(14) Aufgeflogen!

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Zum Glück vergingen die nächsten zwei Stunden schnell und ich saß wieder bei Timo. Jetzt klingelte es zur Pause und ich sprang von meinem Platz und lief eilig durch die Gänge zu meinem Spind. „Okay, ich hab darüber nachgedacht, was du vorhin gesagt hast und ich glaub, ich komm mit zu den Jungs." sagte da Kati und ich war erstaunt, wie schüchtern sie sich anhörte. „Das hatte ich gehofft. Sonst hätte ich Paul vor der ganzen Schule anschreien müssen." erklärte ich, grinste und hakte mich bei meiner Freundin unter.
Wir gingen in der Cafeteria direkt zu den Badboys und zu meinem Erstaunen waren nur Kyle und Ryan da. „Wo sind die anderen?" fragte ich und setzte mich neben meinen Bruder. „Die wurden etwas aufgehalten." erklärte Ryan und ich verstand, was er damit meinte. Ein paar Schlampen hatten sich mal wieder gemeldet. Als ich daran dachte, wie Logan knutschend mit einer anderen in einer Ecke stand, fühlte ich mich etwas unwohl, schob das aber blitzschnell beiseite.
„Okay. Sag deinen Jungs, dass sie heute nicht zu uns können. Ich mach einen Beautytag mit Kati und hab keine Lust gestört zu werden." wies ich meinen Bruder an und da kamen auch schon die anderen Badboys. „Klar, Schwesterherz, aber nur, weil wir sowieso etwas erledigen müssen." willigte Kyle tatsächlich ein und ich wandte mich an Paul, der Kati verwundert ansah. „Hey." sagte ich knapp und stand auf. Anscheinend war es doch zu viel. „Bis später." sagte ich in die Runde und flitzte mit Kati zurück zu meinem Spind.

Auch die restlichen Stunden gingen schnell vorbei und ich hatte mit Kati ausgemacht, dass wir uns später auf dem Parkplatz trafen. Jetzt klingelte es und ich sprang auf. „Miss Quinn, bitte nicht so stürmisch. Ich soll sie daran erinnern, dass sie Mr. McKenzie Nachhilfe geben sollen." rief Herr Matzke mir hinterher und ich seufzte genervt. Das hatte ich ja vollkommen vergessen. Seufzend ging ich einfach weiter und aus dem Zimmer und sofort Richtung Parkplatz.
Leider kam ich aber nicht weit. Jemand packte mich plötzlich am Handgelenk und zog mich mit in eine Abstellkammer. Genervt riss ich mich los und drehte mich zu meinem Entführer um. „Was willst du, Logan?" zischte ich, war aber irgend wie froh, ihn zu sehen. „Dich." meinte der Badboy grinsend und zog mich in seine Arme. „Lass mich in Ruhe und vergnüg dich mit deinen Schlampen." schnauzte ich ihn böse an und wollte gehen, aber er hielt mich an seine Brust gedrückt. „Ich will aber dich." meinte er nochmal und ich hörte seufzend auf, mich zu wehren. Ich sah Logan einfach nur in die Augen und biss unsicher auf meiner Unterlippe herum.
Logan stieß ein leises Knurren aus und meinte dann „Wenn du damit nicht aufhörst, dann werde ich mich nicht länger zurückhalten können." Verwirrt sah ich ihn an, aber dann bemerkte ich, dass sein Blick direkt auf meinen Lippen haftete und verstand. „Sorry." murmelte ich und sah jetzt wie automatisch auf seine Lippen „Du weißt ja gar nicht, wie schlimm das heute war, als du mich strikt ignoriert hast." „Hab ich nicht." Mein Blick wanderte wieder zu seinen Augen. „Lauf nicht weg, okay?" sagte er und nahm vorsichtig mein Gesicht in die Hände. Ich brachte nicht mehr, als ein Nicken zusammen, dann lagen seine weichen Lippen auch schon auf meinen.
Ohne lange darüber nachzudenken, erwiderte ich und fuhr mit meinen Händen in seine dunklen Haare. Er seufzte und ich glaubte einen Hauch Erleichterung darin zu hören. Mal wieder hob er mich mit Leichtigkeit hoch und setzte mich dann auf irgendetwas ab. Seine Hände strichen sanft über meinen Rücken, meinen Hals, meinen Wangen. Leider waren wir aber auch nur Menschen und mussten uns mangels Sauerstoff voneinander lösen. In diesem Moment schaltete sich endlich mein Gehirn ein und ich stieß ihn von mir weg. „Nein, warte." bat er, als ich schon aus der Abstellkammer stürmen wollte.
Ich zögerte, drehte mich dann aber doch wieder zu ihm um. „Nicht weg laufen. Wann treffen wir uns mal wegen der Nachhilfe... das war der eigentliche Grund, wieso ich dich mit rein gezogen hab." meinte er und schien sogar schüchtern zu sein. „Können wir das am Parkplatz klären? Kati und die anderen warten sicher schon." wich ich ihm aus und schlüpfte aus der Abstellkammer. Schnell lief ich durch die Gänge und fand auf dem Parkplatz sofort Kati, die mit Kyle am Ferrari stand und diskutierte.
Als mich ihnen näherte schienen beide erleichtert. Kati, weil sie Verstärkung bekam und Kyle, weil er dachte, dass ich ihm helfen würde. „Was is los?" fragte ich und sah beide neugierig an. „Kyle will einfach nicht verstehen, dass wir keinen Aufpasser brauchen und will mit zu euch." beschwerte sich meine beste Freundin und ich dachte kurz nach. „Wie wärst, wenn ich mit komm? Unsre dämliche Geschichtslehrerin meinte, dass Mel mir Nachhilfe geben soll und dann hätten wir das hinter uns. Solange könnte mein Schwesterchen einkaufen gehen und danach würde ich die beiden in Ruhe lassen." schlug Logan da plötzlich vor.
Erschrocken sah ich über die Schulter zu ihm. „Okay, aber wenn du uns auch nur einmal störst, dann kannst du die Partys in der nächsten Zeit streichen." willigte Kati zögernd ein. Kyle sah mich fragend an, um sich zu vergewissern, dass das für mich in Ordnung war. „Dann fahren wir gleich mit dem Ferrari. Bis später, Bruderherz." erklärte ich, gab meinem Bruder einen Kuss auf de Wange und stieg in den glänzende Ferrari. Kati und Logan tauschten noch ein paar Worte mit meinem Bruder, dann stiegen sie ebenfalls ein. Logan natürlich hinters Lenkrad und Kati zu mir auf die Rückbank.

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