Erlöse mich von dem Bösen

Ich bin doch hetero??

POV Spice

„Haben Sie heute Abend eigentlich schon etwas vor?" Richte ich mich an die exotische Schönheit, mit dem unterdrückten Wissen, dass ich heute Abend längst andere Pläne habe. Pläne, die die Zukunft verändern können und von höchster Wichtigkeit sind.

Und doch kann ich nicht ignorieren, wie sehr mich dieses verdammt markante Schlüsselbein verführt.

Ja definitiv...ich bin längst nicht mehr bei Sinnen.

Andere finden einen großen Arsch anziehend, einen weiblichen Körper und volle Lippen. Versteht mich nicht falsch, das alles hat Luciana zu bieten und doch ist da etwas an diesem Schlüsselbein, das mich fasziniert.

Was war in meinem Drink drin?
Ich muss bei der Sache bleiben Herr Gott nochmal!!?

„Tatsächlich habe ich bereits ein Date mit einem Kunden von Mr.Soarez, der bestimmt vermögender als Sie ist."

Aha.
Beeindruckt mich nicht.
Mir kann dieser Schwachmat nicht im geringsten die Stirn bieten.

Selbst wenn er seinen Schwanz nach dem Wasser lassen mit Geldscheinen abtrocknet, wird er dabei nicht so gut aussehen wie ich es täte.

Und noch viel wichtiger...was haben die Scheine denn getan, um sein mickriges, schlechtestes Stück zu verdienen?!

„Soso und Sie sind sich sicher, dass dieser Jemand heute keine Absage von Ihnen bekommt?"

Ich beiße mir auf die Unterlippe, als mir noch in derselben Sekunde auffällt, dass das an Frauen erotischer als an Männern aussieht.

Wirke ich auf Luciana jetzt wie ein Möchtegern, der seine eigenen verführerischen Methoden auspackt und dabei so von sich selbst überzeugt ist, dass er nicht einmal begreift wie lächerlich sein Verhalten tatsächlich aussieht?

Oder noch schlimmer...wirke ich auf Luciana wie ein Mann des anderen Ufers, der auf Zwang eins auf hetero macht?

Diese Ironie.
Ich bin doch hetero.
Vielleicht sollte ich mich dann auch dementsprechend verhalten.

Was macht Seth noch gleich, wenn er eine ins Bett kriegen möchte? Achja genau, er spielt Mr.Desinteressiert und das in Kombination mit einem schwarzen Anzug, verflucht todesnahen Narben und stechend blauen Augen.

Ich bin leider weder desinteressiert an Luciana, noch wirke ich so.

Meine braunen Augen mögen vielleicht nicht wie ein aufreißender Ozean glänzen, aber in der Sonne ergibt das einen schönen Honigton habe ich mal gehört.

Man macht eben das Beste aus dem was man hat.

Und das dann noch in Kombination mit einem dunkelblauen Anzug und meinen kurzen blonden Haaren, gibt schon was her.

„Worüber denken Sie denn die ganze Zeit nach? Ihr Blick ist so ... so unergründlich." Luciana kaut interessiert am Ende ihres langen, harten Bleistifts und mein Mund wird staubtrocken.

Lang und hart UND Luciana.
Alles ganz nach meinem Geschmack.

„Ich dachte nur darüber nach, was einem Mann wie mir fehlt, um eine Dame wie Sie von mir zu überzeugen. Auf dass Sie diesem Niemand eine Absage erteilen und erleben, was ein einziger Abend mit Mr.Spiciano im Leben einer Frau verändern kann."

Sie reißt die Augen überrascht auf und möchte zum Sprechen ansetzen, als ich ihr den Zeigefinger auf die vom Lippenstift feuchten Lippen lege.

„Pscht. Sagen Sie nichts und genießen Sie den Anblick eines Gentlemans, der Sie auf Händen tragen und Ihnen die Welt zu Füßen legen würde." Ich atme einmal tief aus und halte den intensiven Augenkontakt, mit dem triumphierenden Gefühl eine Machtansage gehalten zu haben, die bestimmt der einen oder anderen Frau den Kopf verdreht hätte.

Doch ob Lucianas Kopf in diesem Moment verdreht wurde oder sie einfach nur die Klappe hält, um mich nicht lauthals auszulachen, lässt sich noch nicht sagen.

„Ich- ich weiß nicht was ich sagen soll." Sie beißt sich auf die Unterlippe und ich bestätige meine vorher aufgestellte Theorie.

„Heben Sie sich Ihre Zunge", ich räuspere mich „ich meine Ihre Worte für den heutigen Abend auf. Ich bin gespannt auf unseren gemeinsamen Austausch." Von Körperflüssigkeiten.

Sie zwinkert mir frech zu und ich weiß nicht ob dass an dem Drink liegt oder ob ihr Blick tatsächlich gerade preisgibt, wie gern sie meinen Schwanz in sich pulsieren fühlen möchte.

„Für was kann meine Zunge denn noch in Einsatz kommen mein Hübscher?" Ihr schwarzes Kleid rutscht langsam aber immer mehr hinunter, heilige Mutter.

„Das kann ich Ihnen gerne zeigen."

Und ehe ich sie packen kann und ihrer Zunge den Eingang zum Paradies zeigen kann, klingelt mein Telefon in der Hosentasche.
Ich blicke Luciana entschuldigend entgegen und rege mich über das verdammt beschissene Timing auf.

„Ja, wer stört denn?" Spreche ich genervt, aber gespielt überheblich in den Hörer hinein.

„Du störst und zwar den Plan. Mach' dich an die Arbeit Spice oder ich versohle dir den Arsch." Schreit mich Zéni von der anderen Seite der Verbindung an und mein Herz setzt aus.

„Ficken kannst du sie auch noch später, wenn ich mit dir ein für alle mal fertig bin beschissener Dreckskerl!!"

Fuck! Sie hat das ganze Gespräch durch mein kleines Tongerät verfolgen können.

Ich bin so gut wie ein toter Mann.
Wenn der Auftrag hier erledigt ist, schaufele ich mir eigenhändig mein Grab.

// was sagt ihr zum Kapitel?

Und was denkt ihr hat Zéni mit Spice zu tun??

Mögt ihr Luciana?

Voten nicht vergessen meine Goldschätze 🎀