Nun war es so weit. Etliche Wochen, Monate, sogar Jahre hatte sie auf diesen Moment gewartet. Endlich stand sie ihren größten Feinden gegenüber. Heute würde sich entscheiden ob sie ihre Rache bekommen würde oder ob sie dasselbe Schicksal wie Henry ereilen würde. Alle ihrer Mitglieder standen hinter ihr, super vorbereitet. Wir schaffen das! Ermutigte Kira sich selber. Wir sind stärker! Der Kampf begann und sie versuchte immerwieder den Mörder ihres Freundes zu erspähen aber sie konnte ihn einfach nicht ausmachen. Nach einigen harten Kämpfen mit ein paar der Mitglieder meinte sie ganz hinten den Mann zu erkennen. War er das? Sah denn so auch seine Maske aus? Sie konnte es nicht genau erkennen aber sie vermutete es. Krampfhaft überlegte sie wie sie nun vorgehen sollte. „Shadow, dahinten!" Charly zeigte auf den Mann. Sie hatte ihn also auch gesehen. Aber woher wusste sie von ihm? „Das muss der Anführer sein, seine Maske ist anders als die anderen." Schloss sie schlau wie sie war. Kira nickte. Charly grinste. „Töte du ihn. Du bist unsere Anführerin, du bist die einzige die das kann!" „Komm Shadow, ich mache dir den Weg frei" Sagte sie fix als Kira einen Moment zögerte. Und tatsächlich kam sie so gut durch wie nie. So kam es das sie endlich vor dem Mann stand der ihr all dies hier angetan hatte. Endlich konnte sie sich rächen. Aufeinmal spürte wie sich all die angestaute Wut und Trauer der Jahre ihren Weg hochbahnten und sich in Adrenalin und Kraft verwandelten. Endlich war der Zeitpunkt gekommen. Nun würde es kein Zurück mehr geben. Mit aller Kraft stürzte sie nach vorne. Der Mann war kein schlechter Kämpfer, aber er schien aus unerklärlichen Gründen nicht angreifen zu wollen und zog sich ständig in die Defensive zurück. Hin und wieder wagte er einen Angriff, vielleicht war er noch nicht ganz Fit. Einen Angriff später fand sie sich auch schon auf dem Boden wieder. Gerade wollte sie sich aufrappeln als jemand die Hand nach ihr ausstreckte. Es war Charly. Wortlos drückte sie Kira ein Messer in die Hand. „Aber Fox..." Sie schüttelte den Kopf und kam ganz nah an ihr Ohr heran. „Ich weiß das sich das vielleicht jetzt Falsch anfühlt aber denke doch einmal daran was er dir...uns angetan hat... er hat uns Henry genommen. Er!" Sie biss krampfhaft auf ihre Zähne sodass diese knirschten. Ihre Augen waren von Wut und Trauer verzerrt. So hatte Kira sie noch nie gesehen. Sie war immer so ausgeglichen gewesen...was war passiert.....? „Wenn du ihn nicht tötest werde ich es tun" Sagte sie zitternd vor Wut. Kiras Hand umschloss den Griff des Messers fest. Sie hatte vergessen dass nicht nur sie wegen Henrys Tod gelitten hatte. Natürlich war sie nicht die einzige leidtragende. Ihre Augen verengten sich zu schlitzen. Der Mann vor ihr hatte nicht nur ihre große Liebe umgebracht, nein er hatte auch ihre Freunde verletzt, innerlich zerstört. Mehr Wut bahnte sich in ihr an und die Geräusche ihrer Umgebung nahm sie nur noch Dumpf wahr. Umso lauter und klarer vernahm sie jedoch ihr Atmen. Ihre Hände zitterten als sie das Messer ausrichtete und in die Richtung des Feindes ging. Langsam, sehr langsam, dann rannte sie los, schneller und schneller und immer schneller... bis sie den Mann erreicht hatte und ihm voller Wut geradezu mitten in die Magengrube stach. Zu ihrem überraschen wehrte der Mann sich nicht, nein er schloss seine Arme um sie und schloss sie in eine feste Umarmung. Verwirrt, unfähig sich zu bewegen vergrub Kira ihren Kopf in seiner Schulter. Eine Träne sauste aus ihrem rechten Auge. Irgendwas fühlte sich familiär an. Ohne hinter die Maske sehen zu müssen war ihr klar was passiert war. Langsam spürte sie die warme Flüssigkeit auch an ihrem Körper. „Warum?" Aber eine Antwort erhielt sie nicht. Schließlich ließen die Arme in denen sie sich bis gerade eben noch so geborgen gefühlt hatte los und besagter glitt zu Boden. Durch den plötzlichen Sturz des Bodens zersplitterte sein zweites Gesicht. Die Maske lag nun verstreut auf dem Boden herum. Langsam beschleunigte sich Kiras Herzschlag wieder. Zitternd hielt sie sich die Hand vor den Mund und sackte auf ihre Knie. „Warum?" Mühevoll richtete sich der Mann wieder auf und stellte sich halbwegs gerade wieder hin, oder versuchte es zu mindestens. Sie sahen sich mehrere Sekunden, vielelicht sogar Minuten wortlos in die Augen bis der Mann endlich zu Wort kam. „Ich wollte nicht das du mich so in Erinnerung behalten wirst aber jetzt ist es wohl nicht mehr zu ändern." Zu Fassungslos um Worte zu finden ballte sie ihre zitternden Hände zu Fäusten. „Wo warst du all die Jahre?! All die Zeit war ich alleine und niemand hat sich um mich gekümmert. Ich habe mich wohl wirklich in dir geirrt. Sie war so verzweifelt das sie auch nicht bemerkte wie sich langsam jemand hinter sie bewegte und langsam mit einem weiteren Messer versuchte auszuholen. Die Person hob ihre Hand und holte aus um dann Kira die Kehle durchzutrennen. Das Messer bahnte sich den Weg und wurde von Haut gebremst wo es dann eindrang und Blut hervorquellen ließ. Kira drehte sich stockend um und das Bild welches sich ihr bot ließ sie erstarren. Charly stand mit erhobenem Messer vor ihr und hatte Fires Hand fast komplett durchtrennt von welcher nun etliche Blutstränen ihren Weg nach unten Bahnten. „Charly, du?.aber warum?" Diese Frage konnte sie anscheinend nicht oft genug stellen. Warum? „Wie bist du entkommen?" „Spielt keine Rolle Charly" Wütend starrte sie Fire mit einem Hauch von Verwunderung an. „Du Fragst dich jetzt bestimmt woher ich dich kenne, nicht?" Fire seufzte. „Schade eigentlich, dass es so gekommen ist, dabei warst du doch früher immer so Glücklich mich zu sehen. Aber ich vergesse nie... auch dich habe ich nicht vergessen du mieses Stück Scheiße" Kam trocken aus ihrem Mund und sie zog langsam das Messer aus ihrer Hand ohne auch nur eine Miene zu verziehen und umwickelte sie sogleich mit einem Stück ihres T-Shirts welches sie für diesen Zweck zerstörte. Kira verstand mittlerweile überhaupt nichts mehr. Was passierte hier gerade? Skeptisch betrachtete Charly Fire und schien krampfhaft etwas zu überlegen. Die nächsten Dinge geschahen alle viel zu schnell. Fire griff nach ihren Haaren und zog heftig daran welche sich erstaunlicherweise ablösen ließen.. Die Verwunderung in Charlys Blick schlug langsam in Entsetzen um als unter ihren sonst lockigen schwarzen Haar eine weiße Pracht hervortrat. Sie grinste als sie langsam in Richtung ihrer Augen griff und eine kleine Linse geschickt herausholte. Unter der blauen Kontaktlinse kam ein rotes Augenlied zum Vorschein. Kira und die anderen anwesenden kamen aus dem Stauben nicht mehr heraus. Für alle war Glasklar wer hier gerade vor ihnen stand.
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Breath of Darkness
RandomKira, 14 Jahre, lebt alleine in einem großen Haus in London. Wieso? Ihr Vater ist Mafiaboss. So musste sie wegen der vielen Feinde die es auf ihre Familie abgesehen hatten fliehen, weit weg aus ihrer Heimat in Deutschland. Jedoch, nun 4 Jahre nach...