Hydra Lab (DFA)

Kapitel 9

Die Tränen waren versiegt und doch standen wir noch immer gleich da.

Beschämt löste ich meine Hände und entschuldigte mich. „Schon gut, du hast das gebraucht", lächelte Taddl und wuschelte mir durch die Haare. „Danke", lächelte ich. „hast du Hunger?", fragte ich nach einem kurzen Schweigen. „Jetzt wo du es sagst, ja", lachte er. „Lass uns was bestellen", meinte ich glücklich.

Wir gingen in die Küche und suchten nach den Bestellkarten. Wir fanden ein paar und nahmen sie mit ins Studio. Als wir uns endlich entschieden hatten was wir aßen bestellten wir und gingen nochmal in mein Zimmer um ein paar Klamotten zum Schlafen holen.

Ich legte den Lichtschalter um und das Zimmer wurde von hellem Licht geflutet. Gezielt lief ich zu meinem Schrank und riss ihn auf. Mühselig zog ich sämtliche Kleidungsstücke heraus und sah auf das Etikett. „brauchst du echt keine Brille?", fragte Taddl besorgt. „Nein ich kuck nur was auf dem Etikett steht", erklärte ich. „Wozu?", fragte Taddl stirnrunzelnd. „Egal", meinte ich schnell und nahm einfach die schwarze Short und das schwarze Top welche mir in die Hände fielen.

Ich stopfte die restlichen Sachen zurück und ging mit Taddl wieder ins Studio. „Dein Etikett hängt raus", meinte Taddl und wollte es zurück in mein Hemdkragen stecken. „hast du da drauf geschrieben?", fragte er verwundert. „Ja", gab ich zu. „Warum?", kam die nächste Frage. „Egal", meinte ich und steckte das Etikett selbst zurück in den Kragen.

Wir kamen im Studio an, aber Taddl blickte mich noch immer verwundert an. „Was?", fragte ich nach einer Weile, da ich das Schweigen nicht mehr ertragen konnte. „Warum schreibst du irgendwas auf deine Etiketten?", murmelte Taddl. Ich blies Luft aus meinen Wangen und spielte mit einer meiner Haarsträhnen. „Lange Geschichte", meinte ich. „Ich hab die ganze Nacht Zeit", lächelte Taddl. „Maaaaan! Taddl! Das sagt man wenn man es nicht sagen will", schmollte ich. „Na gut", meinte Taddl.

In dem Moment klingelte es an der Türe und wir holten unser Essen ab. Wieder im Studio begaben wir uns zu einem der Schlafsofas und machten es uns bequem. Wir hatten das Thema gewechselt und redeten über Musik. Taddl war ebenfalls wie ich ein Mensch wo sogut wie alles hört. Wir gingen gemeinsam unsere Interpreten Listen durch und fanden hier und da Überschneidungen. Teils war er verwundert über meinen Musikgeschmack, aber fand es gleichzeitig auch cool. Mit der Zeit wurde mein Hemd unbequem, ich zog es aus und warf es achtlos auf den Boden. „Dein Auge ist fast wieder normal", bemerkte Taddl. „Ja irgendwie geht es bei mir total schnell, bei anderen dauert es teilweise bis zu Tage", sagte ich verwirrt. „Ist doch gut", lachte Taddl. „ja", freute ich mich. „Sollen wir was spielen?", fragte ich mit Blick auf den Flachbildfernseher. „klar, was willst du denn spielen?", freute sich Taddl. „irgendwas was du auch noch nicht kannst. Ich hab ewig nicht gezockt und letztens nur ganz kurz bisschen Minecraft auf der xBox....ich muss mich ja nicht gleich auf die Knochen blamieren", lachte ich.

„Ich kann das auch nicht, bin es nicht gewohnt an Konsolen zu spielen. Bin eher der PC Mensch", lächelte Taddl. „Spielen wir Wii?", schlug ich vor. „Okay", stimmte Taddl zu. Wir fingen an zu spielen. Es war Pokemon für Kinder. Ich hab es nie gefeiert geschweige denn gesehen. „Was muss ich jetzt machen?", fragte ich verwirrt. „Du musst da zu dem grünen Pokemon", meinte Taddl. „Und wo steht das?", fragte ich weiter. „Da direkt vor dir! Wie kannst du das nicht sehen?", lachte Taddl. „Wo denn?", jammerte ich. „Haha ich glaub du bist farbenblind! Da! Das fette vor dir mit dem komischen Ding auf dem Rücken", lachte Taddl.

Er wusste echt nicht, dass ich farbenblind war. Ich wurde kurz stumm, dann steuerte ich Pikatchu auf das beschriebene Pokemon zu. Taddl musterte mich von der Seite. „kannst du mir kurz was zu trinken holen?", fragte Taddl. „Klar, was willst du?", kam meine Gegenfrage. „In dem Getränkeautomat gibt es so nen dunkelblauen Energiedrink, den bitte", grinste er. Nervös stand ich auf. „weißt du auf welcher Taste der liegt?", fragte ich auf meinem Weg. „ne, wieso?", meinte Taddl. „Dann müsste ich nicht suchen", lachte ich nervös. Jetzt stand ich vor dem blöden Automat und starrte die vielen Dosen darin an. Redbull war doch teilweise dunkelblau. „Meinst du Redbull?", rief ich durch den Raum. „Nein, die Dose ist komplett dunkelblau", rief Taddl zurück. Nun....einfarbige Dosen gab es genug. Ich suchte eine Dose, die ungefähr dem Farbton wie die der Redbull entsprach. Angespannt lief ich mit der Dose zurück zu Taddl. „Die Dose ist rot", bemerkte er.