„Nanu, wen haben wir denn da?"

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POV Inéz

Ares hat mir ein Badetuch hingeschmissen und mir auf seine beschissen dominante Art befohlen, ich solle aus dem Zimmer verschwinden.

Das tue ich jetzt auch, obwohl mir ein jeder Schritt enorme Überwindung kostet. Alles schmerzt und ich will gar nicht daran denken, was ich vor wenigen Minuten noch in meinem Mund hatte. Er ist ein Unmensch, abscheulich und rein gar nichts von alledem tut ihm im geringsten leid.


Ich spüre wie sehr er Menschen quälen will.

Er liebt Angst, alles Abstoßende.

Er beraubt dich deines Glücks, deiner Träume und lacht dabei. Er lacht so grauenhaft, messerscharf, tyrannisch. Ein Ekel, eingehüllt in einem pechschwarzen Alptraum.

Er zwingt sich noch nicht einmal dazu, seine warme Seite auszuschalten. Rennt nicht vor Empathie weg oder kann irgendeine Art von Gnade walten lassen.

Er ist von innen heraus eiskalt und unheimlich gefährlich.

So gefährlich, dass mir allein bei dem Gedanken an ihm kotzübel wird und ich mich kraftlos die Gänge abtaste, unwissend wohin ich gehen soll.

Kein einziges Mal war ich hier außerhalb seines Zimmers. Nichts hier kenne ich und auch nichts davon will ich kennenlernen. Rauskommen, frei sein, das ist alles was ich mir von Herzen wünsche.

Rennen, bis ich vor Erschöpfung sterbe und an neu gewonnener Freiheit wieder zum Leben erwecke. Ich sammele meine letzte Kraft und renne durch die kaum beleuchteten Gänge, alle paar Türen checke ich zur Sicherheit ab, ob sie ins Freie führen.


Nein. Nein. Nein. Alles sind bloß vollgestellte Räume mit Akten, Betten, Käfigen und ich glaube wenn ich hier noch länger bleibe, mich jemand erwischt, dann werde ich erneut hinter Gitter verderben und mir wünschen ich sei tot.


Ich will nicht tot sein, solange ich hier renne.

In der Hoffnung, einmal rauszukommen.

Für meine Freiheit, würde ich alles und jeden zurücklassen. Selbst Seth.

Ich weiß, das klingt hart, aber am Ende tun mir alle weh und nur ich kann mich retten und mich glücklich machen....egal ob Seth noch lebt, egal ob er mich damit ein Stück glücklicher machen würde, niemals würde es reichen, um mich am Leben zu halten.


Keiner kann mir mehr helfen, jetzt muss ich mir selbst helfen, mich selbst retten. Irgendwann und irgendwie werde ich es schaffen, ich spüre das.


„Nanu, wen haben wir denn da?" Tot. Ich bin tot.


(Voten nicht vergessen & was denkt ihr, wer Inéz da überrascht?)

Erlöse mich von dem BösenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt