Harry trat hinter Draco in den großen Saal, in dem schon alle an der Tafel saßen und gespannt auf sie warteten. Es kostete ihn alle Mühe, konsequent den Blick gesenkt zu halten und nicht nervös an seinem völlig zerrissenen Oberteil herumzuzupfen.
Es verdeckte seinen Oberkörper mehr schlecht als recht und alle Anwesenden hatten einen perfekten Blick auf Malfoys Illusionszauber.Einer der Todesser stieß ein anerkennendes Pfeifen aus.
„Cissa, ich wusste ja gar nicht, dass dein Sohn so eine Bestie im Bett ist“ sagte er und nickte beeindruckt in seine Richtung. Die Illusion wirkte täuschend echt. Er sah furchtbar aus.
Malfoy grinste nur herablassend und ließ sich seelenruhig auf seinen Platz nieder. Harry kniete sich unaufgefordert auf den Boden neben seinem Stuhl. Jetzt wusste er, wie sich ein Hund fühlen musste.
Dabei spürte er schon wieder den unheimlichen Blick von Greyback im Nacken.„Du leihst mir den Kleinen doch sicher mal aus, nicht wahr, Draco? Ich will zu gern seinen kleinen Heldenarsch aufreißen, bis er schreit“ knurrte er dunkel und Harry musste sich zusammenreißen, nicht zu würgen.
Malfoys Blick war auf den Werwolf gerichtet und in seinen Augen lag Kälte.
„Potter gehört mir! Leg deine Pfoten an ihn, und ich kastrier dich, elender Köter“ schnarrte er warnend. Harry riss erschrocken die Augen auf. Wie konnte Malfoy so einen Ton anschlagen?! War er lebensmüde? Greyback sprang wütend auf und Harry griff heimlich an seine Seite, wo er unter einem Zauber verborgen seinen Zauberstab trug, bereit den Werwolf anzugreifen.
Malfoy ließ sich von all dem nicht beeindrucken. Er aß gelassen weiter. Im Stillen bewunderte ihn Harry für diese kühle Arroganz. Diese eisige Gelassenheit, die er im Angesicht der Gefahr ausstrahlte, ließ ihn unglaublich sexy wirken. Schnell schob er den unpassenden Gedanken beiseite.
Malfoy und Greyback lieferten sich derweil ein Blickduell, und schließlich lockerte Greyback seine Haltung und setzte sich wieder. Alle am Tisch entspannten sich merklich und aßen weiter, als wäre nichts geschehen. Auch sie hatten die Hände an ihren Zauberstäben gehabt.
„Alle Achtung Draco. Aus dir ist ein Mann geworden, der sich Respekt zu verschaffen weiß. Dein Vater wäre stolz auf dich“ grinste Greyback kalt und ein hinterlistiges Funkeln trat in seine Augen. Harry konnte spüren, wie die Bemerkung über seinen Vater Malfoy die Fäuste unterm Tisch ballen ließ.
„Lass meinen Vater aus dem Spiel!“ schnarrte er, und fügte dann noch eisiger hinzu, "Ich warne dich. Potter ist mein Eigentum. Und er hört nur auf meinen Befehl. Überleg dir gut, ob du mich zum Feind haben willst, Greyback.“
Nach diesen Worten schwang die Stimmung am Tisch schlagartig um. Misstrauische Blicke flogen zwischen Malfoy und Greyback hin und her. Es war offensichtlich, dass der Jüngere soeben eine Herausforderung gegen ihren momentanen Anführer ausgesprochen hatte. Er würde sich dem Werwolf nicht unterordnen, soviel war klar. Und er hatte einen klaren Vorteil: Er hatte Harry Potter, einen der wohl mächtigsten Zauberer der Welt unter Kontrolle.
Mrs. Avery begann sofort, sich bei Malfoy einzuschleimen.
„Mr. Malfoy. Es ist mir eine Ehre, zusammen mit Ihnen zu speisen. Erzählen Sie doch nochmal genau, wie Sie Potter unterworfen haben…“Plötzlich wandte sich alle Aufmerksamkeit auf Malfoy und dieser spielte seine Rolle perfekt weiter. Nur Greyback knurrte wütend vor sich hin. Ihm gefiel es scheinbar überhaupt nicht, dass Malfoy ihm den Rang streitig machte.
Harry konzentrierte sich ganz auf seine Aufgabe, einen möglichst perfekten Sklaven darzustellen. Unaufgefordert schenkte er Malfoys Kelch nach, wenn dieser leer war, holte ihm eine neue Serviette oder kniete ganz einfach nur demütig zu seinen Füßen. Sein Magen knurrte mittlerweile überlaut vor Hunger. Er hatte seit dem Frühstück im Zug nichts mehr gegessen. Schweren Herzens musste er zusehen, wie die Hauselfen schließlich den Tisch abräumten. Doch er wusste, Malfoy konnte jetzt keine Rücksicht auf ihn nehmen.
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I was made for lovin you
FanfictionHarry wird durch einen Fluch an Draco gebunden. Der hasst ihn aus tiefstem Herzen. Es entbrennt ein erbitterter Machtkampf zwischen ihnen, bei dem nicht nur sein Herz, sondern bald auch ihr Leben auf dem Spiel steht, denn es gibt eine Unbekannte in...