Kapitel 71

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Stephan, Jimmy und Thomas kamen auf mich und Siegmund zu.
Wir waren inzwischen auf der Polizeistation.

,,Wo ist Jackson?" fragte uns Jimmy der besorgt aussah.
,,Er gibt gerade seine Aussage ab" antwortete Siegmund und schaute danach zu mir.
,,Wir haben unsere schon abgegeben".
,,Gut" meinte Thomas und lehnte sich an die Wand.

Ich starrte auf den Boden und sagte kein einziges Wort. Stephan schien es zu bemerken, weswegen er mich fragte, wie ich mich gerade fühlte. Ich antwortete nicht.
Das Geschehene wollte einfach nicht mehr aus meinem Kopf gehen. Ich konnte immer noch das Feuer vor meinen Augen erkennen.

,,Lisa, soll ich dich nach Hause bringen?" fragte mich Stephan, der sich vor mich gekniet hatte und mich besorgt anschaute.
,,Nein danke" sagte ich abwesend und wendete meinen Blick nicht vom Bodem ab.

Thomas legte eine Hand auf meine Schulter, was mich etwas beruhigte.
,,Soll ich die was kaufen? Ein Wasser oder vielleicht Schokolade?" fragte er mich.
,,Jungs, ich brauche wirklich nichts. Ich möchte nur hier auf Jackson warten" sagte ich leicht lächelnd, um ihnen zu zeigen, dass es mir gut ging, auch wenn es nicht der Fall war.

Sie sind alle echt süß und sorgen sich für mich, aber gerade brauche ich wirklich nichts.

Als endlich die Türe neben uns auf ging, stand ich sofort auf und ging auf Jackson zu.
Er kam gerade mit einem Polizisten raus, der ihm Handschellen angelegt hatte?

,,Jackson?! Warum hast du Handschellen an?!" fragte ich, während in meinem Kopf hunderte von antworten durch gingen.
Er schaute mich nicht an und murmelte nur ein ,,Tut mir leid Lisa" was, aber noch zu hören war.

,,Fräulein, lasst uns bitte durch" meinte der Polizist, aber ich schüttelte meinen Kopf.
,,Nein, erst wenn ihr die Handschellen abmacht und wir nach Hause gehen" sagte ich, während sich die ersten Tränen in meinen Augen bildeten.
,,Fräulein, ich will es nicht wiederholen"
,,Komm Lisa" sagte Jimmy und zog mich nach hinten.
,,Nein ich will nicht" sagte ich und versuchte mich aus dem Griff von Jimmy zu befreien.

Der Polizist führte Jackson weg. Dabei schaute er kurz nach hinten zu mir und unsere Augen trafen sich.
Das gab mir genug Kraft, um mich von Jimmys Griff zu befreien und um Jackson hinter her zu rennen.
Die anderen folgten mir auch sofort.

Als wir draußen ankamen, sah ich, wie sie Jackson gerade in ein Polizeiauto setzten wollten.

,,Nein, nein, nein, nein" sagte ich und rannte auf sie zu.
,,Was machen sie da? Er hat nichts getan!" sagte ich und hoffte irgendwie Jackson zu retten.
,,Mein Kind, es gibt Dinge die du noch nicht weißt und das sollte auch erstmal so bleiben. Zerbrich dir deswegen nicht den Kopf darüber und geh Hausaufgaben machen. Lass die anderen Sachen, den Erwachsenen regeln. Haben wir und verstanden?"
,,Nein!"
,,Warum bist du jetzt so Sturköpfig? Du siehst doch aus wie ein schlaues Mädchen"
,,Dann bin ich halt Sturköpfig! Was möchten sie jetzt machen? Mich auch verhaften, obwohl ich unschuldig bin? Sie sollten..." mehr konnte ich nicht sagen, denn Jimmy zog mich weg.
,,Tut mir leid Officer, sie kann manchmal so sein".

Jimmy zog mich zu den anderen, während der Polizist sich auch in den Wagen setzte.
Ich schaute zu Jackson, der auf den Boden blickte.
Und als das Auto seinen Motor startete, schaute mir Jackson ein letztes mal in die Augen.

Ich began zu heulen. Das Polizeiauto began loszufahren. Ich heulte mehr. Mein Kopf wollte es nicht wahr haben.

Ich riss mich von Jimmys Griff und began dem Wagen hinter her zu rennen.

,,Jackson!" schrie ich so laut ich konnte, aber nichts passiert.
Durch meine Tränen begann ich verschwommen zu sehen, was dazu führte, dass ich stolperte und hin flog.

Ich saß heulend auf der Straße und schaute dem immer kleiner werdenden Wagen hinter her.
,,Jackson!" schrie ich ein letztes mal, in der Hoffnung er würde neben mir auftauchen.

Thomas rannte auf mich zu und kniete sich vor mir nieder.
,,Lisa, geht es dir gut?" fragte er mich besorgt und leicht außer atem.
Ich schüttelte meinen Kopf während sich immer mehr Tränen bildeten.

,,Komm lass uns dich nach Hause bringen"
,,Nein, ich will nicht! Ich will zu Jackson! Er ist unschuldig" sagte ich heulend und versuchte mich zu beruhigen.
,,Wir wissen alle das er nichts getan hat, aber für die Polizei sieht es nicht so aus. Du musst dir keine Sorgen um ihn machen. Jackson geht genauso schnell aus einer Scheiße raus, wie er auch da rein geraten ist. Und außerdem hat er noch uns. Dachtest du wirklich, würden ihn einfach so gehen lassen? Er ist wie unser Bruder und wenn ihm was passiert, ist es so als wäre uns was passiert. Wir werden Jackson einen starken Anwalt holen und er ist sofort wieder draußen. Aber dafür musst du jetzt erstmal nach Hause gehen und dich ausruhen. Wenn du Zeugenaussagen gibst, brauchen wir dich beim klaren Verstand. Es bringt Jackson nichts, wenn du dir deinen Kopf zerbrichst."

Ich nickte und wischte mir die Tränen weg. Thomas half mir hoch und wir gingen zurück zu den anderen, bevor sie mich nach Hause fuhren.

Die Sklavin des Bad BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt