Kapitel 16

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𝗠𝗼𝗿𝗴𝗮𝗻

Die Bettwäsche, auf der ich vor wenigen Sekunden aufgewacht bin, riecht nach Vanille und Zimt, nicht nach dem blumigen Weichspüler, den Dad immer benutzt - der erste Hinweis darauf, dass das hier definitiv nicht mein Bett ist, in dem ich die letzte Nacht meinen Rausch ausgeschlafen habe.

Mein Schädel tut höllisch weh. Ich habe schon lange nicht mehr so viel getrunken, und ich bereue es zutiefst. Warum habe ich nur so viel getrunken? Aber noch wichtiger - wo bin ich?

Ich stemme mich ruckartig hoch, was jedoch sofort einen scharfen Schmerz durch meinen Kopf schießen lässt. Bevor ich mich überhaupt richtig umsehen kann, fällt mein Blick auf die schlafende Gestalt ein paar Zentimeter neben mir.

Oh Gott. Ich habe doch nicht...

Ich kneife die Augen zusammen, als mir das lange blonde Haar auffällt, das über dem Gesicht der Person liegt. Über dem Gesicht eines Mädchens.

Mir fällt ein Stein vom Herzen, dass ich mich in meinem betrunken Zustand gestern nicht an irgendeinen Kerl rangeschmissen und mit ihm geschlafen habe. Meine Freunde so völlig sorglos und happy zusammen zu sehen, hat mich total unvorbereitet getroffen - vor allem, wenn man bedenkt, dass ich mich hundeelend fühle, seit sie mich fallengelassen haben. Dann noch ein betrunkener One-Night-Stand wäre mir gar nicht gut bekommen.

Langsam schaue ich an mir herunter, ich trage definitiv nicht mehr meine Klamotten vom Vortag, stattdessen trage ich einen rosa-weiß gestreiften Pyjama, von dem ich keine Ahnung habe, wie er an meinen Körper kommt.

In meinem Kopf ploppen dutzende Fragezeichen auf. Meine Erinnerungen reichen bloß bis zu dem Moment, an dem mir das Licht ausgegangen ist, so sehr ich es auch versuche. Ich habe viel zu wenig Wasser und viel zu viel Alkohol in mich hineingekippt, noch nie bin ich auf einer Party umgekippt. Sonst war ich immer die, die einen klaren Kopf behielt, um auf Jaycee und Chloe aufzupassen. Aber nun brauchte ich ja auf niemanden mehr aufpassen, und mir war auch noch nie wirklich danach gewesen, mich so zu betrinken, dass ich unschöne Dinge ausblende. Bis gestern.

Als ich es dann schließlich aufgebe, angestrengt nach Antworten zu suchen, schlage ich eben einen anderen Plan an.

Vorsichtig lehne ich mich ein wenig vor, schau mir noch mal etwas genauer meine Zimmergenossin an, doch mir sagt sie überhaupt nichts. Ihr glattes blondes Haar hängt ihr über die eine Gesichtshälfte, außerdem hat sie die Bettdecke, die sie über Nacht übernommen haben muss, bis zum Kinn hochgezogen. Aber der Teil, der zu sehen ist, reicht, um zu wissen, dass sie bildhübsche Züge hat.

Na schön. Dann eben so.

Mein Finger schwebt für einen Moment in der Luft, bis ich mich dann endlich überwinde und sie antippe. Das Mädchen grunzt ungehalten, bevor sie etwas schläfrig die Augen öffnet und sich wacklig auf einen Arm stemmt. »Hm?«

»Wer bist du?«, frage ich völlig dümmlich. Diese Situation ist so schräg.

Das Mädchen presst die Lippen zu einem müden Lächeln zusammen. »Ich bin hundemüde. Ich wäre dir also sehr dankbar, wenn du mich noch ein paar Stunden weiterschlafen lässt. Danke.« Sie schließt wieder die Augen und lässt sich zurück aufs Kissen fallen.

Ist das gerade ihr Ernst?

Ich tippe sie erneut an. Mit einem Stöhnen öffnet sie ihre Augen, bleibt aber diesmal liegen. »Ich bin Eve, du bist Morgan. Cameron und Sawyer schlafen nebenan im Zimmer. Und jetzt ...« Sie versucht wieder zu schlafen, nur diesmal dreht sie sich demonstrativ auf die andere Seite.

Ich blinzele perplex. Cameron ist hier? Sawyer?

»Cameron ist dein Bruder?« Mir fällt gerade auf, dass ich so gut wie nichts über Cam weiß.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 16 ⏰

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