Kapitel 14

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Wir saßen nebeneinander auf der Wiese und aßen unser Essen. „Hast du eigentlich was gekauft?", fragte Taddl leicht geschockt. „ja", grinste ich. „Echt? Was denn? Ich hab's gar nicht mitbekommen", lachte er. „Seifenblasen", lachte ich. „Waaas warum?", fragte Taddl mit einem dümmlichen Grinsen. „Keine Ahnung...hab das lange nicht mehr gemacht und damals hat es mir Spaß gemacht, glaub ich", murmelte ich.

„Ist dir denn nicht warm?", fragt Taddl nach einer Weile während er schnell an seinem T-Shirt Kragen 'rüttelte'. „Es geht schon", log ich. „Du bist richtig rot im Gesicht", bemerkte Taddl. „ja, ich glaub ich hab Sonnenbrand", log ich weiter. „ich hab Angst dass du umkippst...komm lass uns ein Eis holen oder?", lächelte Taddl. „ok" grinste ich zurück.

Wir standen auf und Taddl führte mich zu einem Eiswagen. Schnell hatten wir unser Eis. „hey, ich weiß dass hier in der Nähe das Rheinufer ist, können wir da hin?", fragte ich mit funkelnden Augen. „ja klar", lachte Taddl.

Wir setzten uns mit unserem Eis in Bewegung. Ich erkannte das Ufer wieder. Hier war ich damals mit meinen Eltern, damals als ich ihnen noch was bedeutet hatte.

Ich ließ mich auf die Steine fallen und aß mein Eis weiter. Taddl setzte sich neben mich und musterte mich von der Seite. „Was geierst du mich so an?", fragte ich lachend. „Ich will wissen was in deinem Kopf vor geht", meinte Taddl nachdenklich. „oh...ehm...ok", machte ich und wischte meine Hände mit einem Taschentuch ab.

Als ich den Müll wieder in meine Tasche stopfte spürte ich die kleine Flasche und zog sie heraus. Würde es noch genauso Spaß machen? Ich zog meine Beine näher an meinen Körper. Vorsichtig öffnete ich die kleine Flasche, drehte den kleinen Deckel und bließ durch die, mit Seifenwasser bedeckte, Ringe. Viele kleine Blasen flogen durch die Luft.

Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Ich hatte es vermisst, einfach wieder wie ein kleines Kind sein.

Damals im dem Alter wo die meisten Kinder draußen auf dem Spielplatz spielen und dreckig werden, musste ich mich in unbequeme Kleider zwängen und brav neben meinem Vater auf einem Stuhl sitzen, während er darüber prahlte wie toll ich doch sei, nur um ein gutes Bild bei seinem Kollegen zu hinterlassen.

„Ist da jemand noch ein kleines Kind?", grinste Taddl. „Lass mich, es macht wenigsten etwas Spaß", lächelte ich. „Warum nur bisschen? Ich liebe Seifenblasen total, sie sind frei, können fliegen und sie sind bunt", schwärmte Taddl.

„Bei mir sind sie grau", murmelte ich traurig. „tut mir leid, hab ich vergessen", sagte Taddl zerknirscht. „Ist nicht deine Schuld", meinte ich. „Trotzdem, ich hätte das nicht sagen sollen, das war dumm von mir", sagte Taddl aufrichtig. „Egal, Seifenblasen sind einfach wundervoll...inspirierend und so perfekt", murmelte ich vor mich her.

„Du bist auch eine Seifenblase", lächelte Taddl. „Bei weitem nicht", lachte ich spottend. „Doch, damit du das nicht vergisst nenn ich dich jetzt einfach immer Bubble", lachte Taddl. „Was?", rief ich geschockt. „ja, du bist auch inspirierend, wundervoll, frei....perfekt", das letzte Wort nuschelte er so stark, dass ich zweifelte er habe es gesagt. „Taddl, bitte nicht", flehte ich. „doch, Bubble", grinste er. „lass das", meinte ich tonlos. „komm schon, oder wir werden dir das Studio zurückzahlen, sobald wir wieder genug Kohle haben", grinste Taddl. „dann nenn mich lieber Bubble", meinte ich.

Warum sollte er mir was zahlen? Ich hab zu viel Geld. „Gehen wir zurück?", fragte ich erschöpft. „na klar", lächelte Taddl. Wortlos liefen wir nebeneinander her bis wir dann an meinem Auto standen. Selbst auf der Fahrt verloren wir kein Wort. Wir waren in unseren Gedanken. Als wäre es abgesprochen steuerten wir auf das Studio zu und chillten uns auf die Sofas.

Noch immer hatte ich die Jacke nicht ausgezogen und Taddl musterte mich weiterhin seltsam. „ist dir immer noch kalt?", hakte er nach. Ich zuckte einfach mit den Schultern. „Wovor hast du Angst?", fragte er.

Hydra Lab (DFA)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt