Die Quelle

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"Du hast uns Drogen in den Kuchen gemischt? Bist du wahnsinnig?" Kilian war absolut fassungslos.

"Du musst dich entspannen, Brüderchen. Sonst wird unsere Reise schnell zu einem Horrortrip. Ich werde auf euch aufpassen und wir werden uns zu den Quellen eurer Magie begeben", erklärte Selena ruhig lächelnd. Er war das Gegenteil von entspannt, doch als Kilian sich umsah, bemerkte er, dass nur Silas ebenfalls unzufrieden schien. Alle anderen, Lu eingeschlossen, sahen freudig gespannt aus.

"Ich finde, du hättest uns wenigstens vorwarnen können", sagte er schließlich und beugte sich der Euphorie im Raum.

"Hab ich doch. Du weißt jetzt, dass du Pilze gegessen hast, bevor die Wirkung einsetzt."

Kilian verschränkte ihre Arme vor der Brust und funkelte seine Schwester an. Sie wusste genau, dass es nicht das war, was er gemeint hatte. Doch Sally schenkte ihm ein warmes Lächeln.

"Vertrau mir."

Es war ja nicht so, als hätte er eine Wahl. Also folgte er seiner Schwester mit den anderen zurück auf den Dachboden, wo sie ihre geliebten schwarzen Kerzen entzündete und eine Klangschale zur Hand nahm. Sie setzten sich zu zehnt im Schneidersitz auf den Boden und ließ das Reibholz am Rand der Schale entlangwandern. Sphärische Klänge erfüllten den Raum und Kilian begann tief ein und auszuatmen. Er schloss die Augen und hörte seiner Schwester zu, als sie begann mit sanfter, tiefer Stimme zu sprechen:

"Wir werden mit einer Entspannungsübung beginnen, damit alle sich in einen ruhigen Gemütszustand begeben, bevor wir die eigentliche Reise zum Kern eurer Magie antreten. Ich werde die ganze Zeit auf euch aufpassen, dies hier ist ein geschützter Ort und ihr könnt mir vertrauen, dass ich weiß, was ich tue. Sollte sich trotzdem jemand unwohl fühlen, gebt mir ruhig Bescheid, ich werde alles daran setzen, dass es allen gut geht."

Kilian bemühte sich, seinen Ärger beiseitezuschieben und sich auf den Funken der Hoffnung in seinem Inneren zu konzentrieren. Sally wirkte sehr kompetent und schien schon öfter derartige "Reisen" begleitet zu haben. Sie fuhr fort. Ihre Stimme war ein melodischer Singsang und wurde weiterhin begleitet von den sanften Tönen der Klangschale.

"Beginne, indem du einen ruhigen und bequemen Ort findest. Setze oder lege dich hin, schließe sanft deine Augen und atme tief ein. Lass die Luft langsam durch deine Nase in deine Lungen strömen und atme dann ebenso sanft durch den Mund aus. Wiederhole dies ein paar Mal, um dich zu entspannen." Kilian lag zwar bereits bequem, aber streckte noch einmal die Arme und Beine ein wenig, um sich weiter zu lockern.

"Konzentriere dich nun auf deinen Atem. Atme natürlich, ohne ihn zu forcieren. Nimm wahr, wie sich deine Brust hebt und senkt, wie der Atem durch deinen Körper fließt. Stelle dir vor, wie du mit jedem Atemzug Ruhe und Gelassenheit einatmest und Spannungen ausatmest.

Richte deine Aufmerksamkeit nun auf deinen Körper. Beginne bei deinen Füßen und spüre, wie sie sich entspannen. Lass dieses Gefühl der Entspannung langsam nach oben wandern, durch deine Beine, in deine Hüften und deinen Bauch. Erlaube deinem Körper, sich mit jedem Atemzug mehr zu lockern." Es war wirklich erstaunlich, wie klar und deutlich er das warme Kribbeln fühlen konnte, das seinen Körper hinaufkroch.

"Fühle nun, wie die Entspannung deine Hände und Arme durchdringt, wie sie in deine Schultern fließt und die Spannungen dort löst. Nimm wahr, wie deine Nackenmuskulatur sich entspannt, während die Wärme der Ruhe durch deinen Kopf und dein Gesicht strömt." Es fühlte sich an, als würde ein lauer Sommerwind über ihn streichen.

"Stelle dir vor, wie du in einem warmen Licht eingehüllt bist. Dieses Licht ist beruhigend und tröstlich. Du spürst, wie es dich umgibt und jeglichen Stress und jede Sorge hinfortträgt. Du bist in diesem Moment vollkommen sicher und geborgen." Helles Licht drang durch seine geschlossenen Lider.

WitchboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt