Kapitel 13

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𝗠𝗼𝗿𝗴𝗮𝗻

Dampf wabert in der Luft, als wir durch die Terrassentür in den Garten kommen. Ich habe damit gerechnet, dass uns eisiger Wind entgegenschlagen würde, sobald wir nach draußen treten, doch erstaunlicherweise ist es hier draußen angenehm warm. Cameron hat mir erzählt, dass Penelopes Familie einen beheizten Pool besitzt, als ich anfing rumzuquängeln, dass ich auf gar keinen Fall in dieser Kälte schwimmen gehen würde. Offensichtlich leistet der Pool ganze Arbeit.

Der Garten ist voller Leute, überall liegen rote Plastikbecher und Klamotten, im Pool selbst liefern sich gerade ein paar unserer Mitschüler einen Reiterkampf. Ein blondes Mädchen fliegt kreischend von den Schultern eines Kerls, als das Mädchen vor ihr ihr einen heftigen Stoß verpasst. In einer schwächer beleuchteten Ecke steht eine Tischtennisplatte, an der gerade ein lautes Bier-Pong-Match läuft, und ein paar Meter weiter davon befindet sich eine Sitzecke mit teuer aussehenden Gartenmöbeln, die eine Gruppe von fünf Kerlen und drei Mädchen besetzt hat und sich einen Joint rumreicht. Beim genaueren Hinsehen erkenne ich Penelope, die breitbeinig auf dem Schoß von einem der Typen sitzt und wild mit demjenigen rummacht. Anscheinend hat sie bereits einen Lückenfüller für Cameron gefunden.

Meine Aufmerksamkeit wird weggelenkt, als ich plötzlich eine Bewegung im Augenwinkel wahrnehme. Ich drehe mich zu Cameron, um ihn zu fragen, was er jetzt vorhat, als ich mitansehe, wie er in einer geschmeidigen Bewegung seinen Hoodie über den Kopf zieht und achtlos auf den Boden fallen lässt. Ich kann nichts dagegen machen, dass meine Augen sich direkt auf Camerons harte Bauchmuskeln richten und auch dort für einen langen Moment verweilen. Die Reflexion des Wassers spiegelt sich auf seinem trainierten Oberkörper, und etwas Silbernes blitzt an seiner Brust auf. Mir wird ganz heiß, als mein Blick wie von selbst immer tiefer wandert.

»Jetzt bist du dran, Sullivan«, fodert er mich mit einem wissenden Grinsen heraus. Ich konzentriere mich sofort wieder auf sein Gesicht und versuche so gut es geht die Hitze in meinen Wangen zu ignorieren, die mich inzwischen bestimmt als Tomate darstehen lässt.

»W-Was?«, brabbel ich, ohne wirklich verstanden zu haben, was er gesagt hat.

Cameron schnaubt amüsiert, in seinen grauen Sturmaugen glitzert der Schalk. »Ich habe gesagt, dass du nun dran bist dein Oberteil auszuziehen.«

Meine benebelten Gedankenn werden auf einen Schlag klar. Er will, dass ich mein Oberteil ausziehe?!

»Kannst du vergessen!«, protestiere ich und verschränke, wie als eine Art Selbstschutz, meine Arme vor der Brust.

»Du wolltest doch Ablenkung.« Cam breitet die Arme aus. »Hier hast du sie.«

Ich starre ihn fassungslos an. »Die Ablenkung sollte aber nicht daraus bestehen heute noch in irgendeinen Pool zu springen. Außerdem habe ich gar kein Badezeug dabei!«

Cameron verwirft meinen Einwand mit einer knappen Handbewegung. »Na und? Ich hab auch nichts mit. Wir gehen einfach in unserer Unterwäsche rein.«

»Unterwäsche ist nicht das selbe wie ein Bikini«, stelle ich klar.

»Ich kann's nicht beurteilen, ich habe dich weder in dem einen, noch in dem andern gesehen.« Er grinst.

Ich funkle ihn grimmig an. Er will wirklich, dass ich in Unterwäsche in den Pool hoppse.

Ich suche zwanghaft nach einer Ausrede, irgendetwas, bei dem er gar nicht erst widersprechen kann. »Bei mir kann man viel mehr sehen, als bei dir!«

Cameron schnaubt. »Ich trage nur Boxershorts drunter.«

»Ja, super, man sieht deinen Oberkörper, aber der ist auch mit Muskeln bepackt!« Denkt er wirklich, er kann diese Diskussion gewinnen?

»Trotzdem starrt mir jeder auf die Nippel«, hält er dagegen.

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