(28) Familien Probleme

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Der Moment war mal wieder perfekt, aber natürlich wurden wir, wie immer in unseren wichtigsten Momenten, gestört. Jemand räusperte sich hinter uns und ich sah mit Killerblick zu der Person. Ich hätte wirklich erwartet, dass es der Kellner von vorhin wäre oder sonst irgendwer, der auf dieser Yacht arbeitete, aber leider war das nicht so. Ich kannte diese Person nur zu gut. Sie hätte mich am liebsten nie mit einem Jungen, wie Logan gesehen, aber ich liebte ihn und daran konnte nicht mal sie was ändern...



„Mum!" rief ich fröhlich, löste mich zögernd von meinem festen Freund, wie toll sich das anhörte und fiel meiner Mutter um den Hals. „Melody." sagte sie lachend und erwiderte die stürmische Umarmung sanft. „Was machst du hier? Ich dachte, du und Dad kommt erst in einer Woche." fragte ich und löste mich wieder von ihr. „Es ist etwas vorgefallen. Ich muss dringend mit Kyle reden." meinte meine Mutter und ich sah, dass ihr etwas sehr unbehaglich war.

Ich musterte sie nochmal prüfend und drehte mich dann wieder zu Logan, der uns unsicher beobachtete. „So hatte ich das nicht gemeint, Madre (Mutter). Was machst du auf dieser Yacht?!" wandte ich mich nochmal an meine Mutter und zögerte die Vorstellung von Logan noch etwas hinaus. Ich wollte nicht, dass sie ihn gleich abwies. „Logan hat bei deinem Vater um Erlaubnis gebeten, dich auszuführen und ich musste doch schauen, wie meine Piccola (Kleine) damit umgeht." meinte sie und fixierte meinen Badboy.

Dieser wand sich förmlich unter dem Blick meiner Mutter, starrte aber stur zurück in ihre braune Augen. „Das ist ja süß. Ich hätte nicht gedacht, dass er sogar Papa anruft." lächelte ich, ging zu ihm und sah meine Mutter böse an. Sie sollte gefälligst aufhören, meinen Freund zu quälen! „Wenn er das nicht gemacht hätte, hättest du uns dann noch bis Ende nächster Woche von ihm erzählt?" fragte Mum weiter und streifte sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht. „Nein." antwortete ich ehrlich und seufzte.

Logan griff nach meiner Hand und ich klammerte mich an seiner fest. Er gab mir Halt und ich wusste, wie bestürzt meine Mutter jetzt sein würde, deshalb brauchte ich seine Nähe jetzt. „Was?! Wieso denn nicht?!" fing sie da auch schon empört an und ich verkrampfte mich leicht, was Logan dazu brachte, meine Hand beruhigend zu streicheln. „Das soll jetzt nicht heißen, dass ich es euch komplett vorenthalten hätte. Ich kann mich nur gut daran erinnern, wie falsch ihr mit meinem ersten Freund lagt." erklärte ich möglichst ruhig.

Es schmerzte mich zwar, Chris zu erwähnen, aber anders hätte ich mich nicht durchsetzen können. Meine Eltern wussten zwar nicht, was er mir angetan hatte, aber sie wussten, dass ich noch Jahre danach alle männliche Wesen verabscheute. Sogar Dad. Nur mein Bruder und Paul konnten mich langsam aus meinem Loch ziehen. Jetzt sah ich zu, wie sich das Gesicht meiner Mutter leidend verzog. Es tat ihr unglaublich weh, dass ich so verschlossen war und ich wusste, dass sie das nicht wieder wollte.

Eine einsame Träne rollte über die gebräunte Haut meiner Mutter. Ich biss mir auf die Lippe um nicht ebenfalls das Weinen anzufangen. Ich liebte meine Mutter zutiefst und es brach mir das Herz sie weinen zu sehen. „Non piangere, la madre. (Weine nicht, Mutter)" bat ich schniefend und spürte jetzt doch ebenfalls eine Träne über meine Wange wandern. Logan wischte sie sanft weg und zog mich in seine schützenden Arme. Ich lächelte ihn dankend an und sah dann wieder zu meiner Mutter, die uns ebenfalls lächelnd beobachtete. „Es sieht aus, als wärt ihr schon Jahre zusammen." meinte sie und legte verzückt den Kopf schief.

„Mama, ich bitte dich! Wir sind nicht mal zehn Minuten zusammen." sagte ich errötend und schmiegte mich noch näher an Logan. „Und wie lange kennt ihr euch schon?" wollte sie neugierig wissen. „Seit knapp einer Woche, Miss." antwortete mein Badboy brav und streichelte meinen Rücken. „Erst so kurz? Und Kyle ist damit einverstanden?" fragte Mum uns weiter aus. „Mamaa! Mir ist egal, was Kyle findet! Außerdem ist es meine Sache, wem ich vertraue und wem nicht. Könntest du das also bitte lassen?! Kyle schmeißt übrigens gerade eine Party, also solltest du heute Nacht in einem Hotel schlafen." plapperte ich.

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