„Malfoy, komm schon. Mach die Augen auf! Bitte!“ flehte Harry leise. Er hielt behutsam Dracos Kopf, der auf seine Oberschenkel gebettet war, während Narcissa hektisch einen Heilzauber nach dem anderen murmelte. Sie war in solchen Dingen weitaus erfahrener als er, trotzdem schüttelte es ihn innerlich regelrecht vor Angst.
Es war nicht allein die Angst um Malfoy, die ihn so fertig machte. Auch sein eigenes Wohlergehen hing davon ab, ob der Blonde wieder erwachte oder nicht. Und er hatte nicht vor, den Löffel abzugeben.
„Der Fluch hat ihn nur gestreift“ erklärte Narcissa ihm atemlos. Harry sah aufmerksam zu, wie sie ihrem Sohn mehrere Tränke einflößte.
Während sie auf ein Lebenszeichen von Draco warteten, wandte sich Narcissa an ihn.„Mr. Potter, ich muss Ihnen danken, dass Sie Draco gerettet haben“ sagte sie mit ernster Stimme.
Einen Moment war Harry sprachlos. Glaubte sie ernsthaft, er hatte Malfoy damals aus freien Stücken vor Askaban bewahrt? Es war ja nicht gerade so, als hätte er eine Wahl gehabt.„Ich denke nicht, dass ich diesen Dank verdiene…“ setzte er verlegen zu einer Erwiderung an, doch sie legte bestimmt eine Hand auf seinen Arm und brachte ihn damit zum Schweigen.
„Ich habe meinen Sohn schon lange nicht mehr so erlebt, wie in den letzten zwei Tagen. Ich hätte nie gedacht, dass er sich je wieder um jemand anderen als sich selbst sorgen könnte. Sie haben ihn in mehr als einer Hinsicht gerettet“ sagte sie leise aber mit fester Stimme.
Harry errötete. Er wusste nicht, wie er sich gegenüber Malfoys Mutter verhalten sollte.
Die Situation war ihm unangenehm. Wenn sie wüsste, was Draco und er getan hatten, würde sie sicherlich nicht so edel von ihm denken.„Danke für Ihre Hilfe mit den Todessern. Allein hätten wir sie nie besiegen können“ nuschelte er verlegen, um schnell das Thema zu wechseln.
„Noch ist es nicht vorbei. Einige von ihnen sind entkommen und werden Verstärkung holen“ bemerkte Narcissa angespannt. „Ihr müsst so schnell wie möglich fort von hier. Sobald Draco zu sich kommt, müsst ihr zur Appariergrenze laufen.“
Harry nickte. Er wusste, ihnen blieben nur noch wenige Minuten für eine Flucht, wenn überhaupt.Angespannt blickte er zu Malfoy herunter.
„Malfoy, verflucht nochmal, mach endlich die Augen auf!“ beschwor er den Blonden leise.
Doch auch die nächsten fünf Minuten gab der Slytherin kein Lebenszeichen von sich. Gerade in dem Moment, in dem Harry völlig am Verzweifeln war, kam ruckartig Leben in ihn und seine Augen öffneten sich schlagartig.Verständnislos blickte er direkt in Harrys grüne Iren. Ein schmerzvolles Stöhnen entwich ihm und er blinzelte mehrmals heftig.
Harry hätte ihn vor Freude und Erleichterung am liebsten umarmt, doch er traute sich nicht. Malfoys Zustand war noch zu kritisch. So beließ er es dabei, ihm erleichtert zuzulächeln.
Auch Narcissa stieß einen Seufzer der Freude aus. Eine Reaktion, die im unterkühlten Hause Malfoy wohl einem lauten Jubelgeschrei gleichkam.Vorsichtig rappelte Draco sich auf.
„Potter… wieso lieg ich auf deinem Schoß?! Was ist hier los?“ fragte er leicht verstört wirkend, was Harry ein ärgerliches Funkeln in die Augen trieb. Typisch Malfoy. Gerade von den Toten auferstanden und schon am Meckern.
„Sorry. Aber es war immerhin deine eigene Idee, den Helden zu spielen und dich vor einen Depulso maxima zu werfen“ pampte er verstimmt zurück. Malfoy verzog missbilligend die Augenbrauen.„Stimmt. Ich muss wirklich von allen guten Geistern verlassen gewesen sein, so etwas zu machen“ sagte er mehr zu sich selbst als zu ihnen und hielt sich seinen schmerzenden Kopf. Es versetzte Harry einen Stich. Und er war vor Sorge um diesen Idioten fast umgekommen.
„Wie wär’s, wenn du deinen Arsch langsam hochbekommst, wir müssen dringend von hier verschwinden“ fauchte er Malfoy viel zu harsch an.
„Wenn das deine Art ist, mir zu danken, Potter, dann lass ich dich das nächste Mal verrecken“ schnarrte Malfoy und wollte sich aufrichten, doch sein Körper war noch geschwächt und er taumelte schwankend ein paar Schritte nach vorn und wäre fast wieder zu Boden gegangen, hätte ihm Harry nicht beherzt im letzten Moment unter die Arme gegriffen.
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I was made for lovin you
FanfictionHarry wird durch einen Fluch an Draco gebunden. Der hasst ihn aus tiefstem Herzen. Es entbrennt ein erbitterter Machtkampf zwischen ihnen, bei dem nicht nur sein Herz, sondern bald auch ihr Leben auf dem Spiel steht, denn es gibt eine Unbekannte in...