55. Erinnerungslücken

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Während du dir die Haare wäscht, zieht Jacob sich schon mal schnell im Schlafzimmer was an.

Es ist sowieso egal, was er jetzt trägt, weil er sich später wieder für die Fashion Week umziehen wird, also reicht irgendwas gemütliches.

Dann fällt sein Blick auf deinen Koffer, aus dem du irgendwie immer noch lebst, anstatt dich in seiner Kommode breit zu machen, wo er dir extra einen Platz eingeräumt hätte.

Er schmunzelt schief.

Dann beschließt er, dir auch schon mal ein gemütliches Outfit heraus zu suchen.

Schließlich, bevor irgendwer anderes euch in die Quere kommen könnte, kommt er wieder zu dir ins Bad geschlichen, um die Tür hinter euch wieder schützend zuzusperren und sich noch die Haare für den Tag zurecht zu föhnen.


Spätestens jetzt werdet ihr eh alle aufwecken,

denkst du dir, als du das laute Geräusch hörst.


Als du aus der Dusche steigst, hantiert Jacob vor dem Spiegel mit dem Haarspray herum und kämmt noch mit den Fingern einzelne Strähnen zurecht, bevor sein Blick kurz zu dir driftet und an dir hängen bleibt.

Du trocknest deinen Körper mit einem der frischen Handtücher ab und wickelst schließlich daraus gekonnt einen Turban für deine Haare.

Für einen kurzen Moment hast du die Sorge, nichts frisches zum Anziehen zu haben außer das Shirt, das Jacob dir im rüber gehen noch in die Hand gedrückt hat.

Und in deinem Tanga von gestern willst du dann auch nicht im Gang herum schleichen müssen, wo du inzwischen auch schon Türen und Schritte hörst.

Doch auf dem Fensterbrett liegt ein kleiner Stapel Klamotten.


"Ich hab dir schon was zum anzieh'n raus gelegt.", kommt es dann auch schon von Jacob, der schmunzelnd das Haarspray beiseite legt und du lächelst überrascht, als du zu dem Stapel gehst.

Dort ist das Shirt, das du vorhin auf den Boden geworfen hast, zusammen mit Basketballshorts von Jacob, ein Sport BH von dir, ein kuscheliger Hoodie von ihm, und sogar eine frische Unterhose von dir.

Du grinst. "Oha.", und drehst dich noch mal fragend zu ihm um, "Du warst an meinem Koffer?"

Jacob zuckt selbstverständlich mit den Schultern. "Ich weiß ja, wo du dein Zeug hast."

Und ein warmes Gefühl macht sich in dir breit, als du in die gemütlichen Sachen schlüpfst, die er extra für dich zusammen gestellt hat.

An diesen Service könntest du dich gewöhnen.


Das letzte Mal, als du wie ein Klon von Jacob herum gelaufen bist, war in Kroatien, als ihr gemeinsam Sport gemacht habt.

Und nun fühlst du dich schon wieder ein bisschen wie seine Walmart Version, als du mit frisch gewaschenen Haaren in seinem Hoodie und viel zu großen Basketballshorts nach oben in die Küche schlurfst.

Dort richtet sich die Originalversion gerade eine Schüssel Müsli mit Obst her.

Auf der Couch sitzen währenddessen Anfro, Aleandra, Tim und Bene wie vier verkaterte Häufchen Elend.


„Moin, Leute", grüßt du sie alle, worauf Angelina etwas müde, aber lieb ein „Guten Morgen" erwidert, ehe ihr Blick über dein Outfit wandert und sie amüsiert schmunzeln muss.

„Moin", kommt es auch von Tim, der ziemlich heiser klingt und auch definitiv ganz schön Hangover wirkt.

Seine Haare sehen aus, als wäre er genau so aus dem Bett gekrochen.

Rückkehrunruhe - Jacob Rott / Elevator BoysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt