Hydra Lab (DFA)

Kapitel 13

„Danke....wo waren wir...ach ja..durch die ständigen Gerüchte wie eben das mit dem Geld oder weil Ardy gerade so eine Macke hat. Er trägt ständig Sturmmasken, bisher nur für Bilder aber viele denken einfach er sei 'traurig' und fangen dann an so Aktionen zu starten wie #wirstehehintereuch...das ist zwar lieb gemeint, aber vollkommen sinnlos. Sie machen sich einfach Sorgen....wo ist da der Gedankengang??? 'Ardy trägt eine Sturmmaske, Ardy ist traurig, wir müssen eine Fanaktion für Ardy machen!' was ist denn das? Dann kommt so eine extreme Oberflächlichkeit dazu. Wir haben uns in letzter Zeit stark verändert, das kannst du jetzt schlecht beurteilen, aber Ardy und ich sahen ja nicht immer so aus, wir werden halt älter und im Laufe der Zeit verändert man sich halt. Wir haben die Haare neu und neue Tattoos und neue Klamotten, aber die Fans sagen uns die ganze Zeit wir hätten uns verändert...äußerlich ja, trotzdem versuchen sie unser Äußeres auf unseren Charakter zu projizieren... Oder dann auch...sie sagen ständig 'bleib du selbst' oder so ein Kram und dann als sich Marley die Punkte ins Gesicht tattoowieren ließ kam sofort 'BIST DU BEHINDERT???' ich mein, wenn es ihm gefällt sollen sie ihn doch lassen, ich find's cool. Aber das beste ist gerade sowieso wenn Leute vor den Hate schreiben 'Achtung das ist jetzt kein Hate aber...' vorallem heißt es dann '...aber dass sieht scheiße aus' Hää! Das ist doch noch immer Hate!!! Wenn sie nicht haten wollen dann sollen sie einfach gar nichts dazu schreiben! Oh man....", Taddl atmete wütend aus und fuhr sich durch die Haare.

„besser?", lächelte ich. „ja, danke", grinste Taddl. „und was denkst du, wie wird es weiter gehen?", fragte ich aufmerksam. „Ich weiß es nicht...Youtube macht mir schon Spaß, aber ich finde kaum noch Zeit. Musik macht gerade viel mehr Bock und ich will keine Videos gehetzt da hin rotzen. Wenn ich was mach, dann will ich's richtig machen...Vielleicht bring ich den Kanal später wieder zum Laufen, je nach dem wie es mit der Situation passt", meinte Taddl.

„hmm...willst du deinen Fans nicht Bescheid sagen? Ich kann verstehen dass sie sich im Stich gelassen fühlen und dann versuchen jeden kleinen Hinweis nachzugehen", sagte ich nervös und biss auf meiner Lippe herum. „Ich weiß nicht, vielleicht...ich kann mal bei Ardy anfragen was er davon hält", lächelte er.

Ich grinste einfach dümmlich zurück. „willst du noch was wissen?", fragte Taddl grinsend. „ich wüsste nicht was", gab ich zu. „Willst du was unternehmen?", fragte Taddl. „Keine Ahnung...was willst du machen?", kam meine Gegenfrage. „Raus gehen? Du wirkst als wärst du lange nicht draußen gewesen", bemerkte Taddl. „Du willst ernsthaft dass ich so raus gehe?", fragte ich geschockt und griff in meine leicht fettigen Haare. „du kannst auch davor duschen wenn du willst", lacht Taddl. „Ehm ja bitte", sagte ich verwirrt und blinzelte dabei gefühlte tausend mal. „ich mach mir einfach die Wii an und warte", grinste Taddl.

Ich verließ den Raum und beeilte mich in mein Zimmer zu gelangen. Mit dem Hoodie nach draußen zu gehen wäre purer Selbstmord, aber ich brauchte etwas was meine Narben verdeckte. Ich beschloss die Leggins an zu lassen, dazu ein weißes Top, ein rotes Karohemd welches ich um die Hüften band und eine schwarze Jacke, welche ich aber nur über die Handgelenke trug und einfach nach unten 'fallen' ließ. Hektisch warf ich meine Klamotten und Unterwäsche ins Bad und schlüpfte aus meinen Klamotten und rein in die Dusche.

Nach einer dreiviertel Stunde stand ich komplett fertig bei Taddl im Studio. „Also gehen wir?", fragte Taddl grinsend. Ich nickte einfach nur und ging mit ihm aus dem Haus. „Wo willst du hin?", fragte ich lächelnd. „Lass uns in die Stadt gehen, bisschen in Läden stöbern oder?", schlug Taddl vor. „gerne", stimmte ich zu.

Wir fuhren in meinem Auto los. Ich parkte irgendwo und Taddl und ich traten auf die Fußgängerzone. Es war recht wenig los, da es Dienstag war. Dienstags war selten was los. Wir mieden die Touristen Orte und liefen eher in den Seitengassen.

Taddl liebte es alles zu erkunden und schliff mich in jeden noch so kleinen Laden. Nach fast drei Stunden hatte er zwei Tüten mit ein paar chilligen Klamotten und ich hatte eine kleine Flasche mit Seifenblasen Wasser. Ich hab so lange nicht mehr damit herumgespielt.

„Holen wir uns was zu Essen?", fragte ich. „Alles klar, wo willst du hin?", fragte Taddl und sah mich von der Seite an. „Keine Ahnung, ich hab kein Plan wo man hier überhaupt was zu Essen findet", gab ich zu. „gehen wir einfach zu Backwerk", grinste Taddl. „ok", lächelte ich. Er brachte mich zum nächsten Backwerk und wir kauften uns je etwas zu Essen und zu Trinken. „Nicht weit ist ein kleiner Park, willst du da hin?", fragte mich Taddl. „gerne", lächelte ich.

Auf einmal fühlte ich mich fremd in meiner Heimat. Ich wusste nichts über diese Stadt, obwohl ich schon mein ganzes Leben hier lebte. Hab ich je wirklich gelebt?