Erlöse mich von dem Bösen

Jaro kifft

POV Seth

Wir schlendern nun schon zum zigtausenden Mal durch diese Galerie. Nein, wirklich.....so langsam wirkt das verdächtig.
Mein Hier-ist-was-faul-Detektor hämmert wie wild gegen meine innere Schädelwand.

Inéz schaut zwar in die Richtung der Bilder, aber sie schaut sie nicht an, sondern starrt durch sie hindurch. Sie starrt ins Leere und kann dabei keinen bestimmten Punkt fokussieren. Sie schwankt von rechts nach links, immer wieder prallt sie gegen eine Wand und stemmt sich unsicher ab. Sie holt dann Schwung aus und versucht gerade zu laufen. Irgendwie scheint es ihr nicht zu gelingen.

„Inéz, was wird das? Das hier ist kein Ort für Spielchen." Sage ich streng, sage ich wie ein Daddy. Mir wird selbst ganz komisch.

„Und ob hier ein Ort für Spielchen ist...", sie springt desorientiert in meine Richtung, schnappt sich meinen Gürtel und versucht ihn zu öffnen. Sie macht das zappelig und gierig, doch bekommt es nicht hin.

„Äh Inéz, die Schnalle ist weiter rechts." Versuche ich sie auf den -wortwörtlich- rechten Weg zu bringen.

Ihre schönen Finger wandern allerdings nach links und nur umso weiter weg von meiner GOTTVERDAMMTEN GÜRTELÖFFNUNG!!

„Das andere rechts Inéz." Sie schaut mich nur verdutzt an und kichert. Ihre Hand schlägt sie vor den Mund und setzt einen überraschten Welpenblick  auf.

„Mach' du doch den Gürtel selbst auf......

...daddy." Sie wird rot, kichert wie ein kleines Mädchen und rennt davon.

Hat sie mich wirklich Daddy genannt? Das ist heute bereits das zweite Mal.....sie hat's aber nötig.
Verwundern tut es mich nicht, bei ihrem beschissenen Vater.
Da hätte jeder ein Vaterkomplex.

Das erinnert mich irgendwie an Jaro.

~Rückblick

„Ey man, wie war der F*ck? Hast du sie von hinten genommen? Oder Standard oder vielleicht mit Zusatz, Beine über die Schulter? Fuck das ist auch geil...", ich nehme einen weiteren Zug und genieße die geile Atmosphäre. Qualm, gute Laune, laute Musik, geile nackte Ärsche...volle T*tten.

Jaro kifft. Das tut der Frauenheld doch ständig. F*cken und weiterschicken, der Penner ist eine Maschine!
„Ich bin zu stoned gerade...Seth? Bist du das? Ich sehe nichts als einen perversen alten Sack vor mir, der gerade seinen Sch*anz von Charité gelutscht bekommt." Er schüttelt den Kopf und versucht sich auf Charité's bewegenden Kopf zu fokussieren. Wenn mein Zeug so wirkt wie es soll, dann sieht er gleich drei Charité's, die es mir besorgen.

Ich lache und ersticke fast daran.

„Das mit Charité kannst du noch gut erkennen, aber ich bin kein alter Sack... fuck ich bin in meinen besten Jahren!!" Ich kippe die Shots herunter, als wäre es Wasser. Einen nach dem anderen, während Charité nicht von mir lässt... da unten sieht sie gut aus, so zwischen meinen Beinen. Gierig an meinem Gl*ed nuckelnd.

„Happy Birthdayyy tooo youuu.. happy Birth-..", Jaro übergibt sich über den sündhaft teuren Teppich.
Alle Partygäste schauen mich an und erwarten jetzt bestimmt von mir, dass ich die Party abbreche und ihnen die Reinigung anrechne. HEUTE NICHT!

„Egal man, heute werden keine Kosten gescheut. Selbst den angekotzten Teppich gebe ich aus!!" Brülle ich und vergrabe meine Hände in Charité's Haaren, damit ich das Tempo angeben kann.

Die wilde Meute beginnt anerkennend zu klatschen und einer der Typen, Carlos, gibt Charité einen Klaps auf ihren Arsch. Sie lu*scht natürlich fleißig weiter, lässt sich nicht beirren. Sie ist ein Profi.

Ich will 22 bleiben, die Zahl klingt mies geil. Sie heißt so viel wie, du bist noch jung und knackig, aber gleichzeitig stehst du mitten in deinem Leben und kannst von dir behaupten, dass du bereits viele Erfahrungen gesammelt hast.

„Seth...Seth?" Jaro setzt sich neben mich und legt eine Hand um meine Schulter.

„Ja was willst du, du Heulsuse?" Amüsiert klopfe ich auf seinen Oberschenkel.

„Ich will was neues, was erfrischendes. Ich will mit einer f*cken, die mich unter Kontrolle hat, verstehst duuuu?"

„Was meinst du? Und nein, ich verstehs nicht."

„Ich will mal gef*ckt werden und nicht immer f*cken. Ich bin sooo schrecklich allein, ich will umsorgt werden von meiner ganz eigenen Momm-..."

„Jaro? Du bist zu geil, wenn du nicht bei Verstand bist." Lache ich ihn aus. Er dreht sich weg und pennt auf der Couch ein.

„Soll ich Jaro auch ....?" Fragt mich Charité. Ich schüttele den Kopf. „Was Jaro jetzt braucht, ist Schlaf. Der ärmste träumt von mommys." Ich rolle ironisch die Augen und pfeife.

~Rückblick Ende

Normalerweise bin ich ja für Versteckspielchen zu haben, doch gerade will ich nichts anderes, als meine Energie zu sparen. Wer weiß, vielleicht vögel ich gleich meine Französin und dann sollte ich in Bestform sein.

„Such' und finde michhhhhh." Höre ich ihre süße Stimme durch die papierähnlichen Wände trällern.

„Na schön, doch wenn ich dich finde, bevor ich bis 10 gezählt habe... dann kannst du was erleben junge Dame." Ach was soll's, dann haben wir eben jetzt schon etwas Spaß. Seth Soarez ist doch immer in Bestform.

„1." Beginne ich laut zu zählen.

„2." Ich laufe drauf los.

„3." Hinter der Statue ist sie schonmal nicht

„4." Ja fuck, hinter der wohl auch nicht.

„5." Ich lege einen Gang zu.

„6." Meine Schritte werden fester und...

„7." ...ich biege um die Ecke ins Atelier.

„8." Dort steht meine Französin, mit dem Rücken zu mir.

„9." Sie wickelt den Mantel auf und entblößt sich, vor den Augen des Gemäldes. Vor den Augen der Männer, die darauf abgebildet sind.

„10. HAB ICH DICH!" Ich hebe sie in die Lüfte und schüttele dabei vorwurfsvoll den Kopf.

„Also erstens, wieso dürfen diese Männer deinen nackten Körper bestaunen? Hab ich es diesen Schmarotzern erlaubt? Und zweitens, das wird Konsequenzen haben."

„Bitte Daddy!" Keucht sie in meinen Armen und der Geruch von starkem Alkohol steigt mir in die Nase. Aber natürlich, der Taxifahrer, das geheime Fach unter seinem Lenkrad, die volle Ouzo-Flasche, die jetzt leer ist und aus ihrem Mantel lugt.

Sie ist besoffen.

„Wie findest du das Museum?" Frage ich sie.

„Hässsslichhhhh." Antwortet sie kichernd.

Gut. Diese Antwort wollte ich hören.

(Danke für's Lesen <3 Gerne Votes dalassen ;)