Am nächsten Morgen fühlte sich Harry beobachtet. Es war nur der Hauch einer Vorahnung, doch es reichte aus, um ihn ruckartig die Augen aufreißen zu lassen.
Das Erste, was er sah, war Silbergrau, das einem eisigen Wintermorgen glich. Er starrte geradewegs in Malfoys Augen, welche ruhig auf ihm lagen, der Blick hypnotisierend, mit keiner Wimper zuckend. Es löste ein kribbeliges Gefühl in ihm aus, welches er so früh am Morgen definitiv nicht gebrauchen konnte.
Verwirrt rappelte er sich schnell auf, als könne er sich so gegen die stechenden Augen des Blonden wappnen.
Gerade als er ihn unfreundlich anfahren wollte, was dieses Gestarre sollte, fiel ihm siedend heiß ein, was für einen Tag sie hatten. Schnell wollte er seine Worte noch im Sprechen zurücknehmen, was zur Folge hatte, dass ein undeutliches Gestammel seinen Mund verließ.„Malfoy, wieso starr… ich wollte sagen, … ähm… frohe Weihnachten.“ Der Slytherin hob nur fragend eine Augenbraue, so wie er es immer tat, wenn er ihn dabei erwischte, dass er vollkommen verunsichert war. Harry hätte sich die Hand vor die Stirn schlagen können. Er hasste diese Situationen. Malfoy kam ihm dann immer unendlich überlegen vor.
„Dir auch einen guten Morgen, Potter“ schnarrte er und ein belustigtes Funkeln trat in seine Augen, als bräche die Sonne durch den wolkenverhangenen Himmel und ließ den Wintermorgen hell erstrahlen. Harry war in diesem Anblick gefangen, doch er währte nicht lange. Als Malfoy sein Starren bemerkte, verdunkelten sich seine Iren wieder.
„Es wird Zeit, dass wir aufstehen. Die anderen wundern sich sicher schon, wo wir bleiben. Bist du bereit, Potter? Keine Fehler heut, verstanden?“ hielt ihm Malfoy dann ungerührt einen Vortrag, keine Erwiderung seiner Weihnachtswünsche für nötig haltend. Der Eisprinz wurde anscheinend nicht einmal zu Weihnachten sentimental. Harry fragte sich, ob Malfoys Herz vielleicht auch eingefroren war, wie in diesem Muggelmärchen.
Der Blonde wartete keine Reaktion ab, sondern stieg eilig aus dem Bett und ging ins Bad, um sich frisch zu machen. Anschließend mussten sie Harrys Illusionen erneuern. All dieser irrsinnige Aufwand wegen einer Horde Todesser, von denen er jeden einzelnen in einem Duell Mann gegen Mann locker platt gemacht hätte. Es war zum aus der Haut fahren.
„Malfoy, meinst du wirklich, du schaffst es, die Todesser auf deine Seite zu ziehen? Greyback wird nicht so einfach aufgeben. Was machen wir, wenn ihnen nicht genügt, was sie gesehen haben?“ fragte er unsicher, während Malfoy ihm mit dem Zauberstab erneut die Wunden auftrug.
Harry sah, wie er angespannt die Kieferknochen zusammenpresste, jedoch schwieg.
„Oder noch schlimmer, wenn sie auch etwas von deinem Lustsklaven abhaben wollen? Der Todesser gestern war bestimmt nicht der Letzte und er wird sicher nicht gut auf dich zu sprechen sein. Und Greyback hat mich so angesehen…“„Genug jetzt!“ Malfoys harscher Tonfall ließ ihn zusammenzucken. „Ich frage mich wirklich, wie so ein verweichlichter Gryffindor wie du den dunklen Lord besiegen konnte. Reiß dich zusammen und hör auf zu jammern wie ein Waschlappen!“
Harrys Blick verdunkelte sich zornig.
„So redest du nicht mit mir, Malfoy!“ drohte er dem Slytherin mit erhobenem Finger. „Du warst doch derjenige, der sich während des Krieges hinter Daddys Rockzipfel versteckt und abgewartet hat, bis alles vorbei war!“ spie er mit wütend funkelnden Augen, die Malfoys eisigem Blick mit Feuer und Leidenschaft begegneten. Eine Hasswelle umspülte ihn, doch er war so in Rage, dass er es kaum wahrnahm. Dass der Blonde in diesem Moment einen Zauberstab in der Hand hatte, während seiner nutzlos auf dem Nachttisch lag, nahm er nur am Rande wahr.„Versteckt?! Ich war beim Endkampf derjenige, der geholfen hat dich zu Foltern. Hast du das etwa schon vergessen?! Ich war dort, um dich umzubringen, verflucht nochmal!“ schrie Malfoy ihn ohne Beherrschung an. Er war ihm dabei so nahe, dass er ihn hätte küssen können.
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I was made for lovin you
FanfictionHarry wird durch einen Fluch an Draco gebunden. Der hasst ihn aus tiefstem Herzen. Es entbrennt ein erbitterter Machtkampf zwischen ihnen, bei dem nicht nur sein Herz, sondern bald auch ihr Leben auf dem Spiel steht, denn es gibt eine Unbekannte in...