âja, ehm....ich dachte vielleicht willst du das mal probieren", versuchte ich mich rauszureden. âAmira....", sagte er leicht streng. âOk....ich bin farbenblind", rief ich verzweifelt und ließ mich in die Couch fallen.
Mein Gesicht lag in mitten von Kissen und ich fing an zu weinen. Sanft spürte ich Taddls Hand auf meinem Rücken. Ich wusste genau welche Frage er stellen wollte, sie aber aus Höflichkeit nicht stellte. „Ich wollte nicht, dass ihr wisst, dass ich ein Augenkrüppel bin", nuschelte ich in ein Kissen.
„Da ist doch nichts dabei. Würde Ardy seine Brille und nicht seine Kontaktlinsen nehmen würde er wahnsinnig große Augen bekommen", hörte ich Taddl lächeln. „Aber ihr wirkt so....perfekt", sprach ich meinen Gedanken aus.
Das kehlige und raue Lachen von Taddl erklang. „Wir sind bei Weitem nicht perfekt", lachte Taddl. „Ich weiß, aber ihr wirkt einfach so...da wollte ich mithalten", murmelte ich.
Mühselig setzte ich mich auf und blickte Taddl mit verweinten Augen an. „Weist du eigentlich was du uns ermöglichst? Wir standen kurz vor dem Abbruch von dem Projekt. Wäre ich kein Dummkopf gewesen und hätte meinen Becher nicht umgekippt, dann wäre wir wahrscheinlich nicht ins Gespräch gekommen. Wir können hier unsere Musik machen, ohne Gegenleistung. Du hast das hier alles so hammer eingerichtet und wir dürfen dir nicht mal was zurückzahlen. Klar ist sowas geil, aber man fühl sich auch ein wenig schlecht, weißt du was ich meine?", lächelte Taddl.
„Von mir aus, aber vom Äußeren wie auch charakterlich seit ihr einfach....perfekt", meinte ich wieder. „Noch lange nicht. Es werden noch so viele Tattoos folgen, dazu kommt noch mein Bubigesicht was gar nicht zu meiner Stimme passt. Ardy hasst seine Nase und Marley seine Ohren...na und? Wir sind eigentlich ganz cool damit. Wir sind nun mal wer wir sind und wir machen das Beste draus", er war so inspirierend. „Taddl meine Welt ist grau", wisperte ich.
Der Kloß in meinem Hals war zurück. „Wenn ich könnte, dann würde ich dir eines meiner Augen geben, damit du wieder farbig sehen kannst", lächelte er. Ich kicherte kurz über diese absurde Idee und lächelte ihn dann dankbar an. Kurz darauf vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen, weil ich gähnen musste. „Bist du müde?", lachte Taddl. „Ja", schmollte ich. „ist auch schon fast zwei Uhr", bemerkte Taddl. „Sollen wir schlafen?", schlug ich vor. „Ist wohl das Beste", meinte auch Taddl.
Ich nahm mir meine Klamotten zum Schlafen und zog mich einfach um. Taddl blickte mich erstaunt an. „was ist?", lachte ich. „Naja, sonst sind Mädchen doch immer so 'schüchtern' und müssen unbedingt den Raum verlassen oder der Junge muss sich umdrehen und du ziehst dich halt einfach so um", meinte er. „Ist doch eigentlich voll dumm...kuck mich an. Ich steh in Unterwäsche vor dir...was wenn wir schwimmen gehen würden? Wie viel würdest du mehr sehen?", lachte ich. „Ja, da ist echt keine Logik dahinter", lachte auch Taddl.
Ich war inzwischen wieder angezogen und legte mich auf mein Sofa. Taddl zog sich bis auf Boxershort und T-Shirt aus und legte sich in das Sofa neben mir.Mir fiel auf, dass noch immer das Licht brannte. Seufzend stand ich auf und löschte das Licht. Lediglich mein Handy leuchtete mir den Weg. Wieder auf dem Sofa fingen Taddl und ich an über alles mögliche zu reden.
Es war als hätte ich einen alten Freund wieder getroffen. Mein Gähnen kam in immer kürzeren Abständen und meine Augen fingen an zu tränen. „Du solltest schlafen", meinte Taddl. „Na gut...gute Nacht Taddl", lachte ich. „Gute Nacht", lachte auch Taddl.
Stille füllte den Raum. „Amira?", flüsterte er nach einer Weile. „Hmmh?", machte ich. „Danke", ich konnte sein zufriedenes Lächeln vor meinem inneren Auge sehen. „Bitte...und danke", lächelte auch ich. „wir werden uns auf jeden Fall noch revanchieren", sagte Taddl. „Ihr müsst das wirklich nicht tun. Ich mache das gerne", meinte ich fiel auf meine rechte Seite um besser mit Taddl zu reden. „Doch....das hier muss so wahnsinnig viel kosten und du schenkst es uns einfach....das geht so nicht", sagte er ernst. „Taddl....ich hab sonst keinen Grund Geld auszugeben. Zudem macht mir Musik Spaß...genieße doch einfach den Moment", lächelte ich.
„Das würde ich gerne, aber ich weiß genau, dass die Welt nicht so funktioniert...Wir werden uns revanchieren! Kein aber", beschloss er. „nagut", gab ich nach und ließ mich wieder auf meinen Rücken fallen. Ein seltsames Gefühl machte sich in mir breit. Ein Gefühl welches ich schon seit Jahren kannte.
Depressionen. Es war bisher nur der Anfang, aber ich durfte jetzt nicht depressiv werden! Vorsichtig legte ich meine Hände gefaltet auf meinen nackten Bauch und fing an beim Atmen zu zählen. Ich zählte immer bis drei und atmete in der Zeit ein oder aus. Meine Augen waren geschlossen und ich konzentrierte mich nur auf das Zählen. Es war als wären meine Gedanken ein Hurrikan. Ich alleine mit den Zahlen im Auge und darum die Depression. Gefährlich, auf einen schwachen Moment wartend.
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Hydra Lab (DFA)
FanficDas alte Studio von Marley war abgebrannt und nun versucht DFA sich alles neu aufzubauen, aber es fehlt Geld...Zufall dass Taddl und Ardy auf die reiche Amira trifft?