Leg dich ins Bett⚠️

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POV Inéz

Ich sitze hier.

Die staubige Uhr im Waldhaus tickt.

„Tick Tack. Tick tack." Schnalzt Ares vor sich hin, während er konzentriert etwas vorbereitet. Ich kann in dieser Dunkelheit nicht erkennen, was genau er im Schilde führt, aber das metallische Klimpern jagt beängstigende Schocks durch meinen Körper. Der Mondschein leuchtet verräterisch durch das Fenster hinein und reflektiert silberne Gegenstände, die sich wohl alle direkt greifbar vor Ares befinden und von ihm entzückt betrachtet werden. Ich weiß nicht was er jetzt mit mir vor hat, aber ich habe größere Bedenken darüber, was er mit sich selbst anstellt, wenn er sich noch weiter in seine Psychospielchen hineinsteigert. Er wirkt verändert. Keine Ahnung, ob er diese Show abzieht, um mich zu verschrecken oder ob er seit dieser Bombe einen Charakterumschwung durchlebt hat. Ich hatte immer gedacht, dass es nicht schlimmer kommen kann, aber hier gefesselt zu sitzen, während Ares nicht einmal selbst weiß was er vom Leben möchte und sich verdammt unberechenbarer benimmt, als alle letzten Monate zusammen, übersteigt jede Vorstellungskraft.

Ich versuche mir das Husten zu unterdrücken, weil er mich bestrafen würde und weitere Erniedrigungen hält mein Körper nicht aus. Ihn zu stören, während er dort hinten seine Intrigen schmiedet, könnte nur ein schlimmeres Ende für mich verheißen. Wenn ich schon sterben muss, dann lieber nicht unter Ares Griffen, wenn er wild vor Wut ist.

Es ist ja nicht so, als könnte ich mir gerade selbst helfen oder? Das einzige, dass ich für mich tun kann, ist, die Lippen verschlossen zu halten, bis er mir erlaubt zu sprechen oder meine Handgelenke weiter blutig ins Seil zu sägen, ohne mich befreien zu können.



~Rückblick vor ein paar Wochen:

Ich verweile seit Stunden im Badezimmer und versuche mich davon abzuhalten, meinen Kopf in die Badewanne zu tunken und ihn nicht mehr herauszunehmen. Die Seife ist mittlerweile leer, mein Körper oberflächlich sauber und bereit für ihn. Es ist doch immer dieselbe Prozedur, ich muss mir nicht vormachen, verschont zu werden von diesem Stück Scheiße.

Es klopft an der Tür, weshalb ich von einem Bediensteten ausgehe, der trotz Ares negativer Einflüsse, genug Anstand besitzt, um nicht einfach ins Badezimmer zu stürmen ohne jegliche Vorwarnung.

„Du darfst heute bei mir im Bett schlafen."

Ares schaut kurz auf meinen nackten, tröpfelnden Körper herunter und dann wieder hinauf zu meinen Augen. Lange verweilt sein ungewöhnlich ruhiger Blick auf mir, bis er wortlos wieder verschwindet.

Ich weiß nicht was mich mehr verwundern soll. Sein Anklopfen oder dass er zur Abwechslung mehr Interesse an meinem Gesicht, als meinen Körper gezeigt hat. Er hat mich zwar auf seinem Bett gefickt und dass schon unzählige Male, aber dort schlafen hat er mir nie erlaubt. Hat er laut seiner Hausmädchen sogar noch nie jemandem gestattet.

Wie soll ich also dieses veränderte Verhalten einstufen? Als noch gefährlicher oder einen Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht kann er doch Vertrauen zu mir aufbauen und wenn es so weit ist, könnte ich bei passender Gelegenheit vielleicht sogar verschwinden.

Ich schwinge mir ein Badetuch um den Körper und trete aus dem Badezimmer heraus. Mit vorsichtigen Schritten folge ich dem unheimlichen Gang bis zu seiner Zimmertüre. Sie steht heute offen. Heute ist alles mehr als nur eigenartig.

„Komm ruhig herein halbe Französin, ich beiße schon nicht." Gute Lüge. Beißen gehört sonst zu einer seiner Lieblingsspielchen. Trotzdem weiß ich, dass ich gehorchen muss, vor allem an einem Tag wie diesen, wo Ares Manns genug war, um anzuklopfen.

Erlöse mich von dem BösenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt