Kapitel 20 - Ein romantischer Jahrmarkt-Besuch

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„Aufstehen, ihr Schlafmützen!", schrie uns Kuroo fröhlich entgegen und öffnete die schweren Vorhänge, die das Zimmer komplett ins Dunkle getaucht hatten. Wie konnte er schon so fit und munter sein, nachdem er den ganzen Abend gesoffen hatte? Und vor allem, warum weckte er uns überhaupt? Es war doch noch nicht mal mittags oder doch? Ich griff über Kenma hinweg nach meinem Handy und linste müde auf das Display, welches mir die Uhrzeit verraten sollte. Erschrocken stellte ich fest, dass es schon 15:00 Uhr war. Ich schlug die Decke zurück und wollte aufstehen, als mich zwei Arme zurück in eine Umarmung ziehen wollten. „Kenma, lass mich bitte los. Ich muss nach Hause. Mit meinen Eltern war abgemacht, dass ich um 15:30 Uhr zurück bin, weil wir noch auf den Jahrmarkt gehen wollten. Und da ich gerne noch duschen möchte, bevor wir losfahren, muss ich wirklich so schnell wie möglich gehen." Ich schlängelte mich aus seinen Armen, stand auf und rannte ins Bad, um wenigstens eine kurze Katzenwäsche zu machen. Als ich zurück ins Zimmer kam, sah ich wie Kuroo Kenma mal wieder aufzog. „Oi, Kenma, wieso ist dein Hemd offen? Hatten du und Sakana etwa Spaß letzte Nacht?" „Das geht dich gar nichts an.", blaffte ich ihn an. „Sei nicht immer so neugierig, Kuroo.", fügte ich noch hinzu, diesmal etwas sanfter. „Okay, okay, ganz ruhig, Kleine.", entgegnete Kuroo mit erhobenen Händen. „Aber, dann brauche ich ja nicht zu fragen, ob du noch etwas essen möchtest, bevor du gehst, wenn ich das richtig verstanden habe." „Ja, sorry Kuroo, ich muss wirklich ganz schnell los. Aber danke für deine Gastfreundschaft.", verabschiedete ich mich mit einem Lächeln. „Ich begleite dich noch nach Hause, Tomo-chan. Gib mir 2 Minuten, ja? Dann bin ich fertig.", sagte Kenma freundlich zu mir. „Okay, ich warte im Flur auf dich. Bitte beeile dich." „Ja, ich bin gleich da." Der Puddingkopf hielt sein Wort und kam nach 2 Minuten auch in den Flur gestapft, sodass wir uns gemeinsam auf den Weg zu mir machen konnten.

Pünktlich um 15:30 Uhr erreichten wir mein Haus. „Ohayo, ich bin da!", rief ich aus dem Flur ins Haus hinein. „Tomo-chan, gut, du bist pünktlich. Bist du fertig?", fragte meine Mum und kam zu uns in den Flur. „Nein, ich müsste ehrlich gesagt noch duschen und was essen, wenn das okay ist. Aber ich beeile mich. Ach ja, und darf Kenma vielleicht mit zum Jahrmarkt kommen?" „Klar, sehr gerne, dann können wir ihn noch ein bisschen besser kennenlernen." Meine Mum lächelte Kenma freundlich an. „Hey Tomo, ich gehe dann eben auch noch Zuhause duschen und was essen, okay?" „Okay, wir holen dich dann in einer halben Stunde ab, schaffst du das?", fragte ich ihn. „Ja, bis gleich." „Bis gleich, Kenma." Ich verabschiede ihn mit einem kurzen Kuss auf die Wange und rannte dann sofort ins Bad. Ich duschte so schnell wie ich noch nie in meinem Leben geduscht hatte und zog mir mein Lieblingsoutfit an. Es bestand aus einer schwarzen Cargohose, bei der an den Beintaschen links und rechts sowie am Gürtel Schnallen waren, einem schwarzen, schlichten Crop Top und meinen schwarzen Vans. Ich mochte diese schlichten, meist in dunklen Farben gehaltenen Outfits, auch wenn ich damit, vor allem hier in Japan meistens auffiel. Nachdem ich mich fertig angezogen und meine Haare geföhnt und gebürstet hatte, begab ich mich in die Küche, wo ich mir noch schnell zwei Toastscheiben in den Toaster steckte. „Können wir los?" Das war meine Mum, die ihren Kopf durch die Küchentür steckte. „Gweich...", nuschelte ich mit vollem Mund. „Okay, wir gehen schon mal zum Auto und warten da auf dich." Zur Bestätigung meinerseits streckte ich ihr meine beiden Daumen entgegen.
5 Minuten später saßen wir zu viert, also mein Dad am Steuer, meine Mum auf dem Beifahrersitz und meine Schwester Jun und ich auf der Rückbank, im Auto auf dem Weg, um Kenma abzuholen. Ich freute mich, dass er mitkam, da ich nur zu gut wusste, dass er solche Unternehmungen gar nicht so gerne mochte. Da ich ihm bereits aus dem Auto eine Nachricht geschrieben hatte, dass wir auf dem Weg sind, stand er bereits an der Straße, als wir bei ihm ankamen. „Hallo Mister und Mrs. Sakana. Danke, dass ich mitkommen darf.", begrüßte er meine Eltern, während er neben mir im Auto Platz nahm. „Aber sehr gerne doch, Kenma. Wir wollen doch den Freund unserer Tochter besser kennenlernen.", sagte mein Vater zu unserem Gast. „Wir sind nicht zusammen, Dad.", meckerte ich. „Oh, entschuldige, das wusste ich nicht. Aber deswegen können wir ihn ja trotzdem besser kennenlernen oder etwa nicht?" „Doch klar, ich wollte das nur klarstellen.", kicherte ich.

Ich staunte nicht schlecht, als wir beim Jahrmarkt ankamen. Er war mitten in der Innenstadt von Tokyo, deswegen hätte ich nicht erwartet, dass es so ein großes Gelände sein würde. Es gab viele Fressbuden, durch die ich mich komplett durchprobieren wollte, eine große Auswahl an Ständen, an denen man sein Können im Schießen, Werfen oder Angeln beweisen konnte und einige coole Fahrgeschäfte, wie eine Geisterbahn, einen Twister, eine Schiffsschaukel oder ein großes Riesenrad, mit dem ich auf jeden Fall später zum Sonnenuntergang zusammen mit Kenma fahren wollte. Das würde bestimmt romantisch werden. Jetzt gingen wir aber erstmal gemeinsam mit meinen Eltern und meiner Schwester von einem leckeren Essensstand zum nächsten und aßen uns durch jedes Gericht, das wir finden konnten.
Geschlagene 2 Stunden und fünf runde Bäuche später, ließen wir uns erschöpft auf eine der unzähligen Bänke fallen. Es dämmerte langsam, weswegen ich Kenma in mein Vorhaben, mit ihm auf das Riesenrad zu gehen, einweihte. „Mum, Dad, Kenma und ich wollen eine Fahrt mit dem Riesenrad machen. Treffen wir uns danach wieder hier?" „Ja, alles klar Schätzchen, viel Spaß!", rief uns meine Mum noch hinterher.
Wir stellten uns in die Schlange beim Riesenrad und warteten bis wir eine der, extra für Pärchen geeigneten Gondeln, betreten durften. Auf dem Weg nach ganz oben, hielt das Riesenrad immer mal wieder an, damit Leute ein- und aussteigen konnten. In dieser Zeit konnte man perfekt die Aussicht genießen. Mein Plan ging auf und wir waren passend zum Sonnenuntergang mit der Gondel ganz oben angekommen. Ich kuschelte mich eng an meine Begleitung an und schaute nach draußen. „Wie schön.", entfuhr es mir. „Hmmmm...", brummte Kenma nur zur Bestätigung. Ich nutzte den romantischen Moment und presste meine Lippen auf seine. Der Kuss wurde schnell intensiver, unsere Zungen führten einen unermüdlichen Kampf. Wir lösten uns nach ein paar Minuten schwer atmend voneinander und schauten uns einfach in die Augen. „Tomo-chan, m-m-möchtest du meine Fr-Fr-Freundin sein?", fragte mich Kenma verlegen mit rosanen Wangen. „Sehr gerne, Kenma.", gab ich direkt als Antwort und drückte erneut unsere Lippen aufeinander. „Wow, dann sind wir jetzt wohl ein Paar...", stammelte Kenma. „Ja, das sind wir.", entgegnete ich und kuschelte mich wieder an ihn. Die restliche Fahrt schauten wir einfach nur gemeinsam stumm nach draußen und genossen den Moment. 

Watashi no kanpeki na kara 🐚 - Kenma x OC (18+ Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt