Levi x Reader Ausflug ins Paradies

Das Bankett

Es ist mitten in der Nacht, als ich durch das schwache Licht wach werde. Wie vermutet liegt auch Levi wach im Bett.
"Sind es die Kopfschmerzen?" frage ich ihn offen heraus. Ich fühle mich etwas dumm das ich bis jetzt nie darüber nachgedacht habe, das er sie vermutlich auch hatte.
Seine Augen sind jedenfalls leicht zusammen gekniffen und seine Mimik angespannt.
"Mikasa hat sie jedenfalls.." ich grüble einen Moment. "Ich frage mich ob Kenny..." dann schweige ich bei seinem überraschten Gesichtsausdruck.

"Darf ich etwas ausprobieren?" frage ich eher aus Höflichkeit, denn gleichzeitig springe ich bereits aus dem Bett.
"Wer ist Mikasa?" fragt er hinter mir her und ich antworte aus dem kleinen Badezimmer. "Unwichtig.. Das ist Zukunftsmusik." Dann komme ich zurück und setzte mich zu ihm auf Kopfhöhe. Ich deute ihm seinen Kopf in meinen Schoss zu legen, doch stattdessen setzt er sich nachdenklich auf.
"[V]?" Verwundert mustere ich ihn, als mir der unsichere ernste Ton in seiner Stimme auffällt.
Als Antwort sehe ich ihn lediglich fragend an und lege meinen Kopf schief. Levi dreht nur leicht den Kopf in meine Richtung. Bei seiner Frage blickt er nachdenklich übers Bett.
"Du scheinst auch ein paar Dinge über Kenny zu wissen... Weisst du, ob... Ist er mein..."

Sachte lege ich ihn eine Hand auf die Schulter.
"Wenn du es wirklich wissen willst, kann ich dir diese Frage beantworten.. Aber du wirst auch die Möglichkeit bekommen, ihm diese Frage selbst zu stellen.."
Er zögert einen Moment, dann dreht er seinen Oberkörper zu mir um und sieht mir in die Augen.
"Ich will es wissen!" Nickend antworte ich. "Du bist tatsächlich mit ihm verwand... Aber er ist nicht dein Vater."
"Sondern?" hakt er sofort hinterher. "Er ist dein Onkel.. Der Bruder deiner Mutter."
Aufmerksam beobachte ich ihn. "Wieso hat er mich dann zurück gelassen?"

Ich seufze. "So genau weiss ich das nicht. Er hat damals versucht deiner Mutter von einem Schwangerschaftsabbruch zu überzeugen..." Aufmunternd lächle ich ihn an. "Aber deine Mutter wollte dich um jeden Preis.." Ich mache eine kurze Pause, als ich seinen veränderten Ausdruck mustere.
"Ich glaube er hat versucht, sie so gut es ging zu unterstützen... Wahrscheinlich hat er dich nur wegen ihr, nach ihrem Tod, unter seine Fittiche genommen.
Vielleicht war ihm nur wichtig, das du lernst dich alleine durchzuschlagen... Vielleicht wusste er, das sich deine Mutter ein besseres Leben für dich gewünscht hatte, als er dir zeigen konnte...
Ich glaube jedenfalls, dass er sich für eine schlechte Vaterfigur hielt."

Wieder beobachte ich seine Reaktion. Als er sich wieder weg dreht und nachdenklich den Kopf senkt nehmen seine Augen einen traurigen Ton an. Da beuge ich mich zu ihm vor und umarme ihn tröstend von hinten.
Meine Arme sind weit um seinen Hals gelegt und mein Kinn ruht auf seiner Schulter.
Wahrscheinlich spiegelte seine Reaktion nur einen Bruchteil von dem, was tatsächlich in ihm vorging. Sanft ziehe ich ihn wenig später zurück aufs Bett und seinen Kopf auf ein Kissen in meinem Schoss.
"Ich weiss nicht genau was die Kopfschmerzen auslöst, aber vielleicht hilft es ja."
Ich creme mir die Hände ein und gleite langsam mit meinen Fingern über seine Stirn und Schläfe. Etwas skeptisch folgt er meinem Deuten die Augen zu schliessen. Doch schon kurz darauf entspannen sich seine Muskeln und sein Kopf liegt locker auf den Kopfkissen. Stück für Stück weite ich die kleine Massage über die angrenzenden verspannten Muskelpartien aus.
Dabei lasse ich mir Zeit und schon kurz darauf kann ich seinen gleichmässigen tiefen Atem hören.
Als mir klar wird, das er eingeschlafen ist muss ich einfach grinsen.
Für einen Moment mustere ich sein entspanntes Gesicht. Vorsichtig versuche ich unter dem Kissen weg zu rutschen, als Levi sich auf die Seite dreht.
Seine Arm schiebt sich hoch zu meinen Schenkel und bleibt dort entspannt ruhen.

Hmm.. Das war es wohl mit vorsichtig weg rutschen. Also greife ich nach meinem Kissen und stopfe es mir in den Rücken.
Als ich merke das er unruhiger wird, streiche ich mit meinen Fingern erneut über seine Schläfe und hinein in seine Haare.
Die restliche Nacht ist etwas ungemütlich von der Haltung aber irgendwie döse ich doch wieder weg.