Als Malfoy und Blaise den Pub verließen, folgte Harry ihnen erneut und kam sich dabei wie ein Hund vor, der brav seinem Herrchen nachläuft.
Die Sonne war längst hinterm Horizont versunken und die hell beleuchteten Fenster der Geschäfte warfen ein warmes Licht aufs Kopfsteinpflaster.
Noch immer waren die Straßen voller Schaulustiger und es herrschte dichtes Gedränge.Harry vernahm vertraute Stimmen und blickte neugierig in die Richtung, aus der sie kamen. Nicht weit von sich erkannte er Rons roten Schopf, der die anderen etwas überragte. Daneben glaubte er Hermines buschiges, braunes Haar zu erkennnen.
Eine Sehnsucht ergriff ihn, wie er sie noch nie zuvor gespürt hatte. Wie mechanisch lief er an ihnen vorbei, sie sahen ihn nicht, schauten zu den Auslagen im Schaufenster von Zonkos. Harry wollte nach ihnen rufen, doch in seinem Hals saß plötzlich ein Kloß.Mit einem harten Ruck prallte er auf eine Person vor sich, so dass ihn der Rückstoß beinahe von den Füßen riss. Er taumelte und wäre gefallen, doch eine Hand schloss sich blitzschnell um seinen Oberarm, um ihn zu stabilisieren.
"Du solltest weniger Tagträumen, Potter" schnarrte Malfoy und Harry wurde sich schlagartig der Nähe zu dem Größeren bewusst, als ihm erneut dessen unverkennbarer Duft von herben Parfum und einer ganz individuellen Note in die Nase stieg.
Schnell wollte er sich losmachen, doch Malfoys Hand an seinem Oberarm hinderte ihn daran."Ich glaub es ist besser, wenn du vornwegläufst" erklärte er mit einem Nicken zum Honigtopf, auf dessen Türschwelle Blaise bereits ungeduldig wartete.
"Kommt ihr?" quengelte er.
Harry setzte sich mechanisch in Bewegung, immer noch in seinen seltsamen Gedanken gefangen, die ihn schon den ganzen Abend viel zu sehr aus dem Konzept brachten.Im Laden herrschte eine stickige, laute Atmosphäre. In den engen Gängen zwischen riesigen, überfüllten Regalen hatte sich ein Stau an Schülern gebildet. Von hinten drängten immer mehr Leute in das kleine Geschäft, so dass er sich schon bald zwischen Blaise und Malfoy eingeklemmt wiederfand.
Malfoy so dicht hinter sich zu wissen, verursachte ein seltsam kribbeliges Gefühl in seinem Körper. Es wurde noch verschlimmert, als einige Schüler von hinten nachrückten, da sie ebenfalls in das Geschäft wollten, und Malfoys Körper sich plötzlich viel zu eng an seine Kehrseite presste. Er spürte die Wärme überdeutlich an seinem Rücken und hielt instinktiv den Atem an.Ein warmer Schauer lief ungewollt sein Rückrad hinab und er stellte erschrocken fest, dass er Malfoys Nähe, nicht als unangenehm empfand. Sie vermittelte ihm unerklärlicherweise ein Gefühl von Geborgenheit, dass er nicht einzuordnen vermochte.
Das Einzige, dass er mit Sicherheit wusste war, dass er nicht so empfinden sollte, wenn sich sein Feind so tief in seiner Komfortzone befand.
Er verspannte sich und konnte keinen Muskel mehr rühren.
Dass Malfoys Hände plötzlich ungefragt zu seinen Hüften wanderten, verbesserte seine Situation nicht."Warum bist du so unentspannt, Potter? Mache ich dich etwa nervös?" hauchte die verboten tiefe Stimme in sein Ohr und alle Härchen in seinem Nacken stellten sich reflexartig auf wie Antennen, die ein verlockendes Signal empfingen.
Instinktiv versuchte er von dem Größeren wegzukommen, doch Malfoys Arme ließen nicht locker, während er sich noch enger an Harry presste. Sein warmer Atem streifte Harrys Hals und ließ Hitze durch seinen Körper peitschen. Ohne es zu bemerken, schloss er die Augen und gab der Verlockung, sich bereitwillig an den Größeren zu lehnen, nach."Lass den Mist, Malfoy!" Seine Stimme war ein viel zu unenergisches Krächzen, dass ihn selbst erschreckte und von einem leisen Lachen des Blonden quittiert wurde. Es schien, als könne Malfoy seine Schwäche spüren. Als wisse er nur zu genau, wie sehr Harry diesen verbotenen Körperkontakt gerade genoss.
"Aber ich tu doch gar nichts" schnarrte er und Harry fragte sich, ob Malfoy diesen Moment ebenfalls genoss. Doch das war unmöglich. Wahrscheinlich war er gerade dabei, verrückt zu werden.
DU LIEST GERADE
I was made for lovin you
FanfictionHarry wird durch einen Fluch an Draco gebunden. Der hasst ihn aus tiefstem Herzen. Es entbrennt ein erbitterter Machtkampf zwischen ihnen, bei dem nicht nur sein Herz, sondern bald auch ihr Leben auf dem Spiel steht, denn es gibt eine Unbekannte in...