Als wir aus dem Wasser kamen, lief ich direkt zur Höhle und holte mir ein Handtuch. Logan setzte sich auf einen Stein, der einfach aus dem Sand ragte und sogar bei Flut noch leicht Überwasser war. Ich beobachtet den Badboy und erkannte einen nachdenklichen Ausdruck auf seinem wunderschönen Gesicht. Wahrscheinlich denkt er darüber nach, wie er mir schonend beibringen kann, dass er nichts mehr mit mir zu tun haben will, dachte ich bitter. „Melody?" hörte ich Logan da sagen. Er saß immer noch mit dem Rücken zu mir, aber anscheinend hatte er mich trotzdem bemerkt. „Ja?" fragte ich vorsichtig. „Wieso will Kyle nicht, dass du einen Freund hast?" wollte Logan wissen und an seinem Ton erkannte ich, dass er da schon eine Vermutung hatte.
Ich biss mir auf die Unterlippe und dachte darüber nach, wie ich ihm geschickt aus dem Weg gehen konnte. „Er hat Angst, dass ich verletzt werde." antwortete ich ausweichend. „Die hab ich bei Kati auch, aber ich würde es ihr nicht vollkommen verbieten. Ich habe bemerkt, wie dein Bruder allen Typen, die dich auch nur eine Sekunde zu lange anschauen, böse Blicke zuwarf. So schlimm bin ich nicht." meinte Logan und ich wusste, dass er auf etwas bestimmtes hinaus wollte. „Ist mir egal. Ich will wieder nach Hause." wich ich wieder aus und brachte das Handtuch zurück in die Höhle.
Als ich jedoch wieder raus wollte, stand Logan mir im Weg. „Wieso will Kyle nicht, dass du einen Freund hast?! Oder sollte ich fragen: Wieso will Kyle nicht, dass du wieder einen Freund hast?" wollte er wissen. Mist, dachte ich nur. Woran Logan das wohl erkannt hat? „Das geht dich überhaupt nichts an!" giftete ich und versuchte aus der Höhle zu kommen, aber Logan lies das natürlich nicht zu. Langsam rührten sich die Schmetterlinge in meinem Bauch wieder, aber ich zerquetschte sie alle gnadenlos. „Doch." entgegnete der Badboy mit rauer Stimme. Jetzt kam ich kaum noch gegen meinen eigenen Körper an. Ein Schauder durch fuhr mich und ich musste mich sehr konzentrieren, um keine Gänsehaut zu bekommen. Verräter, sagte ich in Gedanken zu meinem Körper.
„Wieso sollte es dich bitteschön etwas angehen, Badboy?" fragte ich und schaffte es sogar einen verächtlichen Tonfall zu bekommen. „Deshalb." hauchte er dicht an meinem Ohr und zog mich an sich. Überrascht sah ich zu ihm auf und erkannte, dass er mich jeden Moment küssen würde. Jetzt durch fuhren mich abwechselnd kalte und warme Schauder und ich konnte die Flattermänner in meinem Bauch auch nicht mehr zähmen. Mein Herz raste wie verrückt und ich spürte, wie mir leicht die Hände zu zittern anfingen. Konzentration Melody!, erinnerte mich meine innere Stimme und ich schaffte es endlich zu denken. „Nein!" sagte ich entschlossen und stieß Logan von mir weg.
Ich schlüpfte an ihm vorbei aus der Höhle und lief schnell zur Klippe, wo ich auch schnell hoch kletterte. Was war das gerade?! Wieso machte Logan das Vertrauen sofort wieder kaputt, das ich ihm geschenkt hatte? Verdammter Badboy! „Melody, warte!" rief Logan und ich wusste, dass er mir folgte. Ich kletterte über den Rand der Klippe und lief schnell los. Ich wollte nicht auf Logan warten! Wieso war ich nur nicht früher darauf gekommen? Das war seine Masche! Ich lief schneller, aber Logan war etwas sportlicher als ich und ich hörte seine Schritte schnell näher kommen. Zu schnell.
„Melody.", sagte Logan wieder und hielt mich an der Schulter fest. „Verschwinde! Lass mich in Ruhe!", schrie ich und riss mich von ihm los. Wieso war ich nur auf ihn reingefallen? Ich beschleunigte meine Schritte und merkte, wie Tränen in mir aufstiegen. Nein! Nicht wegen ihm! Ich kenn ihn doch gar nicht! Wieso muss mir immer so was passieren?! Langsam konnte ich nicht mehr, aber ich erkannte mein Haus in der ferne. Schon bald geschafft. Leider hatte ich aber Logan völlig verdrängt.
Er hielt mich wieder fest, drehte mich dann aber zu sich um. „Melody, bitte." flehte er und in seinen Augen sah ich etwas, dass mich innehalten ließ. Abwartend zog ich meine Brauen hoch. „Ich... ähm... also... Es tut mir leid.", stammelte Logan fuhr sich dann etwas überfordert durch seine Haare. Wie gerne ich das auch mal machen würde. Es juckte mir schon in den Fingern, aber ich schaffte es, wieder meine Disziplin zu bekommen und setzte meine kalte Maske auf. „Okay. Du willst sicher nur, dass ich es Kyle und Kati nicht erzähl, richtig?" fragte ich abweisend nach.
Logan biss sich unbehaglich auf die Unterlippe, nickte aber. „Na gut, aber dann will ich dich nie bei der Bucht erwischen." erklärte ich, wandte mich wieder ab und lief weiter. Diesmal lief ich in normalem Tempo und Logan lief still neben mir her. „Was erzählen wir den anderen?" fragte ich schließlich kurz, bevor wir ins Haus gingen. Ich hatte meinen Schlüssel an eine Kette gehängt und musste nicht nach dem Ersatzschlüssel suchen, der hier irgendwo versteckt war. „Wir könnten sagen, dass wir ein Stück weiter am Strand waren." schlug Logan als Teilwahrheit vor. Ich nickte und sperrte auf.
Anscheinend hatten die anderen auf uns gewartet, denn sofort kamen Paul, Kati und Kyle aus der Küche. Sie sahen uns sauer an und ich machte mich schon auf was gefasst. „So was machst du nie wieder, verstanden?!" schrie Kyle aufgewühlt. Ryan, Nathan und Sean kamen jetzt ebenfalls aus der Küche, nur waren sie viel lockerer, als die anderen drei. „Was, denn?" stellte ich mich dumm und lief langsam auf meinen wütenden Bruder zu. „Einfach so abhauen!" schrie er zurück. „Mir ist ja nichts passiert." versuchte ich ihn zu beruhigen und schlang meine Arme um seinen Hals.
Ich sah Kyle in die Augen und sah, wie die Wut aus ihnen wich. „Das nächste mal sag ich dir bescheid." versprach ich und zog ihn in eine feste Umarmung. Er erdrückte mich fast und als er mich los ließ, fiel mir auch Kati um den Hals. „Wenn du nicht willst, dass ich vor Sorge umkomm, dann solltest du das nie, nie, nie wieder machen!" sagte sie und löste sich dann wieder von mir. Ich sah mich nach Paul um. Er stand einen Schritt entfernt und beobachtete Kati nachdenklich.
Ich überwand den Abstand und zwickte ihm in die Seite. „Hey!" protestierte er und wandte sich zu mir. „Du solltest nicht so auffällig starren." flüsterte ich ihm zu und umarmte auch ihn. „Ist das echt soo auffällig?" fragte er erschrocken, aber immer noch so, dass nur ich es hörte. „Für mich schon." murmelte ich zurück und ließ ihn los. „Da reden wir später nochmal drüber. Jetzt gibt's erstmal Essen. Seria wollte uns nichts essen lassen, bevor du nicht wieder da bist." erklärte Paul und legte mir einen Arm um die Schultern. „Oh. Ja. Ich hab totalen Hunger. Was gibt's denn?" fragte ich und lief mit den anderen in die Küche.
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Catch me Badboy #Wattsy2016
Teen FictionIch habe ein Problem, wenn es darum geht einen Jungen für mich zu finden. Welches? Ein Badboy namens Kyle, auch bekannt als... mein geliebter Bruder. Seit ich letztes Jahr verletzt wurde, versuchte mein Bruder mich vor allen anderen Typen zu beschüt...