Schlagzeilen

65 1 0
                                    

Der nächste Morgen beginnt seid langem wieder mit einem strahlend Blauen Himmel. Genau wie viele der anderen Patienten genieße ich daher meinen Morgenkaffe auf dem jetzt ziemlich vollen Gemeinschaftsbalkon. Trotzdem ist die Stimmung relativ durchwachsen. Anscheinend wusste nicht jeder bescheid, wieso die privaten Balkone verriegelt wurden und so sacke ich etwas Schuldbewusst in meinem Stuhl zusammen, während ich ihren verärgerten Gesprächen lausche. Trotzdem lasse ich meinen Blick gerne durch die Anwesenden gleiten um die restlichen bekannten Gesichter heraus zu filtern. Zum ersten Mal seid ich hier bin, sehe ich jetzt auch Moblit und Eld an einem hinteren Tisch zusammen mit Auruo sitzen und sogar Rico und Nile kann ich aus der Masse herausfiltern. Ich selbst sitze mit Conny, Sascha und Jean zusammen an meinem Tisch und unterhalte mich ausgelassen.
Levi sitzt alleine an dem kleinen Tisch auf der anderen Seite der Tür. Auch wenn keiner von uns auch nur irgendwelche Anstalten macht über den letzten Abend reden zu wollen, werfen wir uns dennoch immer wieder gegenseitig verstohlene Blicke zu.


Levis Sicht

Ich werfe [V] gerade einen weiteren kurzen Seitenblick zu, als sich ihre Augen plötzlich überrascht weiten. Mein Blick folgt ihrem zur Tür, als Erwin mit wütender Miene auf den Balkon tritt. Meine Gedanken bewerten noch ihre Reaktion, als sich Erwin energisch an meinen Tisch setzt. "Morgen.." sage ich mürrisch um ihn zu deuten, dass er auf dem besten Weg ist um mir auf den Sack zu gehen. Doch sein Blick ruht unverändert auf mir. "Morgen.." sagt er kurz angebunden. "..und? Was hast du gestern noch nach unserem Telefonat gemacht?"  Was will er bitte von mir? "Mich gelangweilt." entgegne ich genervt durch seine Haltung. "Ah.." Erwin zückt umgehend sein Handy und sieht mich wütend an, während er mir das Display vor die Nase hält. "Ich wusste nicht das das bei dir SO aussieht, wenn du dich langweilst.."  
Mein Blick streift nur beiläufig das Display und springt sofort zurück als mir bewusst wird, was er mir zeigen will. Es ist ein einzelnes herangezoomtes Foto mit relativ schlechter Qualität. Dennoch ist das Motiv ausreichend zu erkennen. Es zeigt [V] und mich auf dem Balkon gestern Abend. Geschossen in dem Moment, als ich sie im eng Arm gehalten hatte.. Mein Arm um ihre Taille.. Der andere um ihre Schulter.. Ihr, durch meine Hand, leicht hochgeschobenes Shirt.. Unsere Blicke fest aufeinander fixiert; Nur Sekunden von einem Kuss entfernt... Ich blicke kurz auf in Erwins wütendes Gesicht und zurück auf das Foto. Allein es anzusehen bringt einen Teil der Gefühle zurück, die ich in diesem Moment gespürt hatte. Die Schlagzeile direkt darunter brauche ich gar nicht lesen. Denn dieses Foto sagt mehr, als jede Boulevardzeitung zusammenspinnen könnte.

"Ist dir eigentlich klar, was du angerichtet hast?" knurrt er und versucht dabei so leise wie möglich zu sein. "Wer ist sie überhaupt?" Er folgt meinem Blick über seine Schulter zu [V], vielleicht 6 Meter hinter ihm, die immer noch in ein lockeres Gespräch mit Conny, Sascha und Jean vertieft ist. "Ihr Name ist [V][N].. Sie ist das Mädchen, das in mein Zimmer eingebrochen ist." Erwin verschlägt es für einen Moment die Sprache. Er holt einmal tief Luft um zu sprechen; überlegt es sich jedoch anders. Fassungslos streicht er sich über das Gesicht und zwingt sich erneut leise zu reden. "Willst du mich verarschen Levi? [N]? Die Tochter von Benjamin [N]? *Dem* Benjamin [N]??" Mein zorniger Blick bringt ihm zum verstummen. "Was ist mit Belle?" frage ich ihn stattdessen. "Weiss sies schon?" Erwin seufzt und nickt. "Ja.. Mit ihr brauchst du heute nicht rechnen.. nicht nach dem hier.. Du kannst dir vorstellen wie Sauer sie ist.."  Ich nicke kurz. Das habe ich mir schon gedacht.


Deine Sicht

Auch nachdem die meisten schon gegangen sind, sitze ich immer noch auf dem Balkon und genieße die leichte Briese in meinem Haar und die warme Spätsommersonne auf dem Gesicht. Dabei blende ich meine Umgebung fast völlig aus, während ich mit Ohrstöpseln Musik auf meinem Ipod höre. Tatsächlich hatte ich so einige Lieder von *NO NAME* in meiner Playlist. Doch auch wenn mir der Text bei den meisten von ganz allein in den Sinn kommt, kann ich mich beim besten Willen nicht an sie erinnern. Dennoch bin ich so entspannt, dass ich förmlich erschrecke als mich jemand an der Schulter berührt. 
Schlagartig reisse ich die Augen auf und sehe in Lucas nervöses Gesicht. "Hey.." sage ich freundlich und ziehe mir die Stöpsel aus dem Ohren. Während ich zu ihm aufsehe, kann ich Levi immer noch mit Erwin an dem gleichen Tisch sitzen sehen. "Was los?" frage ich scherzhaft. "Du siehst aus als würdest du gleich kotzen." Doch sein Blick bleibt völlig ernst. "Dein Vater... ist hier.." sagt er steif und wirft einen schüchternen Blick über die Schulter. So als müsse er sich vergewissern, dass er ihn nicht hören konnte. "Er sagt er will dich sprechen.. und zwar sofort." Ich frage erst gar nicht, wieso er nicht zu mir nach draussen kommt. Stattdessen verziehe ich angespannt das Gesicht. Wieso kommt er ausgerechnet jetzt? Und das noch ohne sich anzukündigen? Das war absolut Untypisch für ihn und bedeutete nichts gutes. Ich stehe steif auf und will mich auf den Weg machen als Luca mich aufhält. "Warte [V]. Wir nehmen den Rollstuhl. Das geht schneller.. Wir sollten ihn nicht unnötig warten lassen.." Ich blicke seufzend auf den Stuhl hinunter. "Nein alles gut. Ich denke ich sollte lieber zu Fuß gehen." Doch er zieht mich an meinem Arm zu sich herüber. "Komm schon! Du musst niemanden etwas beweisen! Ich bring dich zu ihm." Zweifelnd folge ich seinem Zug und setze mich steif in den Stuhl. "Da kennst du meinen Vater aber schlecht.." sage ich unbehaglich.

Mein Bauchgefühl wird sogar noch schlimmer als ich sehe, wie er vor dem Schwesternzimmer auf mich wartet. Rausgeputzt wie immer, steht er mit seinem Marineblauen Anzug neben dem Chefarzt und sieht mich prüfend an, als ich mit Luca näher komme. Wir sind nicht mal ganz bei ihm, da höre ich ihn auch schon knurren. Seine Stimme ist dabei so laut und durchdringend wie eh und je.. "Sagen Sie Dr. Bennkova was machen sie hier eigentlich die ganze Zeit über? Kann sie etwa immer noch nicht laufen?" Der Chefarzt stottert etwas irritiert "Das ist nichts, was wir durch einen Eingriff beheben könnten Mr. [N]. Wir können den Heilprozess nur durch fachkundige Betreuung versuchen zu beschleunigen."  Doch seine Aufmerksamkeit liegt jetzt ganz auf mir, als Luca mich vor ihm abstellt. "Hi Dad.." sage ich knapp und ignoriere somit das, was er gerade von sich gegeben hatte. "Steh auf!" knurrt er mich mürrisch an. "Das ist ja Lächerlich. Wie soll es besser werden, wenn du deinen Arsch faul herum schieben lässt." 
Na er hatte ja eine Laune... Ich verkneife mir den Kommentar auf meiner Zunge und stehe stattdessen mühsam aus dem Rollstuhl auf. "Wo ist Mum?" frage ich ihn möglichst neutral und versuche damit das Thema zu wechseln. Dabei werfe ich Luca einen beschwichtigen Seitenblick zu, als er mich entschuldigend ansieht. "Ich bin davon ausgegangen, dass ihr zusammen kommt." Sein bohrender Blick fährt prüfend an mir herunter. "Sie ist zu Hause und packt ihren Koffer." Ich stutze. "Oh? Fahrt ihr weg?" frage ich freundlich. "Nein.." sagt er kalt. "Ich habe die Hure rausgeworfen!" Meine sorgfältige neutrale Miene entgleist mir. "Was?!" pruste ich überrascht los. "Wo wir gerade dabei sind. Anscheinend stimmt es, was man sagt. Der Apfel fällt tatsächlich nicht weit vom Stamm." Ich kann ihn nur verdattert in sein wütendes Gesicht sehen. "Ich verstehe nicht.."
Ich habe nicht mal ausgesprochen, da spüre ich schon die Ohrfeige auf meiner rechten Wange. "Versuch erst gar nicht mich anzulügen!.. Gott! Ich hab es so satt mit dir!" seine Stimme ist so tief und voller Groll, dass ich ernsthaft einen Schritt zurück weiche, als er seine Hand erneut hebt. Doch dann sehe ich die Zeitung in seiner Hand, als er mir die riesige Schlagzeile auf der ersten Seite präsentiert. Fassungslos blicke ich auf das Bild von Levi und mir. Unsere Haltung.. Die Blicke.. Das gedämmte Licht.. Der bevorstehende Kuss. Alles an diesem Bild schreit nach Romantik und Intimität. Direkt darunter prangt in grossen schwarzen Buchstaben die fette Headline.  *Fans völlig aufgelöst* *SIE bricht alle Herzen!* 

Alles was ich tun kann, ist fassungslos auf das Bild zu starren, bis er mir die Zeitung wütend entgegen wirft. "Ich bin viel zu lange nachlässig mit dir gewesen! Aber das wird sich jetzt ändern!" Immer noch hängt der Klang seiner Worte in meinem Ohren. Hatte er mich genau wie Mum, etwa ernsthaft eine Hure genannt? "Was soll die Scheiße" knurre ich jetzt energisch zurück. "Es geht dich nen Dreck an mit wem ich etwas anfange oder nicht!" Als er einen energischen Schritt auf mich zu macht, kann ich durch die Wand in meinem Rücken nicht mehr zurück weichen. Jetzt steht er dicht vor mir und baut sich bedrohlich über mir auf, während er von oben auf mich hinunter blickt. 
"In 8 Wochen findet die besprochene Benefizgala statt! Du wirst wie vereinbart mit dem Sohn meines Geschäftspartners euren ersten gemeinsamen Auftritt haben und diese Verbindung dadurch öffentlich machen! Hast du mich verstanden!" Er war Irre! Eine andere Erklärung kann es hierfür nicht geben. "Du spinnst wohl! Wir leben nicht mehr im Mittelalter! Ich lass mich doch von dir nicht wie irgendeine Handelsware behandeln!" Gerade als ich mich von ihm abwenden will, greift er mit seiner rechten Hand energisch an meine Kehle und drückt mich zurück. Seine Augen sind dabei so voller Rage, wie ich es noch nie bei ihm gesehen habe. Auch das seine Stimme jetzt leiser wird, beunruhigt mich ungemein. "Nur weil die ganze Welt nach wie vor glaubt du währst meine Tochter, gewähre ich dir weiterhin dieses Privileg meinen Namen zu tragen." Meine Gedanken überschlagen sich bei seinen Worten, während sich sein Griff um meinen Hals langsam verstärkt. Was meinte er bitte damit? Wieso sollte er nicht mein Vater sein? Nannte er Mum also deshalb eine Hure? War sie ihm fremd gegangen?
Nur am Rand bekomme ich die besorgten Blicke der Ärzte und Schwestern mit, die sich nicht trauen etwas zu sagen oder einzugreifen. "Du wirst deine Studiennoten verbessern.. Deinen Privatunterricht in Chinesisch, Arabisch und Latein wieder aufnehmen und den Kontakt zu all dem Abschaum abbrechen den du Freunde oder Familie nennst!" Jetzt reichts mir! Was wollte er schon tun, was neu für mich währe? Wütend reisse ich mir seine Hand von meinem Hals; schubse ihn leicht von mir weg und zische ihn völlig ausser mir an. "Ich werd nichts dergleichen tun! Wir hatten eine Abmachung und an die habe ich mich gehalten! Meine Noten waren immer gut! Ich hab sogar die Scheisse studiert, die DU wolltest! Nur damit DU glücklich bist! Mir reichts! Ich lass mich nicht weiter von dir herumschubsen!.. Und tu nicht so, als würdest du das für mich tun! Es ist dein scheiss Ego was du versuchst zu schützen! Dein Stolz! Weil du es nicht verkraften kannst wenn jemand herausfände, dass du nicht genug Mann gewesen bist um deine Frau halten zu können!" 
Die Ader auf seiner Stirn droht zu platzen als sein Fass schlussendlich überläuft. Seine Bewegung ist so schnell, dass ich sie nicht kommen sehe. Auch die Wucht seiner Ohrfeige übertrifft alles, was ich mir vorgestellt hatte. Sie ist so stark, dass sie eher an einen Faustschlag erinnert und mich direkt von den Füssen holt. Ich liege noch desorientiert zu seinen Füssen, als er sich über mich beugt und mich jetzt völlig in Rage anschreit. "Ich will nicht das deine Noten gut sind! Ich will das sie perfekt sind! Ich will das du ins Ausland gehst, damit ich diese Visage mit dieser Ähnlichkeit zu deiner Hure von Mutter nicht mehr sehen muss! Hast du mich verstanden!?"
Ich bewege gerade meinen Kopf um diese Benommenheit und diese immensen Kopfschmerzen abzuschütteln, als sich die ersten Stimmen einmischen. "Mr. [N]! Das reicht! Reißen sie sich bitte zusammen! Ihre Tochter ist immer noch verletzt! Weder ihre Organe, noch ihr Hirntrauma sind vollkommen geheilt! Von ihrer Schulter und ihrem Bein gar nicht mal gesprochen!" Es ist Dr. Bennkova der versucht dazwischen zu gehen. Doch *mein Vater* wirft ihm nur einen spöttischen Blick zu. Er beugt sich zu mir herunter und greift nach meinem Arm. Jenen Arm, mit meiner verbundenen verletzten Schulter. Er zuckt nicht mal mit der Wimper als er mich hörbar aufstöhnend vor Schmerzen an ihm auf die Beine zieht. Ich bleib zwar stehen, krümme mich jedoch sofort vor Schmerz zusammen und greife mir stöhnend an die Schulter. Gleichzeitig lehne ich schwer atmen seitlich an die Wand. 
"Sie haben 8 Wochen Dr. Bennkova! Und ich will ihre bisherigen Berichte sehen!" Dann beugt er sich nach vorn auf mich zu. "Ich rate dir fleissig mitzuarbeiten.. Hast du mich verstanden? Als Krüppel bist du nichts wert! Weder für mich.. Noch für die Gesellschaft.." Mein Kopf ist ganz woanders. Statt ihm gescheit zuzuhören, versuche ich nur noch mit aller Macht bestmöglich den Schein zu wahren. Nie im Leben würde ich ihm meine Schwäche zeigen. Weder physisch noch psychisch. "Ich bin müde.. Danke für deinen Besuch." flüstere ich um den Schmerz in meiner Stimme nicht durchklingen zu lassen. Dann gebe ich mein bestes um so gefasst wie möglich von hier weg zu kommen. 


Levis Sicht

Als ich gehört hatte das ihr Vater mit ihr reden wollte, konnte ich mich nicht zurück halten. Ich musste das Gespräch einfach mit anhören. Immerhin war mir sofort klar, dass unser Foto in der Zeitung  zumindest EIN Grund seines Besuches sein würde und so begründete ich mir meine Neugier damit, wissen zu müssen falls er etwas plante. Das er es nicht mal mehr für nötig hielt, mit ihr in einem privaten Rahmen zu sprechen kam mir zwar sehr gelegen. Doch das ganze Gespräch sprengte meine komplette Vorstellungskraft. Wie dumm ich mir doch vorkomme geglaubt zu haben, sie sei Daddys kleine Prinzessin... Wie dumm, ihr quasi vorgeworfen zu haben mit einem silbernen Löffel im Mund aufgewachsen zu sein und sich dann über einen imaginären goldenen Käfig zu beschweren. 
Schon die ersten Worte aus seinem Mund hatten mich so unfassbar wütend gemacht, dass ich mich festhalten musste um hier zu bleiben. Als er sie schlug und als Hure bezeichnete weil es so aussah als hätten wir zwei etwas am laufen, musste ich mich ernsthaft daran erinnern welche Folgen es für alle um mich herum gehabt hätte, wenn ich mich einmischte.  Als er sie an ihrer Kehle packte und an die Wand drückte, ignorierte ich diese Sorgen und war entschlossen einzugreifen. Es war Erwins Hand auf meiner Schulter, die meinen ersten Impuls zügelte und mich mit geballten Fäusten verharren lies. Um durchzuhalten schwenkte ich meinen Fokus auf [V]. Sie war taff und lies sich nicht im geringsten von ihm einschüchtern. Sogar ganz im Gegenteil. Das Feuer in ihren Augen konnte ich bis hier draussen ungezügelt brennen sehen und  ihre Worte ließen mir fast den Mund offen stehen! Doch eine Sekunde später brennt eine unbändige Mordlust in meiner Brust, als er sie nicht nur zu Boden schlägt; sondern ihr auch noch mit voller Absicht zusätzliche Schmerzen zufügt. Der Druck in meinem Kopf weckt erneut diese nervigen Kopfschmerzen, während Erwin mein kurzes Zögern ausnutzt. Bevor ich handeln kann, hat er mich bereits fest im Griff und hindert mich so daran meine Fantasien an diesem Stück Dreck auszuleben.
"Reiss dich zusammen Mann!" spricht er mir angestrengt ins Ohr, während ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien. Doch meine Gegenwehr wird schwächer, als [V] deutlich zitternd und unsicher den Gang hinunter stolpert. Dabei hält sie nicht auf ihr Zimmer zu, sondern peilt eine nahe kleinen Nische zu einem weiteren Gang an. Mein Blick wandert noch einmal kurz zu Benjamin, der dem Chefarzt in das Schwesternzimmer folgt und sie keines weiteren Blickes würdigt. Doch [V] selbst stolpert gerade um die erste Kurve die den Sichtkontakt zum Stationszimmer unterbricht. Augenblicklich lässt sie sich erschöpft und sichtlich unter starken Schmerzen auf den Boden sacken. Sie hatte alles gegeben um ihren Vater das nicht zu sehen zu lassen. "Lass mich los verdammt!" knurre ich Erwin an und befreie mich ruppig aus seinem Griff. Dann schnaufe ich einmal durch um meine Wut unter Kontrolle zu bekommen, ehe ich gezielt zu ihr herüber gehe.

Sie ist so mit sich selbst beschäftigt, dass sie mich gar nicht wahrnimmt. Erst als ich mich zu ihr herunter hocke fliegt ihr erschrockener Blick zu mir hinauf. Jetzt ist von ihrer aufgebrachten Stärke kaum mehr etwas übrig. Stattdessen kämpft sie sichtlich mit den Tränen, während ihr Atem angefacht durch die starken Schmerzen angestrengt und flach klingt. Immer noch sitzt sie in leicht vorgebeugter Haltung und hält sich ihre schmerzende Schulter. Dann fliegt mein Blick über ihre Wange. Ob beim ersten oder beim zweiten Schlag. Zumindest einmal musste er abgerutscht sein und hatte sie knapp oberhalb ihres Wangenknochens erwischt. Die dünne Haut oberhalb des Knochens hatte nicht standhalten können und so läuft ihr ein kleiner Strom von Blut über ihre Wange. 
Mein Blick liegt weiterhin auf ihrer verletzten Wange, als ich sie anspreche. Dabei hebe ich beim reden meine Hand und weise auf meine eigene. "Hat er das schon früher gemacht?" frage ich sie vorsichtig und beobachte ihre Reaktion. Wieder atmet sie einen Schwall aufsteigender Emotionen weg, bevor sie minimal den Kopf bewegt. "So schlimm war es noch nie.." flüstert sie sichtlich mitgenommen und sieht danach beschämt zu Boden, als währe sie es die etwas falsch gemacht hätte. "Ich hätte nicht derart die Beherrschung verlieren dürfen.." sagt sie schniefend. Doch dann flackert in ihren Augen wieder ein Funke dieses Feuers und ihre Miene entspannt sich. "Aber es hat einfach so verdammt gut getan es auszusprechen.." Alles was ich tue ist sie stumm anzusehen, als sie ihren Kopf schmunzelnd in den Nacken und somit zurück an die Wand lehnt.

Hätte mich Erwin doch nur nicht aufgehalten.. Dann währe das hier niemals derart eskaliert...  Nein.. Ich hatte mich selbst aufgehalten.. Das hier ist weder ihre, noch Erwins Schuld. Es ist meine! Benjamin dachte doch sowieso schon, dass er die Geschichte zu unserem Foto kannte... Was hätte es also für einen Unterschied gemacht wenn ich ihr geholfen hätte.. 
Meine Augen fliegen erneut über ihren zitternden Körper. Allein würde sie es so schnell nicht in ihr Zimmer schaffen und hier konnte sie nicht bleiben. Doch bevor ich ihr helfen kann, muss ich noch etwas tun. Langsam strecke ich ihr meine Hand entgegen und sehe sie vielsagen an. "Levi.." sage ich nur und spiele damit auf einen ganz spezifischen Punkt unserer gestrigen Unterhaltung an. Denn sie hatte Recht gehabt. Ich hatte sie verurteilt ohne zu wissen, wer sie tatsächlich war. Ein zaghaftes schmunzeln zuckt in ihren Mundwinkeln und in ihren Augen flackert etwas auf, als sie ihre linke Hand in meine legt. "[V]" setzt sie leise hinterher und sofort kehrt ein Stück Freude in ihr Gesicht zurück. "Komm.." sage ich. "Ich helfe dir auf dein Zimmer." 


Deine Sicht

Meine Augen wandern noch über seine Verbände im Gesicht, als er auch schon vorsichtig nach meiner Hand greift. "Warte!" sage ich beinahe entsetzt, als ich verstehe was er vor hat. Er wollte mich nicht nur stützen.. Er wollte mich tragen.. "Nicht! Du bist doch selbst verletzt!"  Während ich weiterspreche versuche ich mich aus eigener Kraft aufzurappeln und spreche hörbar unter Schmerzen weiter. "Ich will nicht, dass du dir unnötig weh tust! Nicht wegen mir.." Sein zischen folgt fast augenblicklich, als er mich mit einer Hand an meiner gesunden Schulter stoppt. "Tch.. Der einzige der sich hier weh tut, bist du!" 
Dann fährt seine Hand von meiner Schulter meinen Arm herunter Richtung Hand. Dabei fahren seine Finger langsam über meinen freien Oberarm; brechen den Kontakt über meinem Ellenbogen und legen sich erneut auf meinen Unterarm. Schlagartig ist er wieder da.. Dieser angenehme Strom, ausgelöst von seinen warmen Finger auf meiner nackten zitternden Haut. Ich kämpfe dagegen an meine Augen zu schließen und ein leises seufzen von mir zu geben. Doch die Gänsehaut die nun meinem Arm ziert, kann ich nicht verhindern. Immer noch beeinträchtigt durch dieses Gefühl nicke ich nur bestätigend ohne ihn anzusehen. Zu gross ist meine Sorge, dass er etwas mitbekommen könnte.
Doch Levi scheint sich nicht darum zu kümmern. Er kommt mir noch etwas näher und legt sich meinen linke Arm um seinen Hals, bevor er mich vorsichtig an sich zieht. So gut es geht versuche ich mich zusammen zu reißen, als sich sein zweiter Arm unter meine Knie schiebt und er mich schliesslich auf hebt. 
Der Geruch seines Aftershaves und vor allem seine Berührung und Nähe lassen mich sofort entspannen. Meine Atmung beruhigt sich und das Zittern lässt merklich nach. Sicherlich sind meine Schmerzen nach wie vor stark. Doch es ist so, wie es schon immer gewesen ist. Allein seine Nähe reicht aus um mir dieses Gefühl von Sicherheit und Stärke zu geben. Ohne darüber nachzudenken lege ich meinen Kopf an sein Schlüsselbein und schließe dankbar für diesen Moment die Augen. Jetzt fühlt es sich so an, als hätte sich nie etwas geändert... Als währe er *mein* Levi und das hier nicht die gefürchtete Realität, die alles so verdammt Verkomplizierte. Ohne das ich mir dieser Bewegung überhaupt bewusst bin, legt sich meine rechte Hand wie sonst auch auf sein Brustbein. Dabei spüre ich seinen Herzschlag und versinke in seinem Rhythmus. War er schneller als sonst? Ich schmunzle. Ja.. Ganz eindeutig..
Jetzt kann ich es nicht mehr zurückhalten. Als sich sein Griff in meinem Rücken festigt und sein Daumen minimal aber deutlich spürbar über meinen Rücken streicht, seufze ich leise in mich hinein. Das hier war mein ganz persönlicher Himmel.. Mein Zuhause!

Erst als er mich vorsichtig auf meinem Bett absetzten möchte, öffne ich meine Augen. Sofort werde ich mir wieder dieser beschissenen Realität bewusst und ziehe meine Brauen von ganz allein zusammen. Ich musste endlich anfangen mich zusammen zu reißen! Zuerst verschwindet sein Arm unter meinen Knien. Dann löst er den zweiten von meinem Rücken. Danach greift er erneut mit seiner rechten Hand an meinen linken Arm, während ich ihn langsam über seine Schultern zurück ziehe und er sich aufstellt. 
"Danke.." flüstere ich erschöpft und hörbar unter Schmerzen, während ich versuche meine Enttäuschung mit meinem gesenkten Blick zu verbergen. Denn Levi zögert keine Sekunde. Kaum das er mich abgesetzt hat, kann ich hören wie sich seine Schritte ohne ein weiteres Wort von mir entfernen. Reiss dich zusammen [V]! Was hast du denn bitte erwartet!? Das hier war schon mehr, als ich mir hätte wünschen können... Mich ein letztes Mal an ihn schmiegen zu dürfen und seine Arme um meinen Körper zu spüren war mehr, als ich je zu träumen gewagt hatte. Jetzt ist es an der Zeit wieder aufzuwachen. Doch dann spüre ich, wie sich sanfte Fingerspitzen unter mein Kinn legen und sofort stockt mir der Atem. Mit sanften Druck hebe ich schließlich langsam meinen Kopf und blicke in Levis nahe prüfende Miene. Ich muss so im Gedanken gewesen sein, dass ich gar nicht mitbekommen habe wie er zurück gekommen ist.
Er hat sich leicht auf mich zu gebeugt, während er mir mit einem Tuch das Blut von der Wange wischt und sie intensiv mustert. Dabei kann ich nicht anders tun, als ihn stumm zu beobachten. 
"Das sollte besser gekühlt und richtig versorgt werden.." sagt er und blickt mir kurz darauf direkt in die Augen. Sofort fängt mein Herz an zu rasen während ich unfähig bin auch nur irgendetwas anderes zu tun, als in seine wundervollen warmen Augen zu sehen. Als sich kurz darauf seine Fingerspitzen langsam und minimal über meinen Hals bewegen, legt er seine Stirn grübelnd in Falten. Dabei folgt er der Linie meines Kiefers über meinen gestreckten Hals, während ich angefacht durch das heiss brennende Feuer in mir, die Augen schließe und mir leicht auf die Unterlippe beisse. Alles an mir schreit förmlich nach mehr, als sein Daumen leicht über meine unverletzte Wange streicht und ich meinen Kopf minimal in seine Hand hinein drehe. Doch dann wird es auf dem Flur plötzlich laut und sein Kopf fährt schlagartig hoch.


"Er kommt raus." höre ich Erwin sagen und verstehe erst jetzt, dass wir nicht alleine sind. Levis Blick fliegt von mir zur Tür. Schlagartig verändert sich sein Ausdruck zu einer düsteren und Entschlossenen Miene. Das erste Mal, dass ich diesen Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen hatte, war auf dem Bankett gewesen. Damals hatte er mich in der Kutsche zurück gelassen um jemanden eine Nase zu brechen. Darum zögere ich keine Sekunde als er von mir ablassen möchte und sich zum gehen von mir weg dreht. Meine linke Hand liegt blitzschnell auf seinem Brustbein und lenkt so seine Aufmerksamkeit zurück auf mich.
"Levi.." spreche ich leise und gefühlvoll seinen Namen aus. "Tu es nicht! Bitte!" Dann werfe ich einen kurzen Blick über die Schulter zur Tür und seufze. "Er ist es nicht wert!" Zwar ist er am zögern. Doch seine angespannte Haltung sagt mir, dass ich ihn noch nicht überzeugt hatte. Der kleinste Trigger würde ausreichen um ihn durch diese Tür stürmen zu lassen. Ich brauchte also etwas um ihn lange genug aus dem Konzept zu bringen und somit aufzuhalten. Also seufze ich schließlich und blicke nachdenklich auf meine Hand an seiner Brust, bevor ich sie zurück ziehe und ausgerechnet ihm davon erzähle. "Es ist alles okay.. Ich habe das gebraucht!" sage ich und sehe mit voller Überzeugung in seine finstere mordlustige Miene. Als Reaktion kann ich sehen, wie die Wut in ihm weiter steigt. Er schüttelt ungläubig seinen Kopf und rollt wütend mit den Augen "Tch.. Ist das dein Ernst? Du nimmst ihn in Schutz? Nach diesem Auftritt?" Ohne auf eine Antwort zu warten geht er auf die Tür zu. 
"Du verstehst mich falsch!" Meine Stimme hält seinem Ausbruch stand und lässt ihn ein weiteres Mal stoppen, als er sich zu mir umdreht. "..I-Ich hab jemanden etwas versprochen!" sage ich und spüre sofort wie schwer es mir fällt darüber zu sprechen. Ich kann nicht sagen ob es an meinen Worten oder meiner Stimme liegt. Jedoch habe ich seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Das ändert sich auch nicht, als ich nachdenklich zu Boden blicke und bei dieser Gewissheit für die Zukunft ehrlich lächeln muss. "Ich hab es gebraucht weil.. Weil ich jetzt weiss, dass ich dieses Versprechen halten kann." Aus dem Augenwinkeln sehe ich ihn langsam zurück kommen, während die arrogante Stimme meines Vaters über den Flur hallt. Seine Miene ist immer noch finster, aber in seiner Stimme liegt dieser neugierige Unterton.
"Was hast du versprochen?" fragt er mich forschend, als ich als Reaktion auf seine Frage breit grinsen muss. Zum einen, weil mein Plan funktioniert und ich ihn davon abhielt etwas dummes zu tun. Zum anderen, weil ausgerechnet er es war, der fragte. Ich blicke zurück zu ihm, als er sich schräg neben mir aufs Bett setzt. "Ich hab ihm versprochen, dass ich mein Leben nicht mehr von anderen bestimmen lasse.. Erst Recht nicht von meinem Vater.." Dann schenke ihm ein weiteres lächeln. ".. und stattdessen anfange meine eigenen Träume zu verwirklichen."
Sein Blick ruht weiterhin auf mir, als sich seine ungeduldige Neugier nun auch in seiner Miene spiegelt. Doch in seiner Stimme schwingt wieder dieser missbilligende beinahe Eifersüchtige Ton mit. "Kluger Bursche.." entgegnet er skeptisch und verstummt, als ich als Reaktion herzlich kichern muss. "Ja.." stimme ich ihm zu. "Da kann ich nicht widersprechen." 

--------------------------------------------------------

Levis Sicht

Nur Minuten, nachdem ihr Vater die Station verlassen hatte, stürmte der Chefarzt zusammen mit ihrem Pfleger und einer weiteren Schwester das Zimmer. Zwar zogen wir uns direkt zurück.. Doch das Pflaster über ihrer Naht an der Schulter war so schnell entfernt, dass ich das Ausmaß dieses Zwischenfalls auf einen Blick sehen konnte. Auch wenn ich nicht weiss welche Verletzungen sie genau hatte. So wies das eingeblutete Gewebe zumindest auf eine tief liegende Verletzung hin, die unter der Haut frisch blutete. 
Während ich über den Gang zu meinem Zimmer humple stelle ich irritiert fest, dass mich dieser Zwischenfall einfach nicht loslässt. Ich hatte mich schuldig gefühlt das ihr Streit aufgrund dieses Fotos derart eskaliert sein könnte, dass ich ihr einfach helfen musste. Dabei währe es völlig egal gewesen, wer es in dieser Situation gewesen währe.. Oder? Es war Benjamin, der mich derart in Rage gebracht hatte... Nicht die Person, die er erniedrigte.
Doch was hatte es dann mit meiner Reaktion auf sich, als ich sie zu ihrem Zimmer trug.. Mein Herz schlug definitiv schneller, als sie sich wie selbstverständlich an mich geschmiegt hatte.. Und ihre Hand die sich minimal über die Knöpfe meines Hemdes geschoben hatte, machte mich fast Wahnsinnig. Wem hatte sie nur dieses Versprechen gegeben? Etwa der gleiche Kerl, den sie angeblich liebte? Wo war dieser Wichser, wenn sie einen derart schweren Unfall gehabt hatte? Mike hatte mir am Telefon jedenfalls keine Auskunft darüber gegeben. Egal wie sehr ich nachgebohrt hatte.. Er wollte das ich es von ihr selbst erfrage. "Willst du mir davon erzählen?" fragt mich Erwin neckisch und öffnet die Tür zu meinem Zimmer. "Ich weiss nicht was du meinst.." versuche ich ihn abzuwürgen. Doch er folgt mir hinein und schießt die Tür hinter sich. Ich kommentiere sein Handeln mit einem genervten Seufzen; setze mich an den Tisch und klappe den Laptop auf. 
"Du weisst nicht was ich meine?" Erwin klingt überrascht. "Ich meine das Foto Levi.. Und jetzt DAS?"  Ich knurre abweisend ohne ihn anzusehen. "Du weisst, dass ich ihn hasse!" Aus dem Augenwinkeln sehe ich, wie er mich stumm mustert. "Was?" knurre ich ihm entgegen und hebe meinen Blick. "Levi.." setzt er in einem ernsten Ton an. "Du weisst genau was ich meine.. und ich werde nicht gehen, bevor wir darüber gesprochen haben." Genervt rolle ich mit den Augen und schliesse energisch meinen Laptop. "Schön! Lass uns reden!" fluche ich und sehe finster zu ihm hinauf. Doch Erwin lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Alles was er tut ist unverändert vor mir zu stehen und mich anzusehen.
"Komm schon Levi.. Wir sind unter uns. Erklärs mir endlich. Was ist gestern passiert, dass es zu diesem Foto gekommen ist.. Das du dich völlig untypisch verhältst?" Er kommt einen Schritt auf mich zu und lehnt sich auf die Stuhllehne des leeren Stuhls vor mir. Wieder sieht er mich fordernd an und wartet auf eine Antwort von mir. Doch alles was ich tue ist ihn weiterhin anzusehen.
"Den Levi den ich kenne, hätte man anflehen müssen etwas zu unternehmen! Und erst wenn man dir genug auf die Nerven gegangen währe, hättest du eingewilligt Eld oder Auruo zu schicken um endlich deine Ruhe zu haben! Stattdessen musste ich dich aufhalten!.. Du humpelst wieder Levi! Aber das ist gerade mal die Spitze des Eisbergs! Ich mein, du hast sogar ernsthaftes Interesse an ihr gezeigt! Ganz zu schweigen von diesen Berührungen in ihrem Zimmer! Also sag es mir endlich. Was hier los ist?" Sein Blick liegt bohrend auf mir und seine Stimme ist so fordernd, wie ich es selten bei ihm gehört habe. Schliesslich fluche ich leise, stütze meinen Ellenbogen auf den Tisch und fahre mir mit beiden Händen seitlich durch die Haare. 

"Ich weiss es nicht.. Okay!?" sage ich schließlich energisch und starre vor mir auf die Tischplatte. "Alles was ich weiss ist, dass ich das Gefühl habe sie zu kennen.." wieder fluche ich leise vor mich hin, als ich es mir eingestehen muss. "Seid sie in mein verdammtes Zimmer gestürmt ist, kriege ich sie einfach nicht mehr aus dem Kopf... Fuck!" fluche ich; springe frustriert von meinem Stuhl auf und tigere nervös durch mein Zimmer. "..Und weißt du was? Unser Gespräch gestern war nicht mal Positiv! Wir haben uns im Grunde nur angeschrien, bis sie gehen wollte und gestolpert ist." Wieder knurre ich und schnaufe einmal angespannt durch um mich zu beruhigen. "Eigentlich wollte ich sie nur auffangen.. Aber.. Als ich sie hielt.." Ich stocke kurz. "Ach.. ich weiss auch nicht!" Ich grüble einen Moment bis mein Blick über meinen Laptop fliegt.
"Doch das aller Beste an der Sache... Mein scheiss Postfach läuft über vor Arbeit und trotzdem kann ich an nicht anders denken, als daran was in diesem Moment in ihrem Zimmer passiert." Als mein Blick auf Erwins grinsende Miene fällt, bleibe ich kurz stehen und funkle ihn wütend an. "Sag bloß du hast Gefühle entwickelt.." sagt er neckisch während ich ihn nur anzische "Tch!.. Mach dich nicht lächerlich. Ich kenn sie doch gar nicht." Doch Erwin scheint wirklich belustigt. "Nein.. ich meine nicht spezifisch! Sondern ganz allgemein.." Wieder bleibe ich abrupt stehen. "Ist das ein Witz für dich?" zische ich in sein breites Grinsen. Doch dann wird er endlich wieder ernster. "Levi.." beginnt er jetzt mit ruhiger sachlicher Stimme. "Selbstverständlich ist das nicht witzig! Als dein Manager kann ich dir nur eins sagen.. Du kennst deine Verträge genauso gut wie ich. Als Leadsänger.. Keine Romanzen.. Keine Eskapaden. Allein dieses Foto hat gravierenden Schaden verursacht und die PR Abteilung hat alle Hände voll zu tun um die Wogen zu glätten. Mach es also bitte nicht noch schlimmer! Halt dich von ihr fern, oder Belle reisst dir den Kopf ab." Dann kommt er auf mich zu und legt mir seufzend seine Hand auf die Schulter.
"Aber als dein Freund.." Er sieht mir aufmunternd in die Augen. "Ich habe dich noch nie so gesehen Levi.. Du magst sie! Das ist mehr als offensichtlich. Also: Du weisst nicht was es ist?! Macht nichts! Dann finde es heraus! Geh, rede und verbringe etwas Zeit mit ihr, bis du weisst was los ist.. Vielleicht machst du dich ja vollkommen umsonst verrückt!"






Levi x Reader Ausflug ins ParadiesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt