Kapitel 32 - Die Tage bei Mattheo

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Als ich aufwachte, war es noch dunkel. Ich tastete vorsichtig nach der Lampe, die sich zu meiner Rechten auf dem Nachtschrank befinden musste. Ich fand den kleinen Schalter schnell und knipste das Licht an. Ich sah mich um und zu meinem Glück war Mattheo nicht zu sehen. Plötzlich bemerkte ich, dass ich immer noch nackt war und sofort durchfuhr meinen Körper ein kalter Schauer. Allein der Gedanke daran, dass Mattheo mich wieder nackt gesehen und sich mit mir vergnügt hatte, ließ mich kotzübel werden. Ich krabbelte aus dem Bett, ging zu dem überdimensional großen Kleiderschrank und stülpte mir notgedrungen eines von Mattheos Shirts über. Ich bekam Gänsehaut bei dem Gefühl, seine Sachen zu tragen, aber da ich auch nicht meine, von ihm beschmutzte Kleidung wieder anziehen wollte, blieb mir nichts anderes übrig. Da ich auch meine Unterwäsche auf gar keinen Fall jemals wieder tragen wollte, schnappte ich mir noch eine Jogginghose aus dem Schrank und zog sie an. Natürlich war sie mir viel zu groß, aber immer noch besser als nichts.
Mit weichen Knien ging ich zur Tür und öffnete diese vorsichtig. Ich vergewisserte mich, dass ein gewisser Typ nicht in der Nähe war und tapste dann auf Zehenspitzen leise in die Küche, in der Hoffnung, dort etwas Essbares zu finden. Wie nicht anders von meinem Exfreund zu erwarten, war der Kühlschrank randvoll mit Dingen, die ich gerne aß. Mir war bewusst, dass er mich damit kaufen wollte und ich dem Essen eigentlich widerstehen sollte, aber ich hatte so einen Hunger, dass ich nicht anders konnte, als mir den Bauch vollzuschlagen. Natürlich hatte ich kurz daran gedacht, einfach abzuhauen. Doch ich wusste, dass Mattheo dann noch Schlimmeres anstellen würde und zwar nicht nur mit mir. Ich wollte mir gar nicht ausmalen, was er Kenma, Isa und Kuroo antun würde, wenn ich es wagen sollte wegzulaufen und Hilfe zu holen. Also entschied ich mich, sein Spiel über mich ergehen zu lassen und zu warten, bis mich meine Freunde retten kommen würden.

Ich saß gerade auf dem Sofa und schob mir die letzte Gabel Reis in den Mund, als die Wohnungstür aufging und ein betrunkener Mattheo mit zwei freizügig gekleideten, ebenfalls betrunkenen Damen reinkam. Er hatte sie bestimmt in einer unsittlichen Bar aufgegabelt und würde jetzt mit ihnen seinen Spaß haben, wie er es ein paar Stunden zuvor mit mir hatte. Mit dem Unterschied, dass diese Frauen es freiwillig machten, weil es ihr Job war oder sie es einfach nötig hatten. Wer weiß schon so genau, was das Motiv solcher Frauen war.
„Wenn ihr mich kurz entschuldigen würdet, Ladys. Ich habe hier noch was zu klären, bin aber gleich für euch da.", sagte er zu seinen Gästen, nachdem er mich auf dem Sofa sitzen sah und führte sie ins Schlafzimmer. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, taumelte er auf mich zu und ließ sich neben mir ins Sofa fallen. „Du bist ja noch da, Babygirl. Ich hätte gedacht, dass du abhaust, wenn du merkst, dass ich nicht da bin." Mattheo lächelte triumphierend und schlang einen Arm um mich. „Wir wissen beide, dass es Folgen hätte, wenn ich versuchen würde, vor dir zu fliehen.", entgegnete ich ihm. „Da hast du wohl recht, Babygirl. Brav gefällst du mir eh am besten." Er stand auf und bewegte sich in Richtung Schlafzimmer. „Übrigens, du kannst gerne mitmachen, wenn du willst. Andernfalls ist da hinten noch ein Zimmer für dich." Er zeigte hinter mich auf eine Tür, die ich bisher nicht bemerkt hatte. „Danke, ich verzichte gerne auf den „Spaß" mit dir und diesen Nutten.", sagte ich mit einem frechen Grinsen, quälte mich vom Sofa und ging in das Zimmer, auf das Mattheo gezeigt hatte. Ich hörte noch, wie sich die Tür seines Schlafzimmers öffnete und wieder schloss. Dann war es kurz ruhig, aber keine 2 Minuten später, hörte ich lautes, unkontrolliertes Stöhnen. Mir wurde bei dem Gedanken, was Mattheo grade mit den beiden Frauen anstellte, kotzübel. Ich rannte so schnell ich es mit meinen Schmerzen konnte ins Bad und schaffte es noch gerade rechtzeitig, mich über die Kloschüssel zu beugen. Als die Übelkeit ein wenig nachließ, hievte ich mich am Waschbecken hoch und trank einen großen Schluck Wasser. Eine Handvoll klatsche ich mir noch ins Gesicht, bevor ich zurück in das Zimmer humpelte, aus dem ich gekommen war. Eines musste man Mattheo lassen, er wusste, wie man eine Frau befriedigte, denn er hatte mich so hart rangenommen, dass ich vor Schmerzen nicht richtig laufen konnte. Unter anderen Umständen und mit echten Gefühlen, und nicht, wenn man wie ich dazu genötigt wurde, könnte man den Sex mit ihm also wohl als außergewöhnlich gut bezeichnen. Ich wischte den Gedanken beiseite und ließ mich auf das Bett fallen, welches sich in dem schlicht eingerichteten Zimmer befand, schlug mir das Kissen über die Ohren, um das widerliche Stöhnen, welches ich selbst bis hierher hören konnte, wenigstens ein bisschen abzudämpfen und versuchte einzuschlafen. Glücklicherweise fiel ich nur ein paar Sekunden später in einen traumlosen Schlaf.

Die nächsten Tage verliefen eigentlich alle ziemlich ähnlich. Tagsüber verbrachten wir die Zeit meistens damit, Filme zu schauen oder Games zu spielen, nach dem Essen hatte Mattheo seinen Spaß mit mir und nachts brachte er sich irgendwelche Nutten mit, mit denen er dann nochmal seinen Spaß hatte.
Gerade hatte mein gestörter Ex-Freund wieder ein paar Damen zu Besuch, während ich versuchte, den vergangenen Akt mit ihm zu vergessen und endlich einzuschlafen. Plötzlich kam mir eine Idee und ich sprang aus dem Bett. Ich ging auf Zehenspitzen zum Couchtisch, auf dem, wie ich es gehofft hatte, Mattheos Handy lag. Durchschaubar, wie er es manchmal zum Glück war, nutzte er meinen Geburtstag als Code. Ich tippte die Zahlen ein, ging auf die Nachrichten App und schickte meinem Freund den Standort und einen Emoji, durch den er wissen würde, dass ich es war, die ihm da grade schrieb. Außerdem schickte ich auch noch eine kurze Nachricht an meine Mum, dass ich die Tage bei Isa war, damit sie sich keine Sorgen machte. Als die Nachrichten abgeschickt waren, löschte ich sie wieder, damit Mattheo nichts bemerkte, legte sein Handy wieder auf den Tisch und schlich zurück in mein Zimmer. Ich konnte endlich einschlafen, da ich jetzt wusste, dass ich bald gerettet werden würde. Zuversichtlich, dass ich nur noch ein paar Tage aushalten musste, schloss ich die Augen und fiel, wie jede Nacht, in einen traumlosen Schlaf.

Watashi no kanpeki na kara 🐚 - Kenma x OC (18+ Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt