Kapitel 20

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Jeden Morgen wollte mein Vater sein Buffet haben.

âFreyja hat mir geschrieben, dass er letzte Nacht hier war", sagte mein Vater und zog eine Augenbraue hoch. âJa", meinte ich zerknirscht.

Ich wusste das Freyja nicht ohne meine Erlaubnis über meine Probleme reden würde, zudem wusste er auch selten was los war. âWarum war er hier?", fragte er weiter. âAch, das übliche", meinte ich schnell. âDu hast wieder geschnitten?", meinte mein Vater und sah mich abschätzend an. Ich nickte und presste die Lippen fest aufeinander.

Aus dem Augenwinkel erkannte ich wie Carina für einen Moment erstarrte und anschließend versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „nun gut...brauchst du meine Kreditkarte noch?", wechselte er das Thema.

Er wollte mir nicht mal helfen. Er wollte meine Hintergründe nicht wissen. Er wollte mich nicht trösten. Eine Träne rollte über meine Wange. „Nein, ich brauch sie nicht mehr", presste ich hervor. „Warum weinst du auf einmal?", fragte mein Vater verwirrt. „Ich dachte nur....dass du dich vielleicht ein wenig für mich interessiert...egal. Ich hol deine Karte", presste ich hervor.

Angestrengt hielt ich die angestauten Tränen zurück und versuchte so schnell es ging in mein Zimmer zu kommen. Die Karte lag auf dem Schreibtisch. Carina musste sie wieder hier her gelegt haben.

Ich nahm mir die Karte. [Brandton Meinders] stand auf der Karte. Einen Moment betrachtete ich den Name und drehte mich dann um. Mein Kopf knallte gegen etwas. Ich war gegen meinen Vater gelaufen. „Ich interessiere mich für dich, nur hab ich keine Zeit dazu", sagte er streng.

Irgendwas in mir brach. Panisch blickte ich ihn an. Es brauchte kurz bis ich mich wieder gefangen hatte.

„Dann nimm dir Zeit", warf ich ihm vor. „Gut, wann willst du etwas unternehmen?". Damit hatte ich nicht gerechnet. „äähm...ehm...übermorgen?", schlug ich vor. „Gut, dann machen wir da was", lächelte er.

Er nahm die Karte aus meiner Hand und verließ ohne ein weiteres Wort mein Zimmer. War das gerade wirklich passiert? Eine Weile stand ich einfach so da.

Das Schlagen der Haustüre ließ mich aus meiner Starre fallen. Ich fuhr mir durch die Haare und seufzte. Ein weiterer Moment verstrich bis ich endlich wieder fähig war einen klaren Gedanken zu fassen.

Nicht mehr lange und Marley, Ardy mit seiner Freundin und Taddl würden kommen. Hat sich jetzt etwas zwischen mir und Taddl geändert? Ich beschloss mich einfach fertig zu machen und mich seinem Verhalten anzupassen.

Hydra Lab (DFA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt