Kapitel 19

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Etwas tätschelte vorsichtig meine Hand und ich öffnete langsam die Augen. Blinzelnd sah ich auf die kleine Uhr auf meinem Nachttisch. Viertel nach vier.

„Amanda warum? Warum so früh?" murmelte ich wehleidig und rieb mir die Augen während sie die Decke wegschlug und mir einen Morgenmantel zuwarf.

„Prinzessin wir müssen gegen fünf losfahren wenn wir zum Dinner bei Lady Avaria sein wollen. Also wonach fühlen sie sich heute?" Ich schlu pfte in den Morgenmantel, blieb aber mit geschlossenen Augen und zusammengesackter Wirbelsäule im Bett sitzen. „Schlaf." murrte ich und meine Zofe lachte.

„Nein Hoheit, bezüglich des Frühstücks. Mrs. Grendly hat ihnen Croissants, Erdbeeren und frischen Kaffee hinauf geschickt."

Ich stieß unmotiviert die Luft aus, stand dann aber doch auf, als mir der Duft von Kaffee in die Nase stieg.

Amanda machte mir die Haare, während wir plauderten und dann zog ich mich um. Für die lange Fahrt hielt ich eine violette Bluse kombiniert mit einem schwarzen Rock und gleichfarbigen Pumps am geeignetsten und hockte schließlich Reisefertig und mit einer Tasse Kaffee in der Hand auf einem Sessel und sah Amanda dabei zu, wie sie meinen Schmuck in ein kleine Schatulle packte und zu den anderen Koffern in eine Ecke stellte. Es war kurz vor fünf und draußen war es noch stockfinster.

Plötzlich klopfte es laut an der Tür. Amanda sprang sofort auf um die Tür zu öffnen aber ich sah sie fragend an.

„Das wird Thomas sein, Hoheit. Ich habe ihn vorhin gebeten, uns mit den Koffern zu helfen."

Ich nickte zustimmend und meine Zofe öffnete die Tür. Der Diener streckte den Kopf durch die Tür .

„Ami, du wolltest Hilfe?"

Ich runzelte die Stirn. Aus seiner Warte aus musste Amanda mich verdecken, denn erst als sie sich zu den Koffern umwandte fiel sein Blick auf mich. Auf seinem Gesicht zeichnete sich Erschrockenheit aus. Und etwas anderes, das mir zu deuten verwehrt blieb, denn er trat ein und kehrte mir den Rücken zu, um die Tür zu schließen. Als er sich zu mir drehte und sich zügig verbeugte, um sich dann an dem Gepäck zu schaffen zu machen, war sein Gesicht hart wie Stein.

Er nahm alle Koffer und Taschen auf einmal und marschierte aus dem Zimmer. Amanda und ich folgten ihm, aber mir lag eine Frage auf den Lippen, die ich ihr stellen musste. „Ami?" flüsterte ich und sie sah mich mit einem brieten Grinsen an. Ich zog noch immer die selbe Grimasse, als sie antwortete: „Thomas und ich Arbeiten schon seit einem Jahrzehnt hier Prinzessin. Man freundet sich an." Sie grinste nun auch und ich warf ihr ein wissendes lächeln zu. Als wir die Treppe errichten und Thomas außer Hörweite war musste ich aber nachhaken.

„Man freundet sich also nur an?"Murmelte ich feixend und wir beobachteten die verschiedenen Träger in der Einfahrt, die die Automobile beluden.

„Wissen sie, einige Diener haben da unten einen gewissen Ruf. Ich habe mich nicht einwickeln lassen, nicht so wie unzählige Hausmädchen und daher ja, man freundet sich nur an."

Wir kicherten.

Thomas war also einer dieser Männer mit gewissem Ruf. Das erklärte auch seine ausgiebigen Unterhaltungen mit den Hausmädchen auf den Gängen. Es sollte mir recht sein.

Endlich tauchten auch Kaden und Mr. Greenchester auf und wir stiegen in die Wagen. Der Prinz und ich in die Limousine und Amanda und sein Kammerdiener in den hinteren Wagen.


§


Nach etwa zwei Stunden hielt ich die schläfrige Stille im Wagen nicht mehr aus und begann mich mit Kaden zu unterhalten.

Die Belington Chroniken - Königin der SterneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt