forderte er ihn schließlich mit einem breiten Grinsen auf und sprang hoch.
Mit einem eher gespielten Seufzen erhob sich Geto schließlich auch, als Gojo schon anfing mit dem Mikro herum zu spielen. Optimistisch feuerten Haibara und ich die beiden an.
Natürlich total unwissend, was auf uns zukommen würde.
Die ersten Takte des Lieds Crazy von Gnarls Barkley fingen an.
Gojo schloss die Augen hinter seiner Sonnenbrille und legte ein Finger an sein Ohr
“I remember when, I remember I remember when I lost ma miiiiiiiiiiiiiiiiiiind!”
Der hohe Ton den Gojo zum besten gab, hätte Gläser zerspringen lassen können, wenn wir denn schon unsere Getränke gehabt hätten
“Yaaaww ich bin bis auf die höchste Note gekommen.”
prahlte Gojo erstaunt über sich selbst, doch Geto korrigierte ihn sofort
"Nah, deine Stimme ist bloß mist.”
dann war Getos Part an der Reihe der weniger Trommelfell platzungen und noch weniger verständliche Wörter beinhaltete. Doch was die Performance schlussendlich unvergesslich machen würde, waren Gojos ausladende Moves, die während der vorletzten Strophe dafür sorgten, dass sich die beiden gegenseitig eine Kopfnuss gaben.
Das Lied verklang mit einem Grollen der beiden Sänger vor uns.
Leiser Beifall war währenddessen von der Couch aus zu hören
“Das war so grauenhaft, dass es fast schon wieder gut war.”
säuselte Shoko mit einem Lächeln auf den Lippen.
Ihr überkreuztes Bein wippte leicht als sie sich gegen mich lehnte und auf einen Song tippte
“Ich kenn den Text nicht.” sagte ich schnell als Shoko mich schon auf die Beine zog
“Dank Geto wissen wir doch, dass es anscheinend keine Rolle spielt.”
wandte sie dagegen ein und nahm besagtem das Mikro ab
“Du schaffst das schon, ist leichter als beim Training." murmelte mir Gojo zu und reichte mir grinsend sein Mikro.
Als die ersten Takte von Green Days Boulevard of Broken Dreams ansetzten, trat ich noch unsicher von einem Fuß auf den anderen, doch noch bevor die letzten Strophen verklungen waren, lagen Shoko und ich uns von der Musik davon getragen in den Armen.
Die Jungs klatschten leise zum Takt und Gojo ließ einen Pfiff los.
Und kaum dass der letzte Ton verklungen war, trugen zwei Kellner unsere Bestellung rein. Shoko warf sobald alles platziert wurde Haibara ihr Mikro zu und ließ sich zwischen Nanami und Geto fallen, bevor sie sich eins der Gläser griff.
Ich reichte Nanami meins und ließ mich auf den einzig anderen freien Platz neben Gojo am Rand der Couch fallen. Er legte seine Arme auf der Rückenlehne ab und schlug eins seiner Beine übereinander damit ich mehr Platz neben ihm hatte
“Auf geht's ihr beiden!” rief Geto aufmunternd Haibara und Nanami zu.
Während ersterer motivierend die Faust mit dem Mikro in die Höhe streckte, seufzte Nanami leise in sich hinein. Mit einem Knopfdruck begannen auch schon die ersten Töne von Gorillaz Feel Good Inc. Ich schnappte mir also ein paar Fritten und lehnte mich zurück.
Am Ende war es eher so, dass Haibara den größten Part gesungen hatte und Nanami eher daneben stand, aber er schien wenigstens auch seinen Spaß daran zu haben. Als es zu Ende war applaudierten wir den beiden gebührend ehe wir uns alle ein Glas schnappten und endlich auf den Abend an stießen
“Auf Weihnachten mit Freunden!”
riefen wir alle im Chor und ließen die Gläser gegeneinander klacken, bevor die Drinks schließlich die Kehlen hinunter flossen. Es folgten einige schief gesungene Solo Darbietungen und ein beatboxender Geto, der von Shoko begleitet wurde. Und gerade als ich dachte, ich könnte es mir den restlichen Abend auf der Couch gemütlich machen, lehnte sich Gojo mit einem auffordernden Funkeln gegen mich. Natürlich ahnte ich schon was gleich kommen würde, und da ich für jede Art von Verteidigung bereits zu müde war, ließ ich mich von ihm auf die Beine ziehen, kaum das Haibara mit seinem Song am Ende war
“Jetzt zeigen wir denen mal, wie man es richtig macht.” murmelte er mir zu und schob mich in die Mitte des Raumes, wo Haibara mir sein Mikro überreichte und Gojo das zweite auffing das ihm Geto zu warf
“Lass aber lieber Tsuki die höheren Töne singen.” warf dieser dann noch mit einem Lächeln ein, bevor er den Song startete.
Gojo streckte ihm die Zunge raus und zog eine Grimasse. Als die ersten Klänge des Lieds anfingen war ich mehr als erleichtert das Gojo zumindest ein langsam getacktetes ausgesucht hatte.
Er drehte sich zu mir, senkte den Kopf etwas herunter wodurch seine surreal blaue Iris hervor blitzte die mich warm betrachtete. Schließlich setzte Gojo als erstes ein
“When you try your best but you don't succeed.”
seine Stimme klang etwas gezwungen bei dem Versuch sie weicher werden zu lassen
“When you get what you want but not what you need.”
Lass ich mehr vor als das ich es sang, aber immerhin überging ich keins der Worte die auf dem Bildschirm aufploppten
“When you feel so tired but you can't sleep, stuck in reverse.”
Er grinste mich schief an als seine Stimme bei der letzten Note versagte
“And the tears come streaming down your face, when you loose something you can't replace.” so langsam gewöhnte ich mich an den Rythmus der Worte und ließ mich von der ruhigen Melodie mitreißen
“When you love someone but it goes to waste, could it be worse.”
Gojos Lieder senkten sich etwas als hätte er sich nun auch der Musik hingegeben
“Lights will guide you home, and ignite your bones, and I will try to fix you.”
Als wir den gemeinsamen Part sangen wippte Gojo leicht von einem Bein auf das andere und für einen kurzen Augenblick streiften seine Finger meine freie Hand.
Die Berührung allein reichte das es um meinen Nasenrücken warm wurde und ich das nächste Wort verschluckte.
Und zu allem Überfluss kribbelte es tief in meinem Bauch als er darauf ein amüsiertes Lächeln aufsetzte.
Als der Song dann schließlich so langsam endete wie er angefangen hatte starrten uns alle mit einem neugierigen Ausdruck an. Mit Ausnahme von Geto der ein breites Lächeln auf den Lippen hatte und leise in die Hände klatschte.
Den Rest des Abends achtete ich penibel darauf, nicht in Gojos Richtung zu sehen. Nicht mal, als er und Geto die nervenaufreibendste Performance zu You're my best friend von Queen hinlegten. Und obwohl ich mehr als einmal seinen Blick auf mir spüren konnte, weigerte ich mich ihn auch anzusehen.
Vielleicht aus Angst, ich könnte etwas anderes sehen, als ich hoffte zu sehen und etwas zerstören das mir über die Monate lieb und teuer geworden war.
Denn wenn ich einmal ehrlich zu mir war, dann hatte ich in den Menschen hier tatsächlich eine Familie gefunden.
Und dieses Gefühl von Geborgenheit würde ich mir für nichts auf der Welt wieder entreißen lassen.
Nicht einmal für ein paar Schmetterlinge, die empor flogen, sobald sie die Tiefen der Farbe blau erblickten.
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One Coke and your Curse to go *°• GojoXOc •°* a Jujutsu Kaisen Story
FanfictionOhne Auftrieb oder wirkliche Perspektive pendelt Tsuki in ihrem simplen Job als Automatenbefüllerin in Tokyo von Tag zu Tag. Geplagt von zerstörerischen schwarzen Flammen in ihren Träumen könnte es eigentlich nicht mehr schlimmer kommen, bis sich di...