Kapitel 11

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Ich spürte wie sich mein Körper anspannte. Leise betete ich nicht zu weinen, aber schon flossen die Tränen. Krampfhaft unterdrückte ich Geräusche und presste meine Lippen fest aufeinander und atmete nur vorsichtig.

Mit der Zeit versiegten die Tränen und die Kopfschmerzen setzten ein. Nach einer Weile hatte ich mich dann in den Schlaf gequält. Am Morgen wurde ich früher als Taddl wach. Eine Weile starrte ich an die Decke.

Eine gefühlte Ewigkeit später hörte ich Taddl auf der anderen Seite sich bewegen. Mein Kopf drehte sich zu Seite.

Seine Augen starrten mich genau an. „Du bist ja wach", bemerkte ich erschrocken. „du auch", grinste Taddl. Seine Stimme war tiefer, glaub ich. „Sollen wir frühstücken?", schlug ich vor. „Wird wohl kaum was werden", murmelte Taddl. „Wieso?", fragte ich traurig und verwirrt. „Weil es in zwei Minuten Mittag ist", grinste Taddl. „Du Idiot", lachte ich. „also holen wir uns was zu Essen?", fragte ich. „Gerne", grinste Taddl. Wir krochen aus dem Bett und machte uns auf den Weg in die Küche.

Carina putze gerade die Kaffeemaschine. Als wir die Küche betraten sah sie auf. „Er war über Nacht hier?", fragte sie und riss kurz darauf die Augen auf, da ihr einfiel, dass diese Frage unangebracht war. Ich nickte mit zusammengepressten Lippen und fragte ob sie uns etwas zum Essen machen könnte. „Aber natürlich, was wollt ihr denn?", fragte sie mit einem unwohlen Lächeln. „Ich nehm gebratene Nudeln mit Fleisch und Gemüse...Taddl was willst du?", fragte ich an ihn gewandt. „Ehm....irgendwas was keine Umstände macht", meinte er. „Sicher?", hakte ich nach. Er nickte. „Lieblingsessen?", fragte Carina. „Ehm...Putenschnitzel mit Rahmsoße, Kartoffeln und Brokkoli ", presste Taddl zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. „alles klar. Wo soll ich es dann hinbringen?", fragte Carina. „Ins Studio oder?", fragte ich mit Blick zu Taddl. „ja klar", meinte auch er.

Wir verließen die Küche. „Taddl...?", fragte ich während wir in mein Zimmer gingen. „ja?", fragte er zurück. „Du sollst dich wohl fühlen. Ich kann verstehen, dass es für dich eine andere Welt ist, aber Carina wird dafür bezahlt. Sie ist froh eine Aufgabe zu bekommen, sonst muss sie zeitaufwendige Aufgaben machen wie Fenster putzen...und wir haben viele Fenster oder die Halle staubfrei bekommen...", erklärte ich. „Schon, aber ich bin nicht so erzogen. Ich musste immer alles selber machen. Zwar bestellen Ardy und ich uns ständig was zu Essen, aber das ist was anderes", meinte Taddl. „Inwiefern? Du rufst jemanden an dir etwas zu Essen zu kochen und dass es dir dann geliefert wird. Hier ist es einfach nur so, dass du den Mensch von Angesicht zu Angesicht siehst und das Essen besser schmeckt", sagte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. „Das ist was anderes", murmelte er. „ok, egal lassen wir das", meinte ich und öffnete die Türe zu meinem Zimmer.

Ich zog die Rollläden hoch und sah nach ein paar Sachen welche wir mit ins Studio nehmen könnten. „Taddl, kannst du nach ein paar Klamotten für mich suchen? Du kannst das glaub schneller", lachte ich. „jaa, klar, willst du was besonderes?", fragte er zurück. „ne nimm einfach irgendwas was dir gefällt", lächelte ich. Ich nahm ein paar Decken, Kissen und Aufladekabel mit. Gerade als auch Taddl ein paar Sachen ausgesucht hatte wollten wir mein Zimmer verlassen, aber mir fiel etwas auf. Meine Shisha. Kurzerhand nahm ich diese auch noch mit.

Im Studio machten wir es uns wieder bequem und ich baute die Shisha auf. „hast du schon mal Shisha geraucht?", fragte ich beiläufig. „Nein", gab Taddl zu. „Willst mal?", grinste ich. „Weiß noch nicht", meinte Taddl zerknirscht.

Ich ließ mich lachend neben ihn fallen und nahm einen Zug von der Shisha. Grinsend blies ich den Dampf in die Luft. Ich liebte den Geschmack von Wassermelone. Eine Weile ging das so weiter bis sich Taddl dann auch mal daran versuchen wollte. Etwas unbeholfen sah er mich an. „Einfach daran ziehen", lachte ich. Taddl sog an dem Mundstück und blies dann lachend den Rauch aus. Auch ich musste lachen.

„Ich dachte das kratzt voll heftig", sagte Taddl verwundert. „nein, ist ja an sich nur Wasserdampf", lachte ich. „Wonach schmeckt das eigentlich?", fragte Taddl. "Ehm...Wassermelone?", lachte ich. Wie konnte er das nicht merken? „Aaaah ich wusste ich kenn den Geschmack", lachte er. „Ehm ok", lachte ich. „ich bin Fructose intolerant...woher soll ich das wissen", lachte er schließlich. „oh sorry Boss konnte ich nicht wissen", rief ich lachend. Erst sah er mich verwundert an, lachte aber dann mit mir.

Ein Klopfen riss uns aus dem Lachen. Grinsend öffnete ich die Türe. Carina stand mit einem Wagen voll Essen vor der Türe. „schön, dass sie glücklich sind", lächelte sie. Sie hat mich selten lachen gehört... „danke", murmelte ich und nahm das Essen ins Studio. Carina verabschiedete sich und Taddl und ich waren wieder alleine. Apropos alleine.

„Wann kommen die anderen?", fragte ich während wir unser Essen ordentlich auf den Tisch stellten und gerade was zu Trinken eingossen. „Sie haben nichts gesagt, ich denke mal sie wollen dir ein wenig Zeit und Freiraum lassen", meinte Taddl. „oh", mehr brachte ich nicht raus.

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