Hydra Lab (DFA)

Kapitel 15

„Keine Ahnung...meine Welt steht gerade Kopf", gab ich zu.

„Warum?", fragte er weiter. „seit dem ihr in mein Leben getreten seit hab ich Gefühle welche ich nie zuvor gespürt habe", erklärte ich. Seine Miene änderte sich. „Was für Gefühle?" unwohl strich ich über meine Jacke.

„Gefühle wie Freude...Scham...Angst und so", meinte ich. „Scham?", hakte Taddl nach und zog eine Augenbraue nach oben. „Meine Augen", meinte ich knapp...von den Narben sollte er nichts wissen.

„Angst wovor?", fragte er weiter. „Dass ich euch nicht gerecht werde, dass ihr euch abwendet und ich wieder allein sein werde", gab ich zu. „Du denkst nicht ernsthaft wir würden dich, nach all dem was du für uns getan hast, einfach alleine lassen oder?", fragte er geschockt. Ich zuckte einfach mit den Schultern....zu oft wurde ich von Menschen enttäuscht. Werden gutmütige Menschen nicht eigentlich immer nur ausgenutzt? „das wird nicht passieren, egal was auch kommen wird", sagte er fest und nahm mich fest in den Arm.

Leise fing ich zu schluchzen. Meine Finger krallten sich in seinen Rücken und meine Tränen durchnässten sein Shirt. Als er mich leicht wegdrückte um meine Tränen wegzuwischen bemerkte er meine glühenden Wangen.

„Bitte zieh deine Jacke aus, du bekommst noch ein Schlag", bat mich Taddl. Ich nickte und striff mir unwohl die Jacke von meinen Armen. Schnell versteckte ich die Narben, indem ich die Arme um meinen Bauch schlang und sah wieder zu ihm auf. „Du musst es nicht verstecken, ich werde dich nicht verurteilen", sagte er ruhig.

Ich nickte einfach wieder. Er wusste was ich verbergen wollte, aber trotzdem wusste er nicht wie er damit umgehen sollte. Ich erkannte es an seinem Blick, deutlich war die Unsicherheit und Sorgen in seinen Augen zu lesen.

Geurteilt hatte er wahrscheinlich schon lange. Würden Ardy und Marley auch nur ansatzweise so entgegenkommend mit dem Thema umgehen?.

„Du darfst das niemand sagen", wisperte ich. „Werde ich nicht, Ehrenwort", lächelte er aufrichtig. „danke", murmelte ich.

Es beruhigte mich etwas, aber ich konnte mir nicht sicher sein, ob er sich daran halten würde.

„Sollen wir etwas zocken? Oder ein Film schauen? Oder schlafen? Worauf hast du Lust?", fragte er lächelnd. Ich zuckte mit den Schultern. Lust hatte ich zu gar nichts. Die Welt war doch eh scheiße! Ok...das sind auf jeden Fall die Depressionen...ich hasste diese Phase...egal was ich tun wolle, alles war einfach scheiße.

„komm spielen wir was...ich stell auch auf schwarzweißes Bild ok?", versuchte er mich zu überreden. „na gut", murmelte ich.

Taddl stellte irgendwas ein. Keine Ahnung ob das Bild tatsächlich schwarzweiß war, aber ich musste ihm einfach vertrauen.

Wir spielten wieder Poképark und diesmal klappte die Kommunikation viel besser, da Taddl keine Farben mehr nennen konnte und mir die Pokémon anders beschreiben musste.

Nach einer Stunde beschlossen wir uns was zu Essen zu holen. „Was willst du essen?", fragte ich lächelnd. Er war sowieso schon so misstrauisch wegen meinem Verhalten, jetzt kann ich wenigstens mein perfektioniertes Fake Smile einsetzen

„Keine Ahnung...Chili con Carne?", schlug Taddl vor. „Klar", stimmte ich ihm zu. Wir machten uns auf den Weg zu Carina. Sie warf gerade das letzte Geschirrtuch in den Wäschekorb und klemmte ihn zwischen Arm und Taille.

„Hey, habt ihr Hunger?", fragte Carina nach und stellte den Korb auf die Arbeitsfläche. Seit Taddl hier war, ließ sich Carina etwas mehr gehen, sie war lockerer.

„Ja, wie lange würde es dauern bis Chili con Carne fertig ist?", lächelte ich. „eine dreiviertel Stunde, wollt ihr dann gleich essen oder später?", fragte sie. „Ich hab nicht so wirklich Hunger, in anderthalb Stunden?", schlug ich vor und sah zu Taddl. „ja klar, das passt", meinte Taddl. „Alles klar, ich bring dann alles wieder zum Studio oder?", fragte Carina. „genau", bestätigte ich sie.

Taddl und ich verzogen uns wieder ins Studio und zockten weiter. „Soll ich den Jungs Bescheid sagen, dass hier alles klar ist und sie morgen wieder kommen können oder willst du noch ein bisschen Ruhe?", fragte Taddl nach einer Weile. „ne ist alles cool. Ruf an, ich will mitreden", grinste ich, alleine sein würde mich in diesem Moment umbringen.

„haha ok", lachte Taddl. Er zog sein Handy, wählte eine Nummer und stellte auf laut.