(21) Ich werde dich jetzt küssen!

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Als ich auf meine Uhr sah, fluchte ich leise. „Logan, wir müssen los! Layla wartet sicher schon!" erinnerte ich ihn und versuchte das kribbelige Gefühl, dass er verursachte, zu ignorieren. „Ähm... ja. Sorry." murmelte er und sah mich dann nachdenklich an. „Was?" fragte ich so gleichgültig, es ging und lief Richtung Ferrari, den mein Bruder meinem Herzensbrecher anscheinend anvertraut hatte. „Du siehst echt heiß aus." hörte ich ihn sagen und konnte mir sein Grinsen schon denken, bevor ich mich umdrehte, um ihn ebenfalls zu betrachten. Er hatte ein weißes Hemd und eine dunkle Jeans an.
Was ihn jedoch wirklich zum anbeißen aussehen ließ, war die zwei offen stehenden Knöpfe, durch die man seine Muskeln sehen konnte. „Du könntest noch was an deinen Haaren verbessern." sagte ich, um meine wirklichen Gedanken zu überspielen und stieg dann ins Auto. Logan kam eilig hinterher und fragte „Was denn?" Ich verkniff mir ein Grinsen und hob zögernd die Hand. Verwirrt beobachtete er, wie ich sie noch höher hob und dann durch seine Haare wuschelte.
Ich betrachtete mein Werk und leckte mir dann über die Lippen. Er sah echt heiß aus. „Perfekt." grinste ich und entdeckte ein gieriges Funkeln in Logan's Augen. „Jetzt sollten wir wirklich fahren." seufzte ich, wendete den Blick aber nicht von seinen wunderschönen Augen. „Sollten wir, ja." stimmte er zu, unterbrach den Blickkontakt aber ebenfalls nicht. Ich atmete tief durch und zwang mich, die Augen zu schließen und den Moment so zu zerstören. „Ich sollte immer noch sauer auf dich sein." erklärte ich und sah aus dem Fenster.
Ich rechnete damit, dass mein Prinz jetzt los fuhr, aber das tat er nicht. Stattdessen legte er Zeigefinger und Daumen unter mein Kinn und zog mein Gesicht wieder zu sich. „Also bist du nicht mehr sauer?" wollte er wissen und klang dabei so sanft, dass ich förmlich dahin schmolz. „Aber ich sollte es sein. Ich sollte es wirklich sein." murmelte ich und verlor mich wieder in diese unglaublich tiefen, himmelblauen Augen. „Ich wollte dich wirklich nie verletzen." murmelte er und brach diesmal selbst den Blickkontakt ab.

Die ganze Fahrt über, schwiegen wir nur und ich sah nachdenklich aus dem Fenster. Hatte Kyle vielleicht Recht und Logan lag etwas an mir? Oder war es bloß eine Fantasie, der ich mich hier hingab? „Mel, alles in Ordnung?" holte mich da auch schon die Stimme meines Prinzen aus den Gedanken. „Ja." murmelte ich nur und stieg dann langsam aus. „Ich mag es auch nicht, wenn man mich belügt, also was ist los?" wollte er wissen, aber ich schüttelte nur seufzend den Kopf und schmiss die Autotür zu.
Ich wollte schon aus der Garage stürmen, aber Logan war schneller und presste mich ans Auto. Sofort fing meine Haut wieder zu kribbeln an. Bitte küss mich endlich, dachte ich, aber ich wusste, dass er das nicht tun würde. „Sag es mir!" verlangte er und sah mir eindringlich in die Augen. „Das willst du nicht wissen." erklärte ich und fing langsam an zu zittern, weil mich diese Situation an das im Park erinnerte. „Da hast du vielleicht Recht, aber ich will es trotzdem wissen." erklärte er und ich spürte wieder Tränen aufkommen. „Logan, bitte lass mich los." murmelte ich mit zittriger Stimme und er wich erschrocken zurück.
Mein Prinz beobachtete, wie ich wieder um meine Fassung rang, aber ich schaffte es einfach nicht. „Nimmst du mich wenigstens in den Arm?" fragte ich und spürte die erste Träne rollen. „Immer, Süße." hauchte er und zog mich schnell an sich. Ich schlang die arme um seinen kräftigen Hals und fing an seiner Brust an zu weinen... mal wieder. Mit Schreck fiel mir wieder ein, dass er ja ein weißes Hemd trug und ich wich ein paar Zentimeter zurück. Verwirrt sah Logan sich um, bis ich erklärte „Schon okay. Ich hab nur gedacht, dass ich dir dein Hemd versaut hab. Anscheinend hat deine Schwester aber mit gedacht und mit wasserfeste Schminke drauf." erklärte ich schmunzelnd.
Mein Herzensbrecher lächelte zurück und musterte mich nachdenklich. „Geht's dir wieder besser?" fragte er und schob mich wieder von sich weg. Innerlich seufzte ich, aber ich wusste, dass ich mir meine Enttäuschung nicht allzu sehr anmerken lassen sollte. „Bestens." sagte ich spöttisch und schubste ihn auf Seite, damit ich endlich aus dieser Garage kam. Ich flüchtete förmlich vor meinen Gefühlen für Logan und lief natürlich mal wieder direkt in jemanden hinein.
Ich sah wütend auf, aber als ich ihn erkannte, grinste ich breit. „Jasper!" rief ich froh, meine Auszeit wieder zu sehen. „Mel!" imitierte er meinen Ton und grinste dann ebenfalls. „Vor wem läufst du denn weg?" fügte er dann wieder in normaler Stimmlage hinzu und sah sich beschützerisch um. „Wer sagt, dass ich vor jemanden weg laufe?" fragte ich neugierig, ob er etwas mitbekommen hatte. „Du bist einfach in mich rein gelaufen. Reicht das nicht als Grund?" lachte er und legte mir wieder einen Arm um die Schultern. „Okay, du hast gewonnen. Ich lauf vor Logan weg. Er nervt mich." murrte ich, in der Hoffnung, Jasper konnte ihn von mir fernhalten.
Ich konnte durch aus manipulativ sein. „Keine Sorge. Ich werd dich beschützen." meinte er lächelnd und und im selben Moment sah ich Layla neben der Haustür stehen. „Dann bin ich ja froh! Kommst du mit? Ich muss noch zu ner Freundin." erklärte ich und sah ihn mit Engelsaugen an. Wie ich sagte. Manipulativ. „Klar. Ich sag nur meinen Kumpels bescheid, dann können wir gehen." meinte er und lächelte liebenswürdig. Wenn er kein so ein Milchbubi wäre, wär ich ihm garantiert schon längst verfallen.
Er verschwand kurz, kam aber nach ein paar Sekunden wieder. Ich grinste ihn noch schnell an und ging dann zu Layla, der ich von hinten die Augen zu hielt. „Wer bin ich?" fragte ich grinsend und wartete gespannt, ob sie mich erkennen würde. „Melody?" riet sie und ich nahm meine Hände weg. „Richtig!" rief ich und entdeckte dann Logan, der entschlossen auf uns zu kam. „Können wir rein?" fragte ich hektisch und griff meine zwei Begleiter am Handgelenk. Ohne zu protestieren, ließen sie sich mit schleifen.

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