Herz-Dame Hisoka FF

Kapitel 13

Beobachtend, hatte Hisoka die Freecss angesehen, welche sich kurzerhand wieder hingelegt hatte. So wie es für ihn ausgesehen hatte, würde sie sich keinen Millimeter mehr von hier weg bewegen. Dass wollte er ehrlicherweise auch gar nicht. Schon so lange hatte er sich einige Schuldgefühle gemacht, ihr damals nicht geholfen zu haben.

Aneko hatte sich für ihn geopfert, ihm zur Flucht verholfen. Und bis heute hatte er ihr kein bisschen helfen können.

Die Mordlust von ihm nahm stetig zu. Das hatte man auch immer bei den Hunter-Prüfungen gesehen. Auch die Aura um ihn war oft in einem violetschwarz zu sehen, welche er ausgestrahlt hatte.

Erst kürzlich hatten Gon und Killua diese Aura bewältigen können, da sie gelernt hatten richtig mit ihrem Nen umgehen zu können. Die Angst in ihren Augen, hatte Hisoka geliebt. Er liebte diesen Reiz sowieso, egal bei wem. Und dieser wollte er eigentlich zu gerne bei dieser Mafia einsetzen, wobei er damals keine Ahnung gehabt hatte, wohin diese verschwanden.

Heute könnte er es locker heraus bekommen. Nur war er gerade dabei, den Anführer der Spinnen zu besiegen. Chrollo Lucifer, welcher schon ein Datum fest gelegt hatte um alle Mitglieder versammeln zu lassen. Eigentlich würde er nie dahin gehen wollen. Aber er hatte diesem Kurapika diesen einen Tipp gegeben. Es wäre ja fast schon dumm nicht ebenfalls dahin zu gehen.

Die Zeit bis dahin, vertrieb Hisoka sich. Das Kämpfen machten ihm ziemlich viel spass, aber auch nur, wenn sein Gegner für ihn Interessant gewesen war. Und da verengte der junge Mann seine Augen. Der letzte Verlust wurde ihm nicht auf sein Konto geschrieben. Laut den Regeln, welche vor dem Kampf erklärt worden sind, wurde gesagt, dass es keine Punkte geben würde. Dass ihm weder ein Sieg, noch eine Niederlage abgezogen oder gegeben wurde.

Und da legte Hisoka belustigend und äusserst genüsslich seine Hand auf seine Stirn. Er wurde erregt durch seine Gefühle, welche ihn gerade durchströmten. "Dass ist ja noch besseeeer..", dachte sich Hisoka, welchem bewusst geworden war, dass er gegen Aneko hoch aus verloren hatte und sie dazu noch ein Floor Master war.

Seine Gesichtszüge veränderten und verdunkelten sich. Seine Gier, aber auch gleichzeitig seine alten Gefühle durchzogen ihn. Schon fast zitternd, hob er seine Hand hoch vor seinen Augen. "Sie gehört miiir..", dachte der Morow, welcher sogleich sein Gesicht zu der schlafenden Aneko gerichtet hatte.

Sein erhaltenes Gefühl aber, erlosch, als er selbst durch die Dunkelheit ihren Rücken angesehen hatte. Dadurch, dass sie ihren Mantel nicht mehr trug und eigentlich nur ein Trägeroberteil angehabt hatte, konnte Hisoka die Narben auf ihrer Haut sehen, welche ihn innerlich zum brodeln gebracht hatten. Es waren nur feine Linien, welche sich mit ihrer eigentlichen Hautfarbe verschmolzen hatten. Aber er wusste ganz genau, dass es nicht durch die Arenakämpfe gekommen war.

"Nhhg..." Ein unruhiges Geräusch war nun zu hören, als Aneko angefangen hatte etwas unruhiger zu werden. Leicht fragend gegenüber diesem ungewöhnlichen Verhalten, blickte Hisoka seine hoffentlich noch beste Freundin an.

Diese krallte in ihrem Schlaf ihre Hände in das Kissen hinein, während ihr Atem etwas schneller geworden war. "Ein..Alptraum..", murmelte Hisoka wissend und konnte sich nur vorstellen, dass es von dem vorherigen Gespräch kommen musste. Denn Aneko kam ihm nicht so vor, als ob sie sich all zu sehr auf die Vergangenheit gekrallt hatte. Es musste in ihr also etwas unbewusst ausgelöst haben.

Trotzdessen, dass er Aneko nicht einfach so befummeln würde, kam in Hisoka eine pure Neugier hoch. Wissen, was er tun musste, um etwas über ihren Alptraum zu erfahren, legte er seine linke Hand auf ihre Wange um ihr schmerz verziehendes Gesicht zu sich drehen zu können.

Seine gelbgoldenen Augen, richteten sich wie von selbst auf ihre leicht geöffneten Lippen, ehe er diesen sich einfach genähert hatte. So wie Aneko es zuvor bei ihm getan hatte, berührte seine Unterlippe die Ihren, wobei er genau darauf geachtet hatte, es nicht zu weit zu treiben.

Denn nur mit dieser leicht angehauchten Berührung aktivierte Aneko unbewusst ihre Nen-Fähigkeit und übertrug ihm die Erinnerung, welche sie zu dem gemacht hatte, welche sie heute war.