(31) Schluss!

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Ich schnaubte und sah erwartungsvoll zu Sean. Zu ihm hatte ich noch keine so gute Beziehung, wie zu den anderen, vielleicht half das. „Okay. Erstmal. Wir sind in einen kleinen Gangstreit geraten, verticken Waffen, mit einigen davon wurden schon viele Leute getötet und vor drei Tagen haben wir einen... "

„... Drohbrief bekommen." meinte Sean tatsächlich und ich hielt die Luft an. Was?! Also tatsächlich etwas kriminelles... und Mord auf ihre Kosten... und es lässt sie vollkommen kalt. Ich fing an, schneller zu atmen und Sorge und Ärger trat in Kyle's Blick. „Halt die Klappe Sean! Sie kriegt hier gleich einen Anfall!" brüllte er und beobachtete, wie ich jetzt wieder keine Luft bekam und sich meine Augen weiteten. Er machte einen Schritt auf mich zu und ich wich zurück, stieß aber gegen Logan.

Er ist erst eine Woche dabei, er war noch nicht so stark betroffen, ihm konnte ich vertrauen, rasten meine Gedanken und ich merkte, wie ich langsam in Ohnmacht glitt. „Fang mich, Badboy!" hauchte ich und meine Beine konnte mich in diesem Moment nicht mehr tragen. Ich spürte noch wie seine muskulösen Arme sich um mich schlangen, dann war ich endgültig weg und alles wurde schwarz...




Pu-pump... pu-pump... pu-pump, ein kräftiger Herzschlag, der mir sogar vage bekannt vor kam, weckte mich. Pu-pump... Ich öffnete flatternd die Augen. Pu-pump... ich blickte in zwei hellblaue Diamanten. Pu-pump... Logan. Ich lächelte leicht und mein fester Freund erwiderte es. „Wo sind wir?" fragte ich und sah mich um, soweit das mit dem Kopf auf Logan's Schoß ging. „In deinem Zimmer. Die anderen hab ich raus gesperrt." murmelte er und strich mir mit traurigem Gesicht über die rechte Schläfe.

Ich wusste noch ganz genau, was passiert war und ich wusste auch, wieso er so schaute. Naja, zumindest dachte ich das. „Hey. Das wird schon." sagte ich und legte meine Hand auf seine. „Ich muss dir noch etwas sagen, Melody." meinte er nach kurzem Zögern und schien jetzt Angst zu bekommen. Ich sah ihn abwartend an, aber er brachte es nicht über seine wundervollen Lippen. „Das alles ist meine Schuld..." fing er an, aber da hörte ich nicht mehr zu.

Ich war wie erstarrt. Wie bitte? Was soll das heißen? Ich sprang förmlich auf und wich von ihm zurück. „Wie meinst du das, Logan?" Jetzt war ich diejenige, die Angst bekam. War er doch viel mehr in dem allen verstrickt, wie ich dachte? War das vielleicht wirklich nur wegen ihm und er brachte mit seiner Anwesenheit meine Familie in Gefahr? Ich... ich müsste Schluss machen... und das nur nach knapp einem Tag. Schwarze Punkte tanzten wieder vor meinen Augen und ich konzentrierte mich, ruhig zu atmen.

Entschlossen sah ich meinen Badboy an und hoffte, dass er nicht zu 'Bad' war. „Es ist meine Schuld, dass wir in diesen Streit gekommen sind und... das mit dem Drohbrief hab ich auch zu verantworten, aber... " Ich hob die Hand und schnitt ihm damit das Wort ab. Ich konnte es nicht fassen. Er brachte meine Familie in Gefahr! „Schluss! Verschwinde! Ich will dich hier nicht mehr sehen!" fauchte ich und sofort kam er einen Schritt auf mich zu. Ich wich zurück und sein Gesichtsausdruck war verzweifelt. „Melody... " flehte er aber ich spürte bereits eine Träne über meine Wange laufen. Das kam einem Betrug gleich!

Ich sah weg und zeigte wortlos auf die Tür. Hin und her gerissen blieb Logan stehen, aber ich hielt es nicht länger aus und schrie ihn an. „Du hattest Recht! Ich hasse dich! Du hast meine Familie und Freunde in Gefahr gebracht! Das ist unverzeihlich! Verschwinde endlich!" Es war zwar nicht alles die Wahrheit, aber ich wusste, dass er sonst nicht gehen würde. „Ich liebe dich." murmelte er noch mit erstickter Stimme und ging dann endlich. Es tat mir fast körperlich weh, ihn so verletzt zu haben, aber es war besser so. So konnte er mich nicht wieder so sehr verletzen.

Catch me Badboy      #Wattsy2016 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt